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Interwelt

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Titel: Interwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isidore Haiblum
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FERNGLAS UND BETRACHTE IHN NÄHER. ER IST KLEIN UND HAT SANDFARBENES HAAR. ER STRECKT DIE HAND AUS – SEIN ARM DEHNT SICH WIE EIN GUMMIBAND – UND SIE LEGT SICH WÜRGEND UM MEINEN HALS. ICH STOSSE DIE ZÄHNE HINEIN, DA GIBT SIE MICH FREI. ICH RASE DIE TREPPE HINUNTER UND HINAUS AUF DIE STRASSE. DER MANN MIT DEM SANDFARBENEN HAAR IST NIRGENDWO ZU SEHEN. ICH GEHE ZU EINER TELEFONZELLE. DIE STRASSENLAMPE DARÜBER BRENNT NICHT. ICH REISSE DIE TÜR AUF, UND DR. SPELVILLE FÄLLT HERAUS. AN SEINER BRAUNEN JACKE STECKT EIN ZETTEL. »DAS DREIER-GLEICHGEWICHT« LESE ICH. ICH GLÄTTE DEN STOFF, UM DIESE EBENE ZU VERKLEINERN. JENE, DIE WIRKLICHKEIT UND WAHNSINN MITEINANDER VERMISCHEN, SIND DIE GEFÄHRLICHSTEN. ICH HOFFE, MICH BALD SO ZU SEHEN, WIE ICH FRÜHER GEWESEN WAR – EINE ERWARTUNG, DIE ANDEREN MIT WENIGER ENTSCHLOSSENHEIT DEN VERSTAND RAUBEN KÖNNTE. WÄHREND ICH MICH IN NEUE REGIONEN STÜRZE, SCHREIT EINE STIMME IN MIR: »HURRA, KLOX!«
     
28.
     
    »Dort unten sind Menschen!« rief Dr. Saß. »Sie winken!«
    Wir flogen bereits zehn Minuten mit Aktivatorenergie, als wir sie entdeckten. Die Mechs hatten wir längst zurückgelassen. Diese Menschen befanden sich in einer Art Festung. Jedenfalls erhoben sich hohe Steinmauern im Quadrat, und Bewaffnete standen Posten auf Wachtürmen. Innerhalb der Mauern waren Blockhütten, scheinbar aufs Geratewohl verstreut.
    »Ich könnte dort unten vermutlich sicherer an Ihnen arbeiten, Dunjer«, meinte Dr. Saß.
    »Seht doch!« rief Debbie. »Die Menschen hüpfen vor Begeisterung und winken uns zu.«
    »Wir könnten vielleicht herausbekommen, worum es bei diesem seltsamen Krieg zwischen den Menschen und ihren natürlichen Dienern geht. Das wäre für die Wissenschaft sicher sehr nützlich.«
    »Natürliche Diener? Offenbar hat man hier vergessen, es den Mechs klarzumachen. Meinetwegen, landen wir«, sagte ich freudlos.
    Staub stieg von dem ungepflasterten Hof auf, als wir wieder auf den Füßen zu stehen kamen. Männer, Frauen und Kinder rannten von überallher herbei und umringten uns. Die meisten trugen einfache Arbeitskleidung. Einige schüttelten uns grinsend die Hand, andere schlugen uns auf den Rücken. Ein großer Mann mit Brille bahnte sich einen Weg zu uns.
    »Zeb Nieby«, stellte er sich vor und streckte grinsend eine schwielige Hand aus, die wir nacheinander schüttelten. »Ich bin hier der Obermann, und wir freuen uns alle mächtig, daß Sie da sind.«
    »Wir freuen uns auch«, versicherte ihm Lister eifrig.
    »Frag sie, wer sie sind, Zeb«, rief jemand aus der Menge.
    »Haben Sie irgendwo Roh-boter lauern sehen?« wollte eine Frau wissen. »Diese Roh-boter sind ganz schlimm.«
    Ein kleiner Junge schrie: »Wieso können die fliegen?«
    Zeb Nieby nickte gutmütig. »Eins nach dem andern, Nachbarn. Aber wir müssen still sein, wenn wir die Antworten auf all die Fragen hören wollen.«
    Das Stimmengewirr verstummte, als hätte jemand es abgeschaltet.
    Dr. Saß räusperte sich. »Ich erzähle Ihnen gern, was ich kann.«
    »Das ist sehr freundlich.« Zeb Nieby brachte ein riesiges Taschentuch zum Vorschein und schneuzte sich lautstark die Nase.
    »Wir sind nicht aus dieser Gegend«, erklärte Dr. Saß, »und unsere Fähigkeit zu fliegen, wird durch unsere fortgeschrittene Technologie ermöglicht.«
    »So was!« sagte Zeb Nieby staunend. »Diese – diese Technol-ogie wäre genau das Richtige für uns bei unserem Kampf mit den Roh-botern, glaube ich.«
    Saß erzählte mit kurzen Worten von unseren gerade überstandenen Erlebnissen mit den Mechs. Nieby lauschte angespannt. Als Saß geendet hatte, sagte er:
    »Diese Roh-boter sind in letzter Zeit wirklich schlimm geworden.«
    »Wie ist es dazu gekommen?« wollte Saß wissen.
    Zeb Nieby erzählte. Jahrzehnte – seit einem halben Jahrhundert nachdem man ihnen die Kontrolle über die Gesamtproduktion übertragen hatte – hatten die Mechs hier geherrscht. Aber für den Menschen war immer noch Platz gewesen. Und plötzlich, vor vierundzwanzig Stunden, hatten die »Roh-boter« sich gegen sie gewandt.
    »Wir erwarten jeden Augenblick einen Angriff«, sagte Zeb Nieby. »Sie wissen bestimmt, daß wir hier sind.«
    Dr. Saß warf Wadsworth einen fragenden Blick zu.
    »Sie wollen mit ihm sprechen«, sagte Wadsworth anklagend.
    »Ruhe!« warf ich ein. »Wir verabschieden uns lieber, Saß.«
    »Warum machen Sie so was Komisches mit Ihrer Stimme, Nachbar?« fragte Zeb Nieby.
    »Zum Zeitvertreib …!« antwortete Wadsworth zögernd.
    »Um

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