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Intruder 2

Intruder 2

Titel: Intruder 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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ein regelrechter kleiner Supermarkt zu sein schien, und stieß die Eingangstür auf. Drinnen war es kühl und so dunkel, dass er zunächst so gut wie blind war. Seine Augen gewöhnten sich erst nach einigen Sekunden an das dämmerige Halbdunkel
    - und nachdem sie es getan hatten, wurde ihm klar, dass die Dunkelheit eher barmherzig gewesen war.
    Was sich hinter dem romantischen Namen Trading Post verbarg, ähnelte mehr der Garage eines sperrmüllbesessenen Sammlers als einem Geschäft. Der schmale, unerwartet lange Raum war mit dilettantisch zusammengezimmerten Holzrega-len voll gestopft, auf denen ein unglaubliches Sammelsurium aller nur vorstellbaren Waren feilgeboten wurde, ohne dass irgendeine Art von System erkennbar gewesen wäre. Hinter der aufgequollenen Spanplatte, die als Theke diente, saß ein grau-haariger dürrer Mann in einem karierten Hemd, der ihn auf eine Art ansah, die Mike im ersten Moment nicht deuten konnte - bis ihm klar wurde, dass es Angst war.
    Die Reaktion des Mannes kam ihm absurd vor - schließlich war er, Mike, es, der Angst hatte, Angst davor, dieses Gebäude wieder zu verlassen und einen Blick nach rechts auf die India-nersiedlung zu werfen. Aber dann erinnerte er sich, wo er dieselbe Angst schon einmal gesehen hatte. Genauer gesagt, wo er sie am eigenen Leib gespürt hatte. Es war erst wenige Stunden her, am Vormittag, am Rande des Grand Canyon.
    Der Tankwart reagierte nicht anders als er selbst auf den Anblick der Hells Angels reagiert hatte: mit Furcht. Ihr Auftreten und ihr Anblick verbreitete Furcht, und offenbar reichte die bloße Tatsache, dass er ähnlich gekleidet war, einen Helm unter dem Arm trug und dass sie zu dritt waren, um in dem Mann die gleiche Reaktion hervorzurufen. Plötzlich bedauerte Mike es mehr denn je, des Amerikanischen so wenig mächtig zu sein. Es erschien ihm ungeheuer wichtig, ein paar Worte mit dem Mann zu wechseln und ihn davon zu überzeugen, dass sie bloß harmlose Touristen waren.
    Da er nichts anderes konnte, zog er eine Zwanzig-Dollar-Note aus der Tasche, legte sie auf die Theke und versuchte, dem Mann mit Gesten begreiflich zu machen, dass er damit das Benzin bezahlen wollte, das die beiden anderen draußen tank-ten. Der Alte warf einen nervösen Blick durch die verdreckte Scheibe und griff dann zögernd nach dem Geldschein.
    Mike zwang sich zu einem Lächeln, machte eine ausholende Geste und fragte: »Coke? Coke, please.« Immerhin.
    Der Tankwart schien einen Moment zu brauchen, ehe er wirklich glauben konnte, dass er Cola kaufen wollte und nicht Bier, irgendein anderes alkoholisches Getränk oder vielleicht auch eine scharfe Handgranate, dann deutete er mit einer zitternden Hand auf eine Kühltruhe, die Mike in dem allgemeinen Chaos bisher gar nicht bemerkt hatte. Mit ein paar Schritten war er bei der Truhe, schob den Kunststoffdeckel zur Seite und kramte mit einiger Mühe drei Coladosen aus dem Durcheinander darin, das dem im Laden in nichts nachstand.
    Als er sich umdrehte, hielt ein Streifenwagen draußen vor dem Laden. Diesmal war es keine Verwechslung. Keine Park-Ranger.
    Mike zwang sich, mit möglichst ruhigen Schritten zur Theke zurückzugehen und dabei so zu tun, als studiere er das Waren-angebot in den Regalen. An einem Ständer mit zerlesenen Zeitschriften blieb er stehen und begann darin herumzusuchen, ließ das Fenster aber keine Sekunde aus den Augen.
    Ein einzelner Beamter in einer braunen Lederjacke stieg aus dem Streifenwagen. Er maß Stefan - und vor allem die drei Maschinen - mit einem unverhohlen misstrauischen Blick, dann drehte er sich um und kam auf die Trading Post zu. Mikes Pulsschlag beschleunigte sich, und er war hundertprozentig davon überzeugt, dass man ihm seine Nervosität überdeutlich ansah. Deutlich genug jedenfalls, damit der Cop ihn schon einmal auf Verdacht verhaftete.
    Der Uniformierte kam herein und wechselte ein paar Worte mit dem Ladeninhaber, die Mike nicht verstand. Die Blicke, die er mit dem Tankwart tauschte, sprachen jedoch Bände. Im weiteren Verlauf des Gesprächs entspannte sich die Stimme des Polizeibeamten zunehmend. Mike konnte nur mit Mühe den Impuls unterdrücken, auf der Stelle herumzufahren und aus dem Laden zu stürmen. Stattdessen wandte er sich fast ge-mächlich zur Tür, nickte den beiden flüchtig zu und ging zu Stefan und Frank zurück.
    Sie hatten das Tanken beendet und unterhielten sich, unterbrachen ihr Gespräch aber sofort, als Mike in Hörweite kam.
    Warum?
    »Die Herren hatten

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