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Interregnum (Mundir) (German Edition)

Interregnum (Mundir) (German Edition)

Titel: Interregnum (Mundir) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Budick
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mich ihre unterwürfige Art auf. Ich atmete tief durch, so gut wie das im Traum eben möglich ist.
    „Unabhängig von dem was ich möchte, welcher Name gefällt dir?“
    „ Serena“, flüsterte sie.
    „ Sehr schön, Serena. Du bist also ein Waldgeist?“
    „ Nicht so ganz, ich habe nicht viel mit Wäldern zu tun.“
    „ Was bist du dann?“
    „ Ich bin der Geist der Vergangenheit, die Manifestation dieser in der Gegenwart und damit der Schrecken in der Zukunft.“
    „ Soll heißen?“
    „ Ich sehe wie Verlust Lücken schlägt und fülle diese.“
    „ Du wolltest eine Heimat, ich habe dir eine gegeben“, flüsterte ich.
    Sie sah mich traurig an: „Doch nur für kurze Zeit.“
    „Ich wäre beinahe gestorben, wenn ich nicht gegangen wäre...“
    „ Du hast mich gebraucht.“
    „ Drei Tage im Wald liegen, in meinem eigenem Dreck. Sage mir, wie soll ich das gebraucht haben?“
    Ihr standen Tränen in den Augen: „Die Lücke in dir, sie ist so gewaltig, sie schrie nach mir, ich wollte sie füllen, ich wollte dir so sehr helfen... dieser Schmerz und selbst als ich dich füllte, ich war nicht genug. Du brauchtest Nahrung, Materie kann ich nicht schaffen, deswegen ließ ich dich gehen. Niemals wollte ich dir schaden!“
    Sie fiel auf die Knie, sie weinte.
    Ich ging zu ihr und setzte mich vor ihr in den Schneidersitz. Faszinierend, wie weich der Boden in Träumen ist.
    „Ich wollte dir wirklich helfen“, schluchzte sie, „aber ich konnte nicht, ich ließ dich gehen, aber ich folgte dir, diese Lücken!
    Du glaubst gar nicht, was für Wünsche andere so haben... aber du, am meisten wolltest du gesund werden, du wolltest wieder eine Heimat haben. Doch alles was ich tun konnte, war deinen Körper zu befriedigen. Doch das wolltest du auch nicht, eine gute Hütte, eine schöne Frau, ein Heim, mehr begehren Menschen normalerweise nicht. Dann die Erinnerungen, du wolltest welche, aber die,die ich dir gab, du lehntest sie ab. Ich wurde nicht schlau aus dir.“
    „Deswegen bist du hier, du bist mir gefolgt.“
    „ Ich wollte mehr über dich herausfinden, wer du bist, was dir fehlt, deine Sorgen, deine Vergangenheit, wo du aufgewachsen bist, wie du aufgewachsen bist. Alles, ich wollte alles über dich wissen, nur dann kann ich dich wirklich glücklich machen.“
    Na toll, jetzt hatte ich auch noch einen Stalker. Ein Stalker der durch Wände gehen konnte.
    Sie sah auf und lächelte mich aus ihren verheulten Augen an, sie war definitiv verrückt, sowohl nach menschlichen, als auch nach elfischen Maßstäben. Und ich war mir sicher, selbst Nazgar würde mir hierbei zustimmen.
    Aber gut, ich musste mich mit der Situation arrangieren. Ich atmete noch einmal tief durch.
    „Du kannst mir helfen, Alya zu sprechen und zwar so, dass niemand etwas mitbekommt?“
    „ Sehnst du dich nach mir?“, sie hatte Alyas Gestalt angenommen.
    „ Lass den Scheiß, das hier ist ernst. Willst du mir nun helfen oder nicht?“
    „ Sie wird nicht auf mich hören.“
    „ Sag ihr einfach: 'Der Schlüssel ist drei'.“
    Sie war verschwunden, kurz darauf tauchte Alya neben mir auf.
    „Du vertraust unseren Schlüssel einem Malvador an?“
    „ Ich stehe direkt neben dir.“ Serena war ebenfalls aufgetaucht.
    „ Alya und ich müssen mal kurz reden“, wandte ich mich an Serena, „unter vier Augen, wenn du verstehst.“
    „ Du willst ihr doch nicht etwa erzählen, dass du ihren Vater getroffen hast?“
    Alya riss die Augen auf: „Du hast was?“
    Ich schaute Serena wütend an.
    Sie zuckte nur ihre Schultern: „Du hattest versprochen, es niemandem zu erzählen, ich habe dir einen Gefallen getan, gern geschehen.“
    Sie hatte recht, ich hatte mein Versprechen gehalten.
    Alya hatte von einem zum anderen geschaut, sie schien die Nachricht noch zu verarbeiten. Schließlich hatte sie sich gefasst: „Und? Wie geht es ihm? In welcher Zelle sitzt er? Was haben die Orks mit ihm gemacht? Ich schwöre bei Gott, wenn sie ihm auch nur...“
    „Es geht ihm gut, er ist ihr Anführer.“ Serena schien sie nicht zu mögen.
    „ Ihr was?“
    „ Ihr Anführer.“
    „ Das hier ist eine Illusion, oder? Ein magisches Verhör der Orks, du bist einer von ihnen Malvador...“
    „ Sie heißt Serena“, warf ich ein.
    „ ... es ist mir egal, wie ihr heißt, ich weiß nicht wie ihr an den Schlüssel gekommen seid. Wenn ihr meinem Gefährten auch nur ein Haar gekrümmt habt...“
    „ Ich bin dein Gefährte?“
    Sie schwieg. Sie hatte die Arme vor dem Körper

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