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Intrusion

Intrusion

Titel: Intrusion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Elliott
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Gorr folgte ihm, tonlos vor sich hin pfeifend. Er schlug Aden kräftig auf den Rücken, nannte ihn einen guten Jungen, ehe er Chucky am Kragen packte und ihn aufforderte, die Zähne kräftig in seinen Unterarm zu graben. Blut lief Mister Gorr über das Handgelenk, als er Corbert und Aden zum Abschied winkte. »Bis morgen früh dann, Corbert! Und sei pünktlich! Ich zerlege dein klappriges Gestell bis zu den letzten Nervenfasern, und dann gebe ich dir noch ein paar Stöße mit dem Elektroschocker drauf!«
    »Bis morgen, Alfred. Grüß mir Putricia und sag ihr vielen Dank für das köstliche Essen! Ich muss sie mal nach dem … Rezept fragen.« Sie schlenderten den Fluss entlang, abseits der blau gepflasterten Straße, und Corbert hielt mit zusammengekniffenen Augen Ausschau nach Soldaten. Sie kamen an der Stelle vorbei, wo Aden Torak und dem schwebenden Traum begegnet war. Er wollte von Corbert wissen, was es mit den Träumen auf sich habe.
    »Unser Lebensblut«, sagte Corbert. »Es besteht aus einer einzigartigen Energieform. Die Träume werden zum Schloss gelenkt. Niemand weiß genau, was los ist, aber ich hege den Verdacht – und das muss Kevas Rem nicht erfahren –, dass der Weltenmacher sein Werk hier vergessen hat. Vielleicht ist er so mit anderen Entwürfen beschäftigt, dass diese Welt allmählich stirbt. Ohne die Träume wäre sie längst tot. Doch über dieses Wissen verfügen nur wenige Auserwählte. Ich gelangte rein zufällig in den Besitz einer Sammlung verbotener Bücher und Aufsätze, in denen die wildesten Thesen zu finden sind. Die Obrigkeit erlaubt nicht mal, dass wir die Träume beobachten, aber ich tue es trotzdem, mit einem Fernrohr im … Speicher.«
    »Ich könnte dir wahrscheinlich viel wilderes Zeug erzählen als den Scheiß, der in deinen Büchern steht«, meinte Aden. »Schon mal was von Supernovae gehört? Oder von Mars, unserem Nachbarplaneten? Von Jesus? LSD ? Der Ermordung Kennedys? Von UFO s? Pay- TV ?«
    »Behalte das alles unbedingt für dich.«
    »Mit der Redefreiheit habt ihr es nicht so, oder?«
    »Ich weiß nicht, was du damit meinst. Aber sei so gut und bring meine Reputation nicht in Gefahr! Einzig und allein die Tatsache, dass ich im Dienst der Kirche stehe, hat meinen Sohn Caul bisher vor dem Strick bewahrt. Er ist ein bisschen … aufsässig. Ich muss mich … vorsehen.«
    Aden blieb mit einem Ruck stehen. »Moment mal! Du stehst im Dienst der Kirche? Die Kirche bezahlt dafür, dass du dich den ganzen Tag foltern lässt? Und in eben diese Kirche schleppst du mich jetzt?«
    »Du hast nichts zu befürchten. Die Erklärung ist einfach. In mir wohnt ein Geist, den der Namenlose mir eingab. Ich bin das, was sie einen Rezeptor für die … Toten nennen. Eine Erbanlage. Ziemlich selten. Dass Menschen von einem Geist besessen sind, gibt es oft, aber nur Rezeptoren wie ich können verhindern, dass dieser Geist sie steuert. Ich liefere dem Namenlosen mein Blut. Es besitzt magische Eigenschaften, die er für manche seiner Kräuter benötigt. Und der Schmerz ist auszuhalten, vor allem mithilfe einiger Meditationstechniken, die ich entdeckt habe. Die Schreie sind reiner Reflex. Nach der ersten Stunde oder so spürt man fast nichts mehr.«
    »Du behauptest also, dass du einen Geist beherbergst.«
    »Ja.«
    Ein Blick in sein total verstörtes Gesicht erstickte jeden Zweifel. »Redet er mit dir?«
    »Täglich. Manchmal, wenn ich zu schlafen versuche, schreit er mich aus purer Rachsucht wach. Das ist meist zu Beginn der …«, es folgte ein langes Schweigen, »… Arbeitswoche.«
    »Redet er jetzt?«
    »Ja. Er will, dass ich uns beide ›von dieser Qual befreie‹. Er begreift nicht, dass ich dann arbeitslos bin. Meine Belange sind ihm auch egal. Er wollte mich sogar anstiften, Kevas Rem umzubringen.« Corbert hielt den Kopf schräg. »Ja, der Gedanke erregt ihn. Ständig diskutiert er Pläne und Methoden, versichert mir, dass ich ungestraft davonkommen werde, und so fort. Er rät mir zu Gift. Er ist ziemlich verzweifelt.«
    »Und mit diesem Priester willst du mich bekannt machen?«
    »In der Regel lässt er sich durch nichts und niemand kränken.«
    Aden runzelte die Stirn. »Aber wenn ich ihn kränke, riskiere ich Folter. Das willst du doch sagen, oder?«
    »Ich bin sicher, dass dir nichts geschieht. Dass du ihn freiwillig aufsuchst, wird ihn von Anfang an für dich einnehmen.« Vor ihnen tauchte der Kirchenbau auf. »Hässlich, nicht wahr?«, meinte Corbert. »Es soll so aussehen,

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