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Invasion 01 - Der Aufmarsch

Invasion 01 - Der Aufmarsch

Titel: Invasion 01 - Der Aufmarsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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verharren. Die Projektile waren wesentlich schneller als jeder Meteor, wenn sie daher auf nichts auftrafen, verließen sie den Orbit des Planeten und wurden zu einer Gefahr für die Weltraumfahrt. Sie fetzten mit solcher Wucht Löcher in die Atmosphäre, dass die Elektronen von den Gasatomen abgestreift und in Ionen verwandelt wurden. Die dabei frei werdende Energie war so gewaltig, dass sie einen erheblichen elektromagnetischen Impuls erzeugte. Anschließend vereinten sich Atome und Elektronen wieder in einer spektakulären Schau von Chemie und Physik. Photonen wurden freigesetzt, Hitze freigegeben und freie Radikale und Ozon entstanden. Das bedeutendste Nebenprodukt war der Tunnel energetischer Ionen, die durch nichts von Blitzen zu unterscheiden waren. Genauso heiß und genauso energiereich. Eine natürliche Zündkerze.
    Innerhalb von zwei Sekunden durchbohrten tausend dieser äußerst zerstörerischen Tropfen fünfzig Kanister mit Fischöl. Ein einziges Projektil reichte aus, um den Inhalt eines Kanisters Öl aufs Feinste über ein Volumen von zwei- bis dreitausend Kubikmeter Luft zu verteilen. Die nächsten Schüsse fanden nur einen feinen Nebel vor und machten sich den unwiderruflichen Gesetzen der Physik zufolge daran, andere Kanister zu finden, die sie durchbohren konnten. Das Öl aus Tausenden von Kanistern verwandelte sich blitzschnell in Gas und entzündete sich dann unter Druck, vergleichbar der Wirkungsweise eines Dieselmotors. Die Nettoauswirkung war eine Treibstoff-/Luftbombe, und der Lagerraum im Keller wurde zu einem gigantischen Zylinder in einem Dieselmotor. Für Sergeant Reese verwandelte sich die Welt im Bruchteil einer Sekunde in ein Flammenmeer.
    Die Lagerhalle befand sich zwei Etagen unter der Erde. Darunter gab es sechs weitere Etagen, und sie war dreihundertfünfzig Meter vom Sisalav Boulevard und hundertfünfzig Meter von der Avenue Qual entfernt. Die Explosion riss einen Krater mit zweihundert Meter Durchmesser auf, bis hinunter zum Grundgestein, fetzte das Gebäude bis zu einer Höhe von einem Kilometer auseinander und löste sämtliche Sprengladungen aus, die für Plan Jericho gesetzt worden waren. Die Schockwelle zerschmetterte alle Träger bis hinüber zum Sisalav Boulevard und zur Qual Avenue und spuckte viele der im Erdgeschoss zurückgebliebenen Soldaten wie Melonenkerne nach draußen. Sie tötete jedes ungepanzerte Lebewesen in dem knapp eine Kubikmeile umfassenden Gebäude: dreihundertsechsundzwanzigtausend Indowy und achttausend besonders schnelle, gierige Posleen. Die Jericho-Ladungen taten planmäßig ihre Wirkung und zerschmetterten einhundertzwanzig sorgfältig ausgewählte monokristalline Stützträger. Mit verblüffender Eleganz, so als ginge er andachtsvoll auf die Knie nieder, lehnte sich der gewaltige Baukörper nach Nordwesten und fiel gleichsam im Zeitlupentempo auf Daltrev, blockierte Sisalav und Qual und zerschmetterte den Südostquadranten von Daltrev. Dabei zerquetschte er weitere Posleen und versperrte dem feindlichen Vormarsch vom Bergmassiv bis Qualtrev völlig den Weg.
    Später, als die letzten zutiefst erschütterten, aber noch bewegungsfähigen Überlebenden von Alpha und Bravo Qualtrev verlassen hatten, detonierten einem sorgfältig berechneten Plan folgend die Sprengsätze in jenem Bau. Das Gebäude krachte quer über die Avenue Anosimo und dem Rest von Daltrev herunter und versperrte den Posleen den Vormarsch durch den Sektor des Bataillons und die Primärachse in den Sektor der 7thCavalry. Nachdem das Vorrücken der Posleen somit wirksam verhindert war, konnte der Rest des Bataillons sich ganz der Aufgabe widmen, die 7th Cavalry zu unterstützen. Immer vorausgesetzt, dass diese Einheit wiederhergestellt werden konnte.

    Mike stöhnte und schlug die Augen auf. Zumindest glaubte er das zu tun, aber die Welt war so schwarz wie vorher, und er hatte völlig die Orientierung verloren. Entweder stimmte etwas nicht mit seinem Innenohr, oder etwas hatte ihn um die eigene Achse gedreht und er lag auf dem Rücken.
    »Lieutenant O'Neal«, sagte sein AID mit besänftigender Stimme, »Sie sind nicht blind, es ist nur kein Licht da.«
    »Anzugbeleuchtung«, murmelte Mike benommen.
    »Lassen Sie sich zuerst sagen, wo Sie sich befinden. Woran erinnern Sie sich?«
    »Kopfschmerz.«
    Das AID interpretierte das korrekt als eine Aufforderung, ihn medizinisch zu versorgen und wählte drei Medikamente aus dem Pharmareservoir.
    »Puh«, machte Mike, nachdem er ein oder zwei

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