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Intelligenzquotient 10000

Intelligenzquotient 10000

Titel: Intelligenzquotient 10000 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Elton van Vogt
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mitzuteilen und zu zeigen, wer er ist.«
    Noch einmal verbeugte sich Madro vor dem Mädchen. »So soll es sein, Patricia.« Er richtete sich auf. »Ich bin etwas überrascht über die Nachricht, die ich unterwegs von Ihnen erhalten habe. Könnten Sie mich bitte näher informieren?«
    Professor Ungarn berichtete über den Angriff der Dreeghs und sein plötzliches Ende. Er erzählte ihm von William Leigh, dem Großen Galaktiker, und schloß: »All das erfuhren wir von einem Angehörigen der Rasse dieses Systems – der auf irgendeine Weise durch die bloße Anwesenheit dieses mächtigen Mannes berührt wurde und der offenbar die Fähigkeit erlangte, über Entfernungen hinweg zu sehen und einige Gedanken bestimmter Leute aufzunehmen, zeitweilig zumindest.«
    Ein schwaches Lächeln huschte über Ungarns müdes Gesicht. Hanardy verkrampfte sich, weil er das Gefühl hatte, man mache sich über ihn lustig. Er warf dem Mädchen einen unglücklichen Blick zu. Sie mußte ihrem Vater erzählt haben, was er gesagt hatte.
    Patricia bemerkte den Blick und zuckte die Schultern. »Warum berichten Sie uns nicht alles, was sie fühlten?«
    Ernst und intensiv starrte der Neuankömmling Hanardy an. So durchdringend, als versuche er dessen Gedanken zu lesen. Dann wandte er sich wieder dem Mädchen zu. »Könnten Sie mir einen kurzen Überblick geben?« bat er. »Ich möchte gerne wissen, was auf uns zukommt.«
    Seine Stimme klang hart und machte Hanardy frösteln. Seit Minuten schon hatte er an nichts anderes gedacht als immer wieder: Er ist ihnen gar nicht persönlich bekannt. Er ist ihnen gar nicht persönlich bekannt! Vor seinem inneren Auge entstand das Bild des echten Madro, dessen Schiff aufgehalten und der selbst nach Informationen ausgequetscht und schließlich auf Vampirart ermordet worden war. Alles Weitere war geschicktes Make-up, gut genug jedenfalls, um weder dem Professor, noch seiner sonst so scharfäugigen Tochter aufzufallen. Was natürlich darauf hindeutete, daß der Dreegh, ehe er den echten Madro umbrachte, genügend über Parolen, Geheimkodes und die Vergangenheit des anderen erfahren hatte, um echt zu wirken.
    Schon in Minuten mochte diese Kreatur zur Ansicht kommen, daß es sicher genug war, etwas zu unternehmen.
    Hanardy gab sich weder Illusionen noch Hoffnungen hin. Es hatte eines in seiner Macht unbeschränkten Wesens bedurft, diese fast unschlagbaren Dreeghs zu bezwingen. Und nun war einem Nachzügler geglückt, was der ganzen Meute nicht gelungen war – in die Asteroidenfestung des Galaktischen Beobachters im Sonnensystem einzudringen. Und sein ganzes Benehmen deutete an, daß seine Unsicherheit nicht mit dem Professor, seiner Tochter oder Hanardy zusammenhing. Er wollte und mußte wissen, was geschehen war. Eine Weile würde er sich noch als Freund ausgeben, weil er hoffte, auf diese Weise mehr zu erfahren.
    Wir müssen ihn hinhalten, dachte Hanardy verzweifelt. Wir dürfen ihm nichts verraten. Oder sollten wir ihm lieber doch sagen, was er wissen will? Irgendwie schien letzteres einfacher. Es wurde ihm bewußt, daß das Mädchen redete. Während Hanardy zuhörte, erzählte sie dem anderen genau, was er zu ihr gesagt hatte. Sie ließ nichts aus, und so wie sie es berichtete, ergab es sogar einen Sinn und verwischte den Schleier, der sich über seine Erinnerung gelegt hatte.
    Als sie fertig war, nickte Madro mit gerunzelter Stirn. Sein hagerer Körper schien über Gebühr angespannt. »Dann wurden also fast alle überwältigt …« murmelte er vor sich hin. Er wandte sich an Hanardy. »Sie haben das Gefühl, daß noch ein weiteres Schiff kommen wird?«
    Hanardy wagte nicht zu sprechen. Er nickte nur.
    »Wie viele Dreeghs befinden sich an Bord dieses einen Raumers?« forschte Madro.
    Diesmal mußte er wohl oder übel den Mund auftun. »Acht«, brummte er. Er hatte sich bis dahin über die genaue Zahl gar keine Gedanken gemacht. Aber er wußte, die Acht stimmte. Einen Moment lang wußte er es eben.
    »So klar sehen Sie es?« fragte Madro in seltsamem Ton. »Dann müssen Sie vieles andere bereits ebenfalls wissen.« Seine dunklen Augen bohrten sich in Hanardys. Dann weißt du also, wer ich bin? schienen sie zu sagen. Die Augen strömten so viel hypnotische Kraft aus, daß er es tatsächlich fast verraten hätte.
    Nun sprach Madro wieder. »Wurden diese – diese ersten Dreeghs – alle getötet?«
    »Aber ich …« Hanardy hielt verwirrt inne. »Ich weiß es nicht. Ich habe keine Ahnung, was mit ihnen passierte.

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