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Interregnum (Mundir) (German Edition)

Interregnum (Mundir) (German Edition)

Titel: Interregnum (Mundir) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Budick
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hatten wir Besuch von den Elfen. Sie haben einen ihrer Offiziere dagelassen und dafür einen der meinigen nach Penviá mitgenommen. Wir wollen damit die Kommunikation unserer beiden Völker verbessern. Jetzt hat jene Elfenoffizierin gefragt, ob sie, um ein wenig Einblick in die Legion zu bekommen, sich einer Einheit anschließen könne. Da ihr, als Frischlinge, die eher ungefährlichen Aufgaben bekommen werdet und natürlich auch, weil ich jetzt schon weiß, dass ihr der Legion Ehre erweisen werdet, habe ich sofort an deine Einheit gedacht.
    Nimm sie auf alle Patrouillen mit, zeig ihr das Lagerleben. Dass sie unser Gast ist und deswegen unbedingt mit Respekt behandelt werden wird, muss ich ja hoffentlich nicht erwähnen. Sie wird im Laufe des Tages zu euch stoßen. Noch Fragen?“
    „Nein.“
    „ Gut“, er lächelte mich onkelhaft an, „wegtreten.“
     
    Ich ging zurück zum Zelt, in dem bereits alle versammelt waren.
    „ Schlechte Nachricht zuerst, wir sind zum Patrouillendienst eingeteilt.“
    „ Hätte schlimmer kommen können“, meinte Oliver.
    „ Zum Beispiel?“, fragte Kalel.
    „ Wir hätten Wachdienst haben können.“
    „ Was ist daran schlecht?“
    „ Man muss die Latrine schaufeln.“
    „ Und da außen kann man in einen Hinterhalt geraten und sterben.“
    „ Du kannst auch von der Mauer fallen und sterben“, wandte Aiden ein.
    „ Oder ihr könnt auch weiter reden“, unterbrach ich sie, „die gute Nachricht ist, dass wir Zuwachs bekommen. Die schlechte es ist kein Mensch. Die gute ist, sie ist weiblich“, Aiden machte sich auf zum Jubeln, „die schlechte, wer sie anfasst, verliert diverse wichtige Gliedmaßen.“
    Aiden schaute betreten, dennoch hatte ich das Gefühl, dass er innerlich immer noch jubelte.
    „Ich kann nicht genug betonen, dass ihr sie mit äußerstem Respekt und als Teil dieser Einheit behandeln sollt.“
    „ Wie jetzt, als Teil der Einheit oder mit Respekt?“, flackste Aiden, alle lachten.
    „ Sagt nicht ich hätte euch nicht gewarnt. Ab zum essen, ich habe Hunger.“
     
    Gemeinsam marschierten wir mit unserem Geschirr ins Essenszelt, es gab Brei, welcher kaum merkbar nach Honig schmeckte. Wir waren gerade dabei, uns schweigend das Essen in den Mund zu schaufeln, als Aiden auf einmal das kauen vergaß und sein Löffel auf halbem Weg zum Mund stehen blieb. Sein Mund klappte auf und der halb zerkaute Brei fiel auf seinen Teller zurück. Ich drehte mich um und sah, was ihn so aus der Fassung gebracht hatte.
    Sie trug eine enganliegende Lederrüstung in verschiedenen Brauntönen. An ihren Schultern war ein kurzer purpurfarbener Umhang gebunden, der wie ein Cape mit ihren Haaren im Wind flatterte. Sie schritt mit schwingenden Hüften auf uns zu. Ich wusste nicht, ob das Schwingen, ihre Rüstung, ihr Lächeln, ihre Augen oder ihr wehendes Haar ihren Auftritt so einzigartig machte. Aber wir alle hatten inzwischen aufgehört zu essen und glotzten sie mit großen Augen und offenen Mündern, aus manchen tropfte Essen oder Speichel, an.
     
    „ Darf ich mich setzen?“, fragte sie grinsend.
    „ Klar“, krächzte Aiden und rutschte so gewaltsam nach links, dass es Fent am anderen Ende fast von der Bank haute.
    Alya setzte sich neben Aiden mir gegenüber. Ihre spitzen Ohren lugten aus ihren schwarzen Haaren, sie schaute am Tisch entlang jeden kurz an. Nicht viele hielten ihrem Blick stand, manche erröteten bis in die Haarspitzen, manche blickten zu Boden. Fent tat beides.
    Sie sah mich an. „Na was steht an, großer Führer.“ Ein paar von den anderen meinten, dass das lustig sei und versuchten ein Lachen, was aber eher nach „He he, großer Führer“ klang.
    Ich ignorierte es.
    „Du willst also das Leben bei der Legion kennenlernen?“
    „ Deshalb sitze ich hier.“
    „ Hast du Hunger?“
    Sie schaute auf den Brei, „Nein, Danke, ich hatte schon“. Ich war mir nicht sicher ob das stimmte, aber ihr angewiderter Blick schien ihre Aussage zu bestätigen.
    „Wir üben nachher ein wenig Nahkampf, ich bin mir sicher, dass du uns so einiges beibringen kannst.“
    „ Ich bin sicher, ich kann noch einiges lernen“, antwortete sie. Diesmal wusste ich das sie log.
     
    Nach dem Essen machten wir uns auf den Weg zum Trainingsplatz. Es hatten sich mittlerweile Paare gefunden, die immer miteinander kämpften, ich versuchte das zu unterbinden und mischte  immer durch. Ich schickte Aiden zu Toron und Olaf, er sah darüber wenig begeistert aus, fügte sich aber kommentarlos.

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