Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition)
Aufsehen und Rinardon verheiratete sie an Lord Tepdo, den damaligen Chef der Prewards.«
Minkas formte die Lippen zu einem lautlosen Pfiff. »Ist ja interessant. Die verschwundene Kaiserin – die Frau von Kaiser Adelardin – wessen Tochter war sie?«
»Sie war die Tochter Perle Idemeneos, damals Lady Foster.«
»Und die Kaiserin war dann einfach so weg?« Minkas schnippte mit den Fingern. »Weg? Fortgehext? Auf einen Ausflug gefahren?«
»Äh, nein.« Zabrin starrte auf seine Handschuhe. »Sie hatte am Abend ein leichtes Unwohlsein gefühlt und lag zu Bett. Als die Hofdamen am folgenden Morgen kamen, um nach ihr zu sehen, war sie fort.«
»Und ihr Mann, der Kaiser? War dem auch unwohl und er verschwand aus seinem Bett?«
»Hm. Ja.«
»Man hat überall gesucht?«
»Natürlich. Es wurde eine sehr gründliche Suche eingeleitet. Die Prewards …«
»Ach, die«, sagte Minkas abfällig. »Man fand also keine Spur der erhabenen Personen? Keinen Brief, kein Taschentuch, keine Blutflecken …?«
»Nicht das Geringste.«
»Ihr seht auch aus, als wäre Euch nicht wohl«, bemerkte Minkas. »Hoffentlich verschwindet Ihr mir nicht auch.«
Zabrin hatte die Finger seiner Handschuhe so sehr zusammengedreht, dass Teile der Stickerei sich lösten. Er sah Minkas nicht an.
»Verehrter Earl, Ihr seid ein Lügner und ein Feigling dazu. Kann das sein?«
Zabrin lächelte müde. »Spielt das noch eine Rolle?«
Minkas lehnte sich vor. »Irgendetwas stimmt nicht. Erst starb Specs, jetzt hat sich Attin umgebracht, einer der Sicherheitschefs. Es könnte weitere Todesfälle geben.«
»Was nutzt es da, in der Vergangenheit zu wühlen?«, protestierte Zabrin.
»Das könntet Ihr mir sagen, aber Ihr zieht es vor, hier für die restlichen Jahre Eures Lebens zu sitzen. Hübsch habt Ihr es ja. Auf Wasser und Brot hat man Euch auch nicht gesetzt. Mann, habt Ihr denn überhaupt keinen Mumm? Was soll Euch denn noch passieren?«
Zabrin bewegte einen Zeigefinger quer über seine Kehle.
»Na, und?«, sagte Minkas lieblos. »Wäre das nicht besser, als noch Jahre hier drin zu hocken und Eure Handschuhe zu ruinieren? Die sehen furchtbar aus.«
Zabrin betrachtete sie. »Draußen, ja. Da würde ich ihnen die Stirn bieten. Doch hier sitze ich wie ein Tier im Käfig und kann nicht weg, kann nicht kämpfen. Ich werde es kommen sehen und …« Er schluchzte leise.
»Na, ich weiß nicht. Ein paar sind schon tot, denen hat es wenig genutzt, draußen zu sein. Auf Euch ist man bestimmt schon aufmerksam geworden.«
Zabrins Lippen zuckten. Immerzu drehte er die Handschuhe hin und her. »Nein«, sagte er laut. »Ich weiß nichts. Ich brauche keinen Besuch und schon gar nicht von Euch! Geht weg und kommt nie wieder.«
Minkas stand auf. »Schon mal was von Glanz und Gloria und Kaiserreich und so gehört? Ist es nicht Pflicht des Adels, sich heldenhaft in die Gefahr zu stürzen, wenn es um Kaiser und Krone geht?«
Zabrin stand ebenfalls auf. »Manchmal ist es am heldenhaftesten, den Mund zu halten. Für all die Tugenden, die Ihr aufgezählt habt.«
Als Minkas in die Küche zurückkehrte, stand Adrian mit seinen Helfern rund um den kleinen Cocinomaten und häufte Kaviar auf gebutterte Weißbrotscheiben.
»Willst du auch?«
»Gibt es etwas zu feiern?«
»Nö, aber da wir Kaviar von einer Bestellung übrig haben, dachte ich, es wäre gut für alle, mal Kaviar probiert zu haben, damit sie wissen, was man damit zubereiten kann. Das ist der berühmte blaue Ibera-Kaviar. Er soll dem historischen Beluga am nächsten kommen.«
»Was du nicht sagst.« Minkas biss in eine dick belegte Brotscheibe. »Ich weiß nicht, warum man so ein Theater um das Zeug macht. Letztlich ist es nicht mehr als salzig.«
»So würde ich es nicht sagen, aber ob es den Preis rechtfertigt, weiß ich auch nicht. Ich glaube, wir werden uns damit zurückhalten. Meister Ethelden soll recht großzügig damit umgehen.«
»Der«, sagte Minkas abfällig.
Padrin reichte Adrian die Platte mit den restlichen Kaviarschnittchen. »Meister Ethelden ist ein Freund von Meister Ingerson. Und Meister Ingerson arbeitet im Küchentrakt für den Geheimdienst.«
»Für welchen?«, fragte Adrian.
»Das weiß ich nicht, aber er und Meister Cordelieff sind die Kontaktleute im Küchenbereich. Das bekommt man mit der Zeit heraus.«
»Ihr solltet das wissen, Meister«, ergänzte Mondran. »Es könnte Euch helfen, Eure Aufgabe zu lösen.«
»Was weißt du denn darüber?«, fragte Minkas.
»Alles,
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