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Interregnum (Mundir) (German Edition)

Interregnum (Mundir) (German Edition)

Titel: Interregnum (Mundir) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Budick
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ebenfalls aus dem Zelt und ließ uns wegtreten, wir traten weg.
    Wir gingen zurück ins Zelt, alle zwölf in eines. Ich setzte mich auf mein Feldbett, die anderen ließen sich ebenfalls irgendwo nieder.
    Wir schwiegen, alle schauten mich erwartungsvoll an.
    „Die Elfen werden mit uns in den Krieg ziehen“, sagte Aiden an mich gewandt. Ich wusste nicht, ob das eine Frage oder eine Feststellung war.
    „ Du weißt mehr als wir, was hast du mit den Elfen besprochen, als wir in Tanensted waren?“
    „ Ist das wichtig?“, wich ich aus.
    „ Wir werden bald alle in die Schlacht ziehen, viele von uns könnten sterben oder verwundet oder gefangen werden. Ich denke jede Information ist wichtig.“
    „ Ich habe den Kommandanten Bericht erstattet, es ist alles in Ordnung.“
    „ Wir alle vertrauen dir, du hast in Tanensted gute Arbeit geleistet, aber wir brauchen trotzdem jede Information, die wir kriegen können.“ Die anderen nickten zustimmend.
    „ Ich darf darüber nicht reden.“
    „ Es wird dieses Zelt nicht verlassen.“
    „ Ich habe meine Befehle.“
    „ Ach bitte, komm mir nicht so.“
    Ich zögerte kurz, ach was solls dachte ich mir.
    „Die Orks kamen von einem Überfall auf Elfenwald zurück. Sie haben in dessen Verlauf zwei Elfen getötet.“
    Aiden zog die Augenbrauen hoch.
    „Das scheint für die Elfen als Grund gereicht zu haben, Krieg zu erklären, oder zumindest darüber nachzudenken“, fuhr ich fort.
    „ Elfen sind verdammt rachsüchtig“, brummte Frank.
    „ Deine Ex?“, fragte Kalel ihn.
    „ Meine Ex ist an ihrem schlimmsten Tagen ein Engel dagegen.
    Meine Großmutter pflegte mir die Geschichte von einem Elfenbarden namens Aynar zu erzählen. Er geriet auf seinen Reisen in eine Dorfschenke. In jener Schenke war auch ein reisender Ritter namens Thomdil. Sie gerieten in Streit, schließlich schüttete Thomdil Aynar sein Bier ins Gesicht und forderte ihn zum Duell.“
    „So ein Trottel“, warf Oliver ein.
    „ Thomdil hatte natürlich keine Chance. Elfen haben die jahrelange Kampferfahrung von Veteranen und dabei Körper voll jugendlicher Kraft. Sie beherrschen es wie kein anderer die Gedanken zu steuern, den Geist und den Körper zu verzaubern.“
    Er schwieg kurz, es herrschte eine unheimliche Stille. Man hörte nur die Geräusche des Lagers, doch sie schienen weit weg.
    „Er besiegte Thomdil, wieder und wieder entwaffnete er ihn. Wieder und wieder gab er ihm sein Schwert zurück und stachelte ihn an weiter zu machen.
    Thomdil verlor schließlich seine Selbstbeherrschung, er beleidigte Aynar, mit Worten, die mir meine Großmutter nie gesagt hatte, dazu war sie zu anständig.
    Aynar drehte sich um und ging.
    In dieser Nacht zogen die Dorfbewohner Thomdil aus seinem Bett. Andere hatten einen Scheiterhaufen errichtet. Sie fesselten Thomdil an einen Baumstamm, legten ihn auf den Haufen und entzündeten ihn.
    Die Schreie von Thomdil hallten durch die Nacht. Man hörte sein Schreien und eine unheimliche Musik. Sie ließ das Feuer nicht wirklich in Gang kommen, es kam sogar ein leichter Regen auf und die Qualen des Thomdils zogen sich über Stunden hinweg.“
    „ Ach du Scheiße“, murmelte ich, ich musste an die Elfe denken, was sie mit mir gemacht hatte. Das war ja Kindergeburtstag dagegen.
    „ Deswegen hat meine Großmutter immer gesagt, Kind, lass dich nicht mit Elfen ein, da kommt nichts gutes bei raus. Zumindest nicht für dich.“ Er schwieg und schaute zu Boden.
    „ Ich würde immer noch eine ficken“, brach Aiden schließlich die Stille, „den Scheiterhaufen wäre es mir wert. Hand hoch, eine Nacht mit einer Elfe, danach Scheiterhaufen oder Franks Großmutter?“
    Frank warf eine Sandale nach Aiden und verfehlte, alle lachten.
    „Hand hoch, Großmutter, Elfe?“
    „ Geht auch beides“, fragte Fent unter Gelächter der anderen.
    „ Na du bist mir ja ein Bürschchen“, feixte Aiden, „eine Nacht mit einer Elfe und dafür den Rest deines Lebens nur noch mit der dicken Lagerköchin?“
    „ Wo ist da jetzt der Nachteil, sie hat deine Avancen abgelehnt, von dem her kann sie gar nicht so schlimm sein.“ Alle lachten, ich stand auf und verließ das Zelt. Der Nachmittag war langsam vorbei, die Sonne näherte sich dem Horizont.
    Ich atmete tief durch, ich hörte den Rest der Gruppe sich im Zelt amüsieren.
     
    ** *** **
     
    Diese Nacht wachte ich auf, mein Magen brannte, ich bekam schwer Luft, ich fühlte wie sich mein Puls beschleunigte. Ich setzte mich aufrecht, stützte mich

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