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Interregnum (Mundir) (German Edition)

Interregnum (Mundir) (German Edition)

Titel: Interregnum (Mundir) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Budick
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nicht gedacht, es schien mir aber, vor allem nachdem sie es gesagt hatte, wahrscheinlich.
    „ Bevor du irgendetwas sagst, lass mich dir etwas über die Wirtschaftskrise erzählen.“
    Sie war verrückt.
    „Elfen haben keine Währung, was wir brauchen haben wir uns schon immer selbst hergestellt, wir haben Reichtümer im Überfluss und wir schenken gerne. Das einzige, was bei uns Mangel ist, sind Nahrungsmittel. Wir gehen jagen und im Norden, außerhalb des Waldes, dort betreiben wir Landwirtschaft. Aber das ist nicht genug, um unsere aktuelle Bevölkerung satt zu kriegen. Deswegen betreiben wir Handel mit den Menschen. Eure Felder sind groß und eure Bauern fleißig. Anfangs tauschten wir unsere Magie, unsere Kunst gegen Nahrung.
    Das war nicht wirklich praktikabel, also fingen wir an eure Währung zu übernehmen. So konnten wir billiger einkaufen und teurer verkaufen.“
    „Und dann kam die Krise?“
    „ Die Krise kam nicht so einfach, sie entstand. Der Wert euer Währung ist relativ zu Gold. Der Kurs wird jeden Freitag in Tol Goldur an der Börse festgelegt. Kuriere bringen den Kurs in versiegelten Umschlägen in die großen Städte. Wie gut kennst du die Geographie von Gol?“
    „ Gol?“
    „ Das Reich in dem du Legionär bist.“
    „ Ein wenig.“
    „ Von Tol Godur erreichst du jede Stadt in zwei Tagesreisen, entweder zu Pferd, oder zu Schiff. Dann wurde aber die Straße zwischen Tol Goldur und Talin immer wieder überfallen, der Bote verschwand und Talin bekam den Kurs verspätet über Marstet, welches einen Tagesmarsch westlich von Talin liegt. Das alles wäre nicht schlimm gewesen, denn wenn in Talin noch zu alten Preisen gehandelt wird und keiner den neuen weiß, entsteht keinem ein Nachteil.
    So war es aber nicht. Irgendetwas ist schief gelaufen, denn das Geld wurde immer knapper, es verschwand einfach.“
    „Geld verschwindet nicht“, wandte ich ein.
    „ Das sagte auch mein Vater, er wurde schon damals misstrauisch. Richtig verschlimmert wurde die Situation durch den Beschluss des Senates, mehr Geld herzustellen, um der Deflation entgegen zu wirken. Es war eine dumme Idee, wir Elfen bekamen es erst mit, als es zu spät war.
    Der Währungskurs wurde am Freitag beschlossen, gleichzeitig wurde an verschiedensten Orten Gold aufgekauft und verschwand.
    Das neue Geld kam in den Umlauf, das verschwundene Geld durch die mysteriösen Einkäufe ebenfalls, sieben Tage später war das System kurz vor dem Zusammenbruch.
    Die Preise stiegen rapide und viele Menschen wurden ins Elend gestürzt.
    Der Senat beschloss, dem durch eine Generalmobilmachung entgegen zu wirken, steckte eine gewaltige Summe Geld in die Legion und erklärte Krieg gegen die Orks.“
    „ Und wo kommst du ins Spiel?“
    „ Durch die hohen Preise war unsere Versorgung gefährdet. Die Wirtschaft von Gol war am zusammenbrechen, die Nahrungsmittelproduktion ging zurück, was deren Export und damit unsere Versorgung gefährdete. Mein Vater beschloss der Sache auf den Grund zu gehen. Kundschafter wurden entsandt, wir liefen uns über den Weg. Dann die Orks, die eine Nachricht hinterlassen wollten. Die Art, wie dein Legionskommandant reagiert hat. Viele von uns Krieg wollten erklären, aber mein Vater war immer dagegen. Er erbat Zeit für weitere Nachforschungen. Dann die Anschläge, sein Verschwinden. Rat und Königin haben beschlossen, Krieg zu erklären, es wurde gestern Abend verkündet.“
    Ich hatte still zugehört, auch ich hatte das Gefühl, das hier etwas faul war, ich konnte nur meinen Finger nicht darauf legen. „Und weswegen müssen wir desertieren?“
    „Der Anschlag durch die Orks, er war unmöglich, er hätte nie passieren dürfen.“
    „ Er ist aber passiert“, wandte ich ein, „und die Gruppe der Orks damals ist auch in den Wald eingedrungen.“
    „ Das ist das nächste, sie wollten eine Nachricht hinterlassen. Eine Nachricht für wen? Hier gibt es nur Elfen. Die ganze Sache stinkt zum Himmel.“
    „ Was hast du dir überlegt?“
    „ Wir werden meinen Vater suchen. Wir werden uns nach Osten durchschlagen, durch den Wald, durch die Berge, bis nach Drakenheim.“
    „ Wozu brauchst du mich dabei? Warum ich?“
    „ Du bist der einzige, der mir dabei helfen würde.“
    „ Wie kommst du darauf?“
    „ Einfach, erstens, es gibt niemanden anderes, den ich fragen könnte. Zweitens du hast deine Gründe.“
    „ So?“, frage ich überrascht.
    „ Du wirst hier vor eine Wahl gestellt. Du kannst weiter im Schatten und der

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