Interregnum (Mundir) (German Edition)
und Acht, aber er wird nicht auf Vier kommen, zumindest nicht schnell genug. Sobald wir beide den Schlüssel wissen, können wir mit einem Schwall von Worten kommunizieren. Wir werden das üben, wer weiß wo es uns hin verschlägt.“
K apitel XIII
Alya zerlegte das Manarafa und ich half ihr so gut, wie ich eben konnte. Sein Fell war weich und flauschig, lag es allerdings flach auf, so war es mit Messer und Pfeil kaum zu durchdringen. Alyas Pfeil hatte ihn in den Mund getroffen und war dort in der Rückwand verschwunden. Wahrscheinlich hatte er dort das Gehirn durchbohrt. Ich wollte das aber gar nicht so genau wissen, weswegen ich auch lieber nicht nachfragte. So wie ich sie inzwischen kannte, hätte sie es mir mit Freuden ausführlichst erklärt.
Sie schnitt ihm den Bauch auf, indem sie im Maul von innen anfing zu schneiden und sich so bis zur Mitte vorarbeitete. Ich fühlte wie es mich schüttelte. Sie musste es wohl auch gemerkt haben und schickte mich Holz sammeln, aber ich sollte, so schärfte sie es mir ein, nicht zu weit weggehen und niemandem folgen.
Ich schaffte das Holz ohne weitere Zwischenfälle heran.
Sie hatte währenddessen dieses Riesenvieh zerteilt und in handlichen Portionen um sich herum verteilt. Als ich mit dem letzten Stapel auf die Lichtung zurück kam, saß sie im Schneidersitz am Boden, um sie herum die Fleischstücke im Kreis. Es sah aus, als ob sie eine Séance beginnen wollte, sie bedeutete mir, das Holz auf meinen Armen auf den mittlerweile beachtlichen Haufen zu legen und anschließend zurückzutreten. Ich tat es.
Kaum war ich ein paar Schritte weg, erhoben sich die Fleischstücke und der Holzstapel entflammte. Die Flammen zischten in die Luft und alles wirbelte in einem Tornado aus Fleisch und Feuer um Alya herum. Hitze und eine fremde Energie strahlte von dem Schauspiel aus, es wurde stärker und kurz bevor es unerträglich wurde, nahm es ab und der Tornado verschwand.
Alya hielt einen Sack auf, ein Teil der Stücke verschwand darin. Sie waren kleiner geworden. Ein zweiter Sack und die Luft war wieder fleischfrei.
Sie sah auf und lächelte, ich kam näher und sah. Das Manarafa war ziemlich leer geworden und hatte einen großen Teil seines Felles eingebüßt. Alya verstaute die Beutel in unsere Rucksäcke, schulterte den ihren, lächelte.
Als ich zu meinem ging, um ihn aufzunehmen, merkte ich, wie ich ebenfalls lächelte.
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Als wir uns weiter durch den Wald kämpften hob sich meine Stimmung immer mehr. Ein kribbelndes, warmes, ja belebendes Gefühl, breitete sich in meiner Brust aus. Die Sonne spitzte ab und an durch die Bäume und die Vögel um uns herum sangen. Hier und dort verfärbten sich bereits einige Blätter, es würde bald Herbst werden.
Alya schritt wieder vor mir, die Sonne ließ Licht und Schatten auf ihrem Körper spielen, ab und an reflektierte ihr Haar einen Strahl und es war, als ob sie einen Heiligenschein aus gedämpftem Licht trüge.
Wir schwiegen. Wir liefen. Schließlich brach ich das Schweigen, ich fragte sie aus. Über Magie wollte sie nicht mehr reden, sie meinte ich wüsste fürs erste genug, ich solle lieber Kopfrechnen üben, dann schickte sie mir Bilder, ich sollte jedes vierte empfangen. Es gelang mir. Der Trick ist, den richtigen Rhythmus zu finden.
Ich fragte sie, ob ihr Bruder ab und zu fahrende Ritter grillen ließ. Sie lachte nur und meinte, dass sie es nicht genau wisse, es ihm aber durchaus zutraue. Was machten Elfen den ganzen Tag, sie täten ihre zugewiesene Arbeit und ansonsten worauf sie Lust hätten. Müsse man als Elfe Geld verdienen, müsse man nicht, wozu auch, einfach nett fragen bringe einen schließlich weiter als Geld. Was wisse sie über Orks, nicht viel, aber genug um sie zu hassen. Warum, keine Antwort.
* * *
Gegen Abend wurde das Land hügeliger, Dämmerung hatte den Wald ergriffen und meine Glieder schmerzten. Das Training bei der Legion hatte mich hart im Nehmen
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