Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Interregnum (Mundir) (German Edition)

Interregnum (Mundir) (German Edition)

Titel: Interregnum (Mundir) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Budick
Vom Netzwerk:
Sicherheit der Legion bleiben, lebe dein Leben, sterbe in Mittelmäßigkeit. Oder du kannst heraustreten, ins Licht der Geschichte, du kannst sein, wer immer du sein möchtest, deine eigenen Ziele, dein eigener Weg. Wenn du meinen Vorschlag ablehnst, bist du nicht der Mann, für den ich dich gehalten habe.“
    Das saß, es klang als ob es Sinn machte, ihre Worte hatten mein Herz bewegt, mein Blut wallte.
    „Moment mal, in wie weit macht es einen Unterschied, ob ich nun dir oder der Legion folge? Es macht doch keinen Unterschied vor welchen Karren ich mich spannen lasse.“
    „ Der Unterschied ist, dass du diesen Karren aus freien Stücken gewählt hast. Und ich gebe dir mein Wort, sollten wir meinen Vater finden, so werde ich dir folgen, wohin du auch gehst, bis ans Ende der Welt.“
    „ Das ist ein bisschen melodramatisch, findest du nicht?“
    Sie sah mich an: „Ich meine es.“
     
    * * *
     
    Es war ihr von vorn herein klar gewesen, wie ich mich entscheiden würde. Sie war vorbereitet. Sie stand auf, bedeutete mir, mich fertig zu machen und begann einen grünen Rucksack zu packen, den sie unter meinem Bett hervorzog. Diese Hexe hatte mich ganz und gar durchschaut. Ich schnappte mir meine Kleidung und ging hinunter ins Bad, wo ich mich kurz wusch. Kaum kam ich wieder heraus, sah ich Alyas schwarzen Schopf die Treppe hinunter verschwinden und ich folgte ihr. Kurz dachte ich zurück an meine beunruhigende Episode im Wald, schob den Gedanken aber zur Seite und folgte ihr. Die Elfenstadt war ruhig, scheinbar schliefen sie alle ihren Rausch aus. Im Wald schloss ich zu Alya auf.
    Ich pikste sie kurz mit dem Finger in die Schulter, sie war real, Alya sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    „ Will nur auf Nummer sicher gehen“, murmelte ich.
     
    Wir gingen Stunden, immer tiefer, der Wald war dunkel dämmrig. Ich folgte ihrer Gestalt, die vor mir flink zwischen den Bäumen schlich. Sie fand selbst im dichtesten Unterholz stets den einfachsten Pfad. Meine Arme, mein Gesicht waren dennoch von den vielen Ästen und Büschen zerkratzt, als es vor uns heller wurde, eine Lichtung.
    Sie drehte sich um und bedeutete mir still zu sein.
    Leise schlichen wir an den Rand und sahen, hinter einem Busch versteckt, die freie Fläche ein.
    30 Meter von mir entfernt stand das seltsamste Tier, das ich je gesehen hatte.
    Es brauchte eine Weile, bis ich verstand. Es war pelzig braun und hatte vier Beine, knapp zwei Meter lang, die im hohen Gras standen. Sein Hals allerdings weitere vier Meter in die Höhe. An dessen Ende war etwas wie eine Hand, mit der es Blätter ergriff und nach einiger Zeit nach unten in sein Maul, das irgendwo an der Vorderseite seines Körpers liegen musste, beförderte.
    Alya hatte einen Pfeil an ihren Bogen gelegt und machte sich schussbereit.
    „Nicht“, flüsterte ich.
    Mit einer schnellen Bewegung hatte das seltsame Tier uns seine Hand zugewandt. Es musste wohl sehr empfindliche Sinne haben. Seine Hand war ledrig, felllos und hellbraun mit schwarzen Flecken. Am langen Hals schwebte sie über der Lichtung in unsere Richtung gerichtet, als ob sie uns zu orten versuchte.
    Alya zog mich hinunter. Gemeinsam saßen wir da, sie hatte die Augen geschlossen. Energie ging von ihr aus und gleichzeitig verspürte ich etwas nach uns tasten, ein kribbeln im Nacken als ob mich jemand intensiv anstarrte.
    Beherrschte dieses Vieh etwa Magie. Ich schloss ebenfalls die Augen. Es war wie erwartet dunkel, es schwebten wie sonst auch viele bunte Flecken herum, ich schob sie davon. Eine gleichfarbige Fläche entstand, dann wandelte sich mein Blick, es war schwarz. In der Schwärze waren grüne Linien, ich war zuerst verloren, lief Gefahr mich zu verlieren, dann riss ich mich zusammen.
    Ich spürte trotz alledem meinen Körper. Alya war neben mir, sie erschien mir als grüner Punkt, zwischen uns eine Linie, ich merkte das dort ein Austausch stattfand. Um uns herum nahm ich nun ein gewaltiges Netz wahr. Alles war verbunden, manches fest und untrennbar, anderes flüchtig und leicht, trennte sich, verband sich. Im Inneren wendete ich mich dem Tier zu, es war hell, es war alarmiert, grüne hell leuchtende Stränge peitschten von ihm aus, seine Beine waren mit dem Gras vernetzt, ich verstand.
    Es würde jede Bewegung auf der Wiese wahrnehmen. Die peitschenden Enden gingen von seiner Hand aus, sie suchten und ich wollte nicht wissen was sie mit ihrem Opfer machen würden, wenn sie es fänden. Ich zog meinen Geist zurück, machte

Weitere Kostenlose Bücher