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Interregnum (Mundir) (German Edition)

Interregnum (Mundir) (German Edition)

Titel: Interregnum (Mundir) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Budick
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atmeten, sah ihren Puls. Ich hörte die Geräusche im Wald um mich herum, ich achtete nicht auf sie, deshalb wurden sie gleich wieder leise. Ich sah mich reflexartig um. Irgendwie musste der Elfenkrieger, der hinter mir im Schneidersitz gesessen hatte, eine Bewegung gemacht haben, so dass ich ihn wahrgenommen hatte. Er ignorierte mich. Es war Nacht und ich konnte sehen. Meine Sicht war hell und bläulich, ich konnte keine Farben sehen, es war finsterste Nacht im Wald, kein Feuer. Ich sah auf die Körper um mich herum, ich nahm die kleinste Bewegung wahr, ihr Atmen, die Bewegung unter ihrer Haut, wenn der Schlag ihrer Herzen Blut durch die Adern pumpte.
    Ich sah auf meine Hände, das waren nicht die meinigen, sie waren fein und weiblich. Meine Sicht verdunkelte sich.
     
    **
     
    „ Das ist ja interessant“, die Elfe stand mir direkt gegenüber, ich war wieder in meinem Traum.
    „ Durchaus“, erwiderte ich.
    „ Du weißt nicht, was da gerade passiert ist?“
    „ Ich träume, Träume sind nun mal komisch, zumeist jedenfalls. Das sie so real sind, und so dauerhaft, dass ich so lange an einem Fleck stehe, mich nicht bewegen kann, diesen langen Dialog habe, sich die Umgebung, die Handlung nicht ändert. All das erscheint mir komisch.
    Außerdem kann ich mich an alles erinnern, ich bin klar, mein Bewusstsein ist hier, es ist ununterbrochen hier...“, ich versuchte sie in Gedanken auszuziehen, „und Kontrolle über dich habe ich auch nicht.“
    Sie lächelte: „Der Schleier bleibt dran, es reicht schon, wenn du nackt bis.“
    Ich sah an mir herab, tatsächlich.
    „Als ich dich damals auf dem Markt traf, belegte ich dich mit einem Zauber. Du warst ziemlich verwirrt, wodurch deine Verteidigung schwach war. Kurz gesagt, ich übernahm deinen Körper. Außerdem gab dir einiges von meinem Wissen mit, wodurch du einen gewissen Vorteil gegenüber deinen Kameraden hattest.“
    „ Zum Beispiel was?“
    „ Es waren Vorgänge, die neben deinem Bewusstsein herliefen, die meiste Zeit nur ausgestrahlt. Du wirktest wie ein Soldat, der Ahnung hat. Deinem Ausbilder scheint es genügt zu haben.
    Was macht ein Soldat, wenn er in Reih und Glied von seinem Vorgesetzten gegrüßt wird?“
    Ich überlegte...
    „ Du hast keine Ahnung. Aber trotzdem hast du es drei Monate in der Legion ausgehalten. Drei Monate lang hast du deine Vorgesetzten jeden Tag gegrüßt und kannst dich aber nicht daran erinnern.“
    „ Wow...“, mir fehlten die Worte.
    „ Ich muss genau wissen, was du deinem Gruppenführer berichtet hast.“
    „ Und ich muss auch so einiges wissen. Wo bin ich hier?“
    „ Ich habe zuerst gefragt, ich kann mir die Information auch anders holen.“
    Ihr Schleier rutschte und ihre Brüste näherten sich meinem Gesicht, ich...
     
    Wir standen im Zelt des Kommandanten, sie neben mir, ich berichtete gerade von dem Überfall.
    „Gott verdammt!“
    Wir waren zurück auf der Ebene.
    „Wir können das auf die harte oder die weiche Tour machen. Ich habe die ganze Nacht Zeit. Und darauf die Nächste, die Nächste und die...“
    „ Okay, stopp! Immer im Wechsel, ich beantworte deine Fragen und du meine.“
    „ Nichts lieber als das.“
    Ich erzählte was ich dem Kommandanten berichtet hatte. Sie schien sich besonders für seine Reaktion auf die Nachricht der Orks in Elfenwald zu interessieren.
    „Wie bin ich hier her gekommen?“
    „ In die Legion?“
    „ Nein generell, wie kam ich in das Dorf, wo wir uns zuerst getroffen haben?“
    „ Woher soll ich das wissen?“
    „ Na gut“, ich atmete tief durch. „Wo bin ich hier, was ist das für ein Ort, welche Zeit ist es, welches Land?“
    „ In der alten Sprache der Menschen wird der Boden auf dem du stehst Mundir genannt. Es bedeutet so viel wie Erde oder Erdboden. Wir bewegen uns auf einer Kreisbahn um die Sonne. Die Sonne ist dieser gelbe helle Fleck am Himmel.“ Sie sprach nun mit mir wie mit einem Kleinkind, mir war es egal, ich war dankbar für jede Information. „Der Kontinent, auf dem wir uns befinden, heißt Talahag, im Westen, ungefähr zwei Tagesmärsche von Talin kommt der Ozean. Das Land der Menschen heißt Gol, es wird vom Senat in Tol Goldur etwa vier bis fünf Tagesmärsche südöstlich von hier regiert. Es ist Oktober der 15. im Jahre 713 der Republik.“ Sie machte eine Pause und dachte kurz nach. „Du faszinierst mich. Ich habe lange über dich nachgedacht, du wachst hier einfach auf, ohne konkrete Erinnerungen, woher du kommst. Du findest mich. Du brichst

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