Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition)
Meister«, sagte Mondran. »Überall redet man davon, dass Ihr und Adrian Sonderermittler des Kaisers seid, die die schwarze Perle wiederbeschaffen und die Missstände in den Sicherheitsdiensten aufdecken sollen.«
»Na, fein. Es wird ja immer besser. Da ihr so gut informiert seid, könnt ihr mir vielleicht noch mehr verraten. Zum Beispiel, wer uns eine blaue Karte geschickt hat, oder wo die Perle steckt, wer sie genommen hat und warum.«
»Oder wer Prinz Anel aus dem Weg räumen will«, ergänzte Adrian.
Ell sah sich zuerst um. »Seine Exzellenz, Fangatin, soll einen Magendurchbruch haben und jetzt sieht es so aus, als würde sein Stellvertreter den Job bekommen.«
»Loxman Ringard?«
Sie nickte.
»Und der ist mit …«
»… Reuben Penjin befreundet«, vollendete Minkas den Satz. »Was würde ihm die schwarze Perle nutzen?«
Padrin wechselte einen Blick mit Ell. »Sagst du es?«
Ell hob abwehrend die Hände.
»Es ist so«, sagte Padrin. »Ihre Ladyschaft, Lady Leonza, ist unzufrieden mit der Position Ihres Mannes Lord Raden. Patty – das ist das Zimmermädchen Ihrer Ladyschaft – ist nicht sehr glücklich über die Behandlung, die sie da erfährt. Sie hat gesagt, Lord Raden hat Geldprobleme. Er muss unbedingt ein Hofamt haben.«
»Wenn die schwarze Perle verschwindet, bekommt er das?«
»Na ja, Rial di Nidare ist der Einzige, der eigentlich an die Perle herankommt. Es ist ziemlich peinlich für ihn, wenn sie wegkommt. Lady Tepdo, die Mutter der Kaiserin, würde seinen Kopf fordern. Die Perle gehörte nämlich mal ihr. Kaiser Rinardon hat sie ihr geschenkt.«
»Das stimmt nicht«, widersprach Mondran. »Er hat die Perle Idemeneo geschenkt, weil sie damals noch schwarzhaarig war und eben Perle hieß.«
»Das ist doch Unsinn! Jeder weiß, dass die Perle Lady Tepdo gehörte und sie das Schmuckstück ihrer Tochter zur Hochzeit geschenkt hat.«
»Ja, um Perle Idemeneo zu beschämen.«
»Was willst du damit sagen?«
Minkas hatte dem Wortwechsel zugehört, ohne einzugreifen. »Ja, Mondran, erkläre mal, was du damit meinst.«
»Also, Meister, es war so: Perle Idemeneo war mit Prinz Hamuen liiert und bekam die schwarze Perle geschenkt. Dann ist irgendetwas passiert und sie gab sie ihm zurück. Hamuen wurde Kaiser Rinardon und schenkte die Perle Lady Tepdo, als sie Lord Tepdo heiratete. Perle Idemeneo wurde Lord Fosters Frau.«
»Und Mutter einer späteren Kaiserin?«, fragte Minkas.
»Ja, meine Frau kennt sich mit diesen Geschichten aus. Sie sammelt alles über die verschwundene Kaiserin May. Sie war nämlich sehr schön, und wie Frauen so sind, findet Jenn, dass es da ein furchtbares Geheimnis gibt. Sie sagt, zwei Leute verschwinden nicht einfach aus ihren Betten und dann auch noch Kaiser und Kaiserin. Sie hat zu Hause alle Schubladen voll mit Artikeln und Holografien über May und ihr Verschwinden.«
»Warum sagst du das nicht gleich?«, fuhr ihn Minkas an. »Wo wohnst du? Wie kommt man dahin?«
»Äh, Meister, Ihr könnt den Hof nicht so einfach verlassen.«
»Dann soll deine Frau mit dem ganzen Krempel herkommen.«
»Ja, aber sie darf nicht einfach Sachen mit hineinnehmen, selbst wenn sie einen Passagierschein bekommt.«
»Dann soll sie das Zeug in eine Kiste packen und über die Mauer werfen.«
Mondran nickte nachdenklich. »Das könnte gehen, Meister. Normalerweise werden Kisten rausgeworfen und nicht rein, aber was so herum funktioniert, wird auch andersrum gehen.«
»Was wird denn rausgeworfen?«, erkundigte sich Adrian.
Mondran machte eine entschuldigende Geste. »Lebensmittel hauptsächlich.«
»Setz dich mit deiner Frau in Verbindung und schummle die Sachen hierher. Lass dich nicht erwischen, ich kriege keinen so guten Fischkoch mehr.«
Mondran errötete. »Ich kümmere mich sofort darum, Meister.«
Minkas ging mit Adrian zu den Gefrierschubladen und tat so, als suchte er nach einer Idee für das Frühstück des kommenden Tages.
»Was hast du auf dem Herzen?«, fragte Adrian.
Minkas las Aufdrucke, die ihm nichts sagten, und schob die Lade wieder zu. »Auf dem Herzen? Nichts weiter, als dass unser erhabener Herr und Kaiser wahrscheinlich seinen Vorgänger mitsamt Frau umgebracht hat.«
»Ah, wirklich?«
»Scheint dich ja nicht gerade aufzuregen.«
»Ich glaube es nicht, das ist alles.«
»Du hast auch nicht mit Zabrin gesprochen. Der ist vollkommen aufgelöst und weigert sich, mir zu helfen. Er meint, manchmal sei Schweigen die patriotische Tat. Macht sich vor Angst fast
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