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Intrusion

Intrusion

Titel: Intrusion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Elliott
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erschienen war. Der Weltenmacher in Gestalt eines alten Mannes. Ertrank in einer Art Giftmeer.«
    »In drei Nächten nacheinander?«, blaffte ihn Kevas an. »Warum erfuhr ich nichts davon?«
    »Weil das mein Fachgebiet ist, das Lenken von Träumen. Komplex! Mir ist bewusst, dass drei Nächte nacheinander … ähm … nicht der Norm entspricht.«
    »Nicht der Norm entspricht! Dass sich ein Traum wiederholte, das gab es noch nie!«
    »Dass sich ein Traum genau oder in mehreren Nächten nacheinander wiederholte, das gab es noch nie. Aber es gab … ähnliche Träume. Keine Ursache zur Panik, glaube ich. Ich habe gute Lust, ein paar Tausend Soldaten loszuschicken.« Torak beobachtete den Priester aus dem Augenwinkel. »Um diesen Jungen zu suchen. Einen Verfolgungstrupp. Leute mit spezieller Erfahrung. Ach. Noch etwas, das wir in Erwägung ziehen sollten. Muse. Könnte sie etwas mit dieser Geschichte zu tun haben?«
    Kevas begann zu stammeln. Sein Gesicht nahm die Farbe einer Roten Rübe an. »Diese Teufelin! Diese Ketzerin! Ich will ihren Namen an diesem heiligen Ort nicht hören!«
    »Ihr wisst doch sicher, dass manches von dem, was man sich von ihr erzählt, der Wahrheit entspricht?«
    »Dass sie unsterblich sein soll?«, spöttelte Kevas. »Eine Hexe ist sie. Eine ganz gewöhnliche Hexe.«
    »Mag sein, aber … Sie altert nicht. Und wenn es stimmt, dass sie Personen aus dem Nichts erschaffen kann … nun, ich habe Grund zu der Annahme, dass die Gerüchte nicht völlig frei erfunden …«
    »Genug! Ich will nichts mehr von ihr hören!«
    Torak beobachtete den Priester, der nervös auf und ab humpelte. Das hat eingeschlagen, dachte er. Der alte Kauz ist total aus dem Häuschen. Wie wird er jetzt entscheiden? Die Geschichte als göttliches Signal betrachten? Dann muss die Kirche wohl versuchen, die Herrschaft über das Schloss zu erlangen. Ich bin sicher, dass er diesen Fischzug in Erwägung zieht. Angenommen, er greift sich irgendwie diesen Jungen, und der Junge fängt an, Befehle zu erteilen? Er würde sie befolgen, da wette ich mein Frühstück drauf! Heiliger Strohsack! Ich wollte seine Ansicht zu diesen Ereignissen, aber doch nicht, dass er mit Schaum vor dem Mund rumrennt!
    In diesem Moment hörten sie draußen den Wagen des Herzogs vorfahren. »Die Buchstaben E L E N D!«, kreischte Julius. »Ich fühle mich elend.«
    Beide Männer rannten zum Fenster. Beide verdrehten die Augen und fluchten. »Was will denn Julius von Euch?«, fragte Torak.
    »Die selteneren Erzeugnisse des Grünen Zimmers ausprobieren«, murmelte Kevas. »Er kommt mindestens einmal die Woche hierher. Habt Ihr das nicht gewusst?«
    »Hm. Ich warte lieber unten. Seht zu, dass Ihr ihn schnell wieder loswerdet.« Die Mundwinkel des Namenlosen zuckten. Befehle in seiner eigenen Kirche? Torak warf noch einen Blick aus dem Fenster und zuckte unwillkürlich zusammen. »Was zum Henker sucht der hier?«
    Kevas kehrte zum Fenster zurück. Er sah Aden gegenüber dem Meuchelmörder sitzen. »Das – das ist er !«
    »Ihr erkennt ihn von den heiligen Kunstwerken?«
    »Ich sah ihn gestern Nacht. Hier. Er kam mir irgendwie bekannt vor, aber wie hätte ich wissen sollen …«
    Torak packte ihn am Arm. »Hier? Was wollte er hier? War er allein?«
    Kevas riss sich los. »Nein, er war mit diesem verdammten Mädchen zusammen. Mit der Verführerin – der weißen Lichthexe.«
    »Dummes Gackerhuhn, wir rufen dich!«, kreischte Julius, als er in den Vorraum stürmte. Kevas scheuchte Torak mit einer Handbewegung fort. Der Berater des Herzogs lief fluchend durch den Saal. Seine Schritte hallten auf den Steinstufen wider, die zu den unterirdischen Räumen führten.
    Kevas wartete nervös an der Tür. Der Besuch des Herzogs machte ihn immer nervös – und erst recht jetzt, da er ein Wunder oder einen Ketzer mitgebracht hatte, der in Begleitung des Meuchelmörders von Schloss Eisennetz vor seiner Kirche wartete.
    »Diesmal plagen mich Kopfschmerzen«, erklärte Julius und strich sacht über die sorgfältig frisierten sandfarbenen Lockenkaskaden. »Ich brauche dein Spezialpulver und die rote Paste, die man durch ein Nasenloch hochzieht. Ach, und eine Portion von dem farblosen Saft, den du mir letztes Mal mitgegeben hast. Ray muss ein paar Tropfen davon einnehmen, dazu die Beeren und einige dieser essbaren gelbgrünen Blätter. Ich will, dass er diesmal die doppelte Dosis schluckt. Hast du gewusst, mein Gackerhuhn, dass Kopfschmerzen ansteckend sein können?«
    »Wir

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