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Intruder 4

Intruder 4

Titel: Intruder 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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und lasst mich den Rest erledigen.«
    »Sie benutzen uns als Köder«, sagte Frank ernst.
    In Strongs Gesicht erschien ein verärgerter Ausdruck, aber er beherrschte sich. »Euch passiert nichts, wenn es das ist, wovor ihr Angst habt«, sagte er gepresst. »Sie werden sich hüten, euch etwas anzutun.«
    Frank schüttelte den Kopf. »Sie müssen verrückt sein, wenn Sie glauben, dass wir uns darauf einlassen.«
    »Moment mal.« Strongs Stimme wurde leiser, bekam aber einen neuen - und wie Mike fand, eindeutig drohenden -
    Unterton. »Ich habe nicht umsonst ein paar Jahre Arbeit in die Sache investiert. Was glaubt ihr, warum ich euch hierher gebracht habe und das Risiko eingegangen bin, gestern Abend einzugreifen, statt seelenruhig zuzusehen, wie sie euren Kumpel hier zusammenschlagen? Allein dadurch hätte ich mir alles vermasseln können!«
    »Es tut mir Leid, wenn Sie uns falsch eingeschätzt haben, Marc«, sagte Frank ruhig. »Aber wissen Sie, wir sind keine Helden, sondern drei ganz normale Feiglinge, die nichts anderes wollen, als einigermaßen unbeschadet aus der ganzen Geschichte herauszukommen.« Er deutete auf Mike.
    »Wir gehen gerne mit Ihnen zur Polizei und erzählen, was passiert ist, aber mehr können Sie nicht vo n uns verlangen.«
    »Wir hatten einen Deal, oder?«, fragte Strong. Seine Hand lag plötzlich wieder auf dem Revolvergriff, was Zufall sein konnte oder auch nicht.

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    »Dazu gehören immer zwei«, beharrte Stefan. »Vielleicht hätten Sie uns vorher fragen sollen.«
    »Überlegt euch das besser ganz genau.« Strongs Stimme klang nun eindeutig drohend. »Ihr habt keine Ahnung, worauf ihr euch einlasst. Ihr glaubt doch nicht, dass die drei euch einfach laufen lassen, oder? Oder dass euch die Cops diese verrückte Geschichte abnehmen?«
    »Wenn Sie sie bestätigen«, wandte Mike ein.
    Strong lachte nur. »Warum sollte ich?« Er schüttelte den Kopf, dann nahm er mit einem plötzlichen Ruck die Hand vom Colt und zwang sich zu etwas, das beinahe wie ein Lächeln aussah. Er stand auf.
    »Okay, mein Fehler. Wahrscheinlich erwarte ich zu viel von euch, nach dem, was ihr gerade erfahren habt. Ich mache euch einen Vorschlag: Ihr setzt eure Tour heute ganz normal fort und denkt in Ruhe über alles nach.«
    »Was gibt es da nachzudenken?«, fragte Stefan trotzig. Frank warf ihm einen fast beschwörenden Blick zu, und Strong drehte sich demonstrativ ganz zu ihm herum.
    »Natürlich könnt ihr einfach weiterfahren, als wäre nichts passiert, und hoffen, dass das auch weiter so bleibt. Wenn ihr Wert darauf legt, die nächsten sechs Wochen in Untersu-chungshaft zu verbringen - euer Problem. Ihr habt jedenfalls mein Wort, dass euch nichts passieren wird, wenn ihr mitspielt.
    Ihr spielt den Köder, mehr nicht. Um alles andere kümmere ich mich.«
    »Und was genau bedeutet das?«, fragte Stefan.
    Strong überging die Frage. »Ich komme morgen früh in euer Motel. Wir frühstücken zusammen, und dann erkläre ich euch den genauen Plan.« Und damit drehte er sich um und marschierte davon.
    Zehn Minuten später traten die drei Freunde wieder in die Sonnenglut hinaus. Die silberne Harley war verschwunden, aber als sie um die Ecke der Felswand traten, stellten sie 72
    erleichtert fest, dass ihr Navajo-Führer und vor allem sein rost-roter Pick- up noch da waren. Seine Versuche, ihnen nachgemachten India nerschmuck und Pfeilspitzen aus Plastik anzu-drehen, brachen ziemlich abrupt ab, als er bemerkte, wie schweigsam sie plötzlich geworden waren. Fast ohne ein Wort zu wechseln, fuhren sie die Folterstrecke zurück zum Parkplatz.
    Wäre es nach Mike gegangen, wären sie auf der Stelle losge-fahren, aber sie hatten die Rechnung ohne die Sonne gemacht: Ihre Maschinen hatten sich so aufgeheizt, dass sie sich an den Sätteln verbrannt hätten, wären sie aufgestiegen. Frank und Stefan gingen zum Imbiss zurück, um einen Eimer Eiswürfel zu erbetteln, während Mike die Wartezeit nutzte, ein paar Handtücher aus ihrem Gepäck zu kramen.
    »Also?«, fragte Stefan, während sie wenig später darauf warteten, dass die improvisierten Eisbeutel die Ledersättel weit genug abkühlten. »Was tun wir?«
    »Gute Frage«, murmelte Frank. Hilfe suchend blickte er Mike an, erntete aber nicht mehr als ein hilfloses Achselzucken.
    Mike war noch immer verwirrt und vollkommen verunsichert.
    Er hätte erleichtert sein sollen, aber er war es nicht.
    Frank fasste das, was Mike empfand, in Worte. »Irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir den

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