Interregnum (Mundir) (German Edition)
meine Trance. Und dann übernimmst du noch meinen Körper.“
„ Ich habe was?“
„ Gut dass du das fragst. Dieses Erlebnis, das Aufwachen auf der Lichtung, ich war dabei. Passiv, verwundert, aber dabei. Du hattest einen Augenblick lang Kontrolle über meinen Körper. Ist schon in Ordnung, ich bin schließlich mehrere Tage lang in deinen Schuhen gelaufen.“
„ Wie ist das Möglich?“
„ Als ich mir die Kontrolle über dich genommen hatte, ließ ich einen kleinen Gedankengang in dir zurück. Dieser Traum, dein Unterbewusstsein ist stark, es hat diese Stelle hier bewacht. Es hat auch mich damals aus deinem Kopf hinaus geschmissen. Ich war kurz unkonzentriert und da ist es passiert. Ich hätte niemals mit solchem Widerstand gerechnet. Du hast mir imponiert. Und schuldest mir zwei Antworten. Bis bald!“
Bevor ich etwas sagen konnte, küsste sie mich auf die Stirn. Es durchfuhr mich wie ein Blitz, ich wachte auf.
* * *
Die nächsten Nächte kehrte der Traum nicht wieder, ich war ein wenig enttäuscht deswegen, aber auch froh, denn je mehr ich über die Elfe nachdachte, desto suspekter wurde sie mir. Wir hatten nicht viel zu tun, ein paar Stunden Training pro Tag, ansonsten stand nichts an. Wir putzten unsere Ausrüstung, aßen dreimal täglich und lagen in der Sonne. Es war ein warmer September und ich hatte viel Zeit nachzudenken. Ich dachte über meine Situation nach, ich hatte mittlerweile aufgegeben, darüber nachzudenken, ob das alles Sinn machte. Es war nun mal einfach Realität geworden. Ich verbrachte viel Zeit damit, Erinnerungen an 'vor mein Auftreffen', so nannte ich den Tag an dem ich in Tarsted auf dem Boden aufgetroffen war, hervorzulocken. Es kam nicht viel dabei heraus. Ich hatte mittlerweile das Gefühl bekommen, etwas wichtiges verloren zu haben, das stimmte mich melancholisch. Ich kam aber nicht dahinter was es war.
Meine Gedanken über die Elfe waren wechselnd. Auf der einen Seite war sie mir irgendwie sympathisch. Am meisten lag es wohl daran, dass sie ziemlich heiß war und es hier keine Frauen gab. Außerdem hatte sie mir zugehört, sie hatte mir zwar nicht wirklich weitergeholfen, konnte und wollte mein Problem auch nicht verstehen, aber sie hatte sich mehr bemüht als alle anderen hier.
Auf der anderen Seite wurde mir so langsam bewusst, dass ich ihr Verhalten vor mir verteidigte gar vor mir rechtfertigte. Sie war in meinen innersten intimsten Bereich eingedrungen, hatte mich manipuliert, aber hatte sie meine Situation verschlimmert? Was wäre gewesen, wenn sie nicht die Kontrolle über mich gehabt hätte. Hätte man mich für verrückt erklärt? Ich wusste es nicht und das nervte mich. Ich musste mehr herausfinden, ich musste anfangen Informationen zu sammeln, ich musste endlich auch anfangen mich auf meine Beine zu rappeln, den Kopf klar bekommen und Fuß fassen. Ich hatte keine Ahnung wie.
** * **
Aiden und ich saßen vor unserem Zelt, wir genossen die letzten wärmenden Strahlen der langsam schwächer werdenden Septembersonne.
„Und du hast echt keine Ahnung an das was vorher war?“, ich hatte mich entschlossen, Aiden ins vertrauen zu ziehen. Natürlich hatte ich ihm nicht erzählt, dass ich glaubte nicht von hier zu sein. Das war verrückt, ich zweifelte es ja mittlerweile selber an. Meine Geschichte, war einfach die, dass ich mich an nichts vor unserem ersten Treffen erinnern konnte.
„ Nichts, kein Schimmer.“
„ Ich habe von so etwas gehört. Ein Mädel...“
„ War klar“, er grinste
„ Ein Mädchen, mit dem ich eine rein spirituelle Beziehung, freundschaftlicher Basis hatte.“
„ Aus dem Kirchenchor.“
„ Was ist ein Kirchenchor?“
„ Vergiss es, was hat jene platonische Transzendenz...“
„ Sie war definitiv eine Frau!“, fiel er mir ins Wort. Er machte eine Pause und versuchte es nochmal:
„ Jene besagte Freundin“, er wartete kurz ob ich es nochmal wagte ihm ins Wort zu fallen.
„ hatte einen Onkel“, fuhr er fort, „jener besagte Onkel von ihr wurde im Winter krank. Schwer krank, er hatte starkes Fieber, es stand nicht gut um ihn, er überlebte es aber. Allerdings hatte er nur noch wenige Erinnerungen. Er kannte selbst den Namen seiner Frau nicht mehr. Er nahm sich schließlich das Leben.“ Er schaute mich prüfend an: „Du hast nichts dergleichen vor, oder? Du bist nämlich ein ziemlich passabler Anführer.“
„ Du hast doch nur Angst, dass mein Nachfolger ein Arsch ist.“
Er zwinkerte „Das wird es
Weitere Kostenlose Bücher