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Intelligenzquotient 10000

Intelligenzquotient 10000

Titel: Intelligenzquotient 10000 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Elton van Vogt
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Asteroiden zu verteidigen. Und schließlich konnten sie nicht von ihm erwarten, daß er sich mit dem Dreegh beschäftigte, der Pats Verlobten gefangen und dann ermordet hatte.
    Unter der Tür blieb er plötzlich wie angenagelt stehen. Vielleicht sollte ich es ihnen sagen? überlegte er. Sie haben dem Dreegh gegenüber ja keine Chance, wenn sie glauben, er sei jemand anderer.
    »Steve!« Professor Hanardy schreckte ihn aus seinen Gedanken.
    Hanardy wandte sich um. »Ja, Boß?«
    »Schaffen Sie den Rest Ihrer Ladung aus dem Schiff.«
    »Okay, Boß.« Schwerfällig marschierte er den Korridor entlang. Er war froh, daß der Professor ihn weggeschickt hatte, und erleichtert, seinen Entschluß, es ihnen zu sagen, noch ein wenig aufschieben zu können. Am besten hau’ ich mich erst ein bißchen aufs Ohr, dachte er müde.
    Langsam kletterte er die Rampe zu seinem Schiff hoch und begab sich in seine Kabine. Ehe er sich den so dringend benötigten Schlaf gönnte, betrachtete er sich in den spiegelblanken Metallwänden.
    Ein mittelgroßer, muskulöser Mann in verschmierter Arbeitshose und einem schmutzigen gelben Hemd starrte ihm entgegen. Die Bartstoppeln hoben seine grobgeschnittenen Züge hervor, deren er sich nie bisher so bewußt gewesen war und die ihm nie zuvor so sehr die Überzeugung vermittelten, was er doch für ein drittrangiger Mensch war. Er ließ die vergangenen Jahre vor seinem geistigen Auge vorüberziehen und stöhnte. Es war nicht schön, was er da sah. Es war das Bild eines Mannes, der sich nie bemüht hatte, etwas aus sich zu machen; der sich einsame Jobs im All gesucht hatte, um sich nicht mit anderen messen zu müssen.
    Niemand wird mir auch nur ein Wort glauben, dachte er. Es ist alles nur in meinem Kopf passiert, und ich kann es nicht beweisen. Es ist schon besser, ich halte den Mund und hör’ auf, mir einzubilden, daß ich versteh’, was vor sich geht.
    Er schloß die Lider – und blickte mit einem klaren, ungetrübten Auge auf das Universum. Er öffnete sie wieder, und erst da wurde ihm bewußt, daß er geschlafen hatte. Noch etwas anderes wurde ihm bewußt. Die Schutzschirme waren ausgeschaltet, und ein Dreegh lenkte gerade sein Raumboot durch die zweite Luftschleuse des Asteroiden. Der Vampir war hauptsächlich an Informationen interessiert, aber sobald er es für gefahrlos hielt, würde er jeden hier töten.
    Schwitzend sprang Hanardy aus seiner Koje und rannte die Rampe hinunter ins Innere der kleinen Welt. Atemlos kam er an der anderen Schleuse an, wo der Professor und Patricia bereits freudig erregt warteten.
    »Gute Nachricht, Steve«, rief der Wissenschaftler ihm entgegen. »Pats Verlobter ist soeben angekommen, früher als wir erwarteten. Dabei waren wir schon besorgt gewesen, weil er sich eine ganze Weile nicht gemeldet hatte.«
    Hanardy murmelte irgend etwas Unverständliches und kam sich entsetzlich dumm vor. Wie konnte er sich nur so getäuscht haben! An einen Dreegh zu denken, wenn es in Wirklichkeit doch ein Klugg war. Ein Klugg? Ja, des Mädchens heißersehnter Verlobter, Thadled Madro.
    Diese Identifizierung des Neuankömmlings ließ seine ganzen Phantastereien auch als solche erscheinen – Hirngespinste, Wahnideen eines labilen Geistes!
    Er beobachtete Madro finster, als der aus dem Beiboot stieg. Der Freund des Mädchens war ungewöhnlich groß, ein schlanker Mann um die Dreißig, mit tiefliegenden Augen. Er wirkte dominierend – und abstoßend. Beim ersten Blick abstoßend! Nur ungern gab er selbst sich gegenüber zu, daß er zu kritisch urteilte. Aber der Mann strömte eine Aura aus, die ihn an eine irgendwie überladene Persönlichkeit gemahnte.
    Überrascht bemerkte Hanardy, daß das Mädchen dem hageren Besucher nicht entgegeneilte. Nur der Professor schritt auf ihn zu und verbeugte sich höflich. Madro erwiderte die Verbeugung förmlich und stellte sich steif neben Hanardy. Der Wissenschaftler warf seiner Tochter einen verstohlenen Blick zu und lächelte den Neuankömmling entschuldigend an. »Thadled Madro«, stellte er vor, »das ist meine Tochter Patricia – die plötzlich sehr schüchtern geworden ist.«
    Wieder verbeugte Madro sich. Patricia grüßte nur mit einem Kopfnicken. Der Professor wandte sich ihr zu und sagte: »Mein Liebes, ich weiß, es ist ungewöhnlich, einem Mann versprochen zu sein, den man nie zuvor gesehen hat. Aber wir dürfen den Mut nicht vergessen, den er bewies, indem er überhaupt hierherkam. Geben wir ihm die Möglichkeit, sich uns

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