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Interwelt

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Titel: Interwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isidore Haiblum
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Forschungen schon sagen? Eine Explosion oder etwas gleichermaßen Unangenehmes – und Endgültiges.«
    »Und dieses – eh – Endgültige geschieht mit uns?«
    Der Physiker blickte mich an. »Mit wem sonst?«
    »Was ist das für eine verantwortungslose Kommission, die so gefährliche Experimente zuläßt?« brüllte ich.
    »Gefährlich? Wer sagt etwas von gefährlich? Nur in dem unwahrscheinlichen Fall gröbster Fahrlässigkeit kann Linzeteum zur Gefahr werden.«
    »Unwahrscheinlich?«
    »Nun, ich beabsichtigte jedenfalls keine Fahrlässigkeit.«
    »Andere sind vielleicht nicht so vorsichtig wie Sie.«
    »Das befürchte ich jetzt auch«, entgegnete Saß düster.
    »Miß Norwick arbeitet mit Ihnen?« erkundigte ich mich.
    »Sozusagen, ja.«
    »Und die Mechs?«
    »Mein teurer Mr. Dunjer! Verdächtigen Sie mich der Kollaboration mit Mechs?«
    »Sie können sich doch frei im Haus bewegen, oder nicht? Sie werden jedenfalls überprüft werden müssen. Miß Norwick wird überprüft werden müssen. Alles! Ich ertrage den Gedanken nicht, daß dieses Endgültige mir geschehen könnte!«
     
    AH, JA! JETZT GEHT ES LOS!
     
14.
     
    Ich wies Miß Follsom an, Norwick und Saß vom Hauptcomputer überprüfen zu lassen. »Ich muß wissen, mit wem sie verkehren, und will einen detaillierten Bericht über jeden einzelnen haben!«
    Wie immer war Miß Follsom sehr tüchtig, schon nach einer kurzen Weile kam sie in mein Büro. »Gulach Grample, Boß!« schmetterte sie.
    »Ein exotisches Gericht?« fragte ich stirnrunzelnd.
    »Ich war noch nicht essen«, protestierte sie. »Es ist Gulach Grample!«
    »Meinetwegen! Also, was hat der Computer herausgefunden?«
    Die Alarmtafel mischte sich ein: »Das will Miß Follsom Ihnen ja sagen! Der Fall ist gelöst!«
    »Ja«, bestätigte Miß Follsom. »Chef, Sie sind gerettet!«
    »Gerettet?«
    Die Alarmtafel leierte: »Dank unseres ausgezeichneten Hauptcomputers konnte der Missetäter schnellstens entlarvt werden.«
    »Und dieses Grampelgulasch ist an allem schuld?«
    » Gulach Grample, Chef!« verbesserte mich Miß Follsom. »Überzeugen Sie sich selbst.« Sie legte ein dickes Bündel Computerausdrucke auf meinen Schreibtisch.
    Ich überflog die Seiten. Miß Norwick ging seit kurzem häufig mit einem Morgan LaSuer aus, der Vormann in einer Konservenfabrik war. Diese Fabrik gehörte Gulach Grample. Mein seliger Schwager hatte Schulden bei einem Buchmacher gehabt, hinter dem Grample über die Finanzen-AG steckte. Wendell Goodyear, unser ehemaliger Angestellter, hatte, kurz ehe er von uns weg und zur Finanzen-AG ging, Underwood und Snow unter Vertrag genommen, die wiederum umgehend Rankin als Kundendiensttechniker einsetzten. Dr. Saß’ Safe war von Fühl-Safe gekauft und eingebaut worden – eine Tochterfirma von Gramples Konzern. Auch die Transportfirma, die das Linzeteum von Saß zum Emporiumstresor gebracht hatte, die Vereinigte Transport, war eine solche Tochterfirma. Und der Gewerkschaftsführer von VT war mit einer Vizepräsidentin von Geschäfts-Anomalien – ebenfalls eine Firma des Grample-Konzerns – verheiratet. Natürlich hatte ich von GA gehört – wer hat das nicht? –, aber der Leiter davon war Morris Wangdangle, ein vergleichsweise netter, normaler Name.
    Warum also hatte ich nie etwas von Gulach Grample gehört?
    Ein zweiter Blick auf meine interessante Lektüre gab mir zumindest eine Teilantwort: Unserem Missetäter gehörte wenigstens die Hälfte unseres städtischen Tagblatts, und das wußte schon, was es druckte und was nicht.
    »Na, sehen Sie, Chef?« fragte Miß Follsom. »Es ist doch klar wie Kloßbrühe! Und für uns gibt’s nur eines.«
    »Hm«, murmelte ich. »Wieso bin ich noch nie zuvor auf diesen komischen Namen gestoßen? Klingt ja wie Gulasch, das hätte ich mir bestimmt gemerkt. Und offenbar gehört dem Burschen die ganze Stadt.«
    »Eben deshalb«, warf die Alarmtafel ein. »Der Hauptcomputer mußte auf Überlagerung gehen, um nicht die Alarmstufe Rot auszulösen. Es gehörten gewisse Manipulationen unsererseits dazu. Aber wir schafften es.«
    »Alarmstufe Rot? Das ist doch der städtische Sicherheitskram. Bildet dieser Kerl sich ein, ihm gehört die Stadt tatsächlich?«
    »Er ist die Stadt«, erklärte die Alarmtafel.
    Ich lehnte mich zurück und fixierte Miß Follsom müde. »Was meinten Sie: für uns gibt es nur eines?«
    »Unseren vorzeitigen Ruhestand. Ich werde gleich mal die Formulare ausfüllen.«
    »Etwas verfrüht, Miß Follsom. Warten Sie bis

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