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Invasion 01 - Der Aufmarsch

Invasion 01 - Der Aufmarsch

Titel: Invasion 01 - Der Aufmarsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Minuten lang die Augen vor der die Seele verschlingenden Dunkelheit verschlossen hatte, »das ist schon besser so. So, und wo bin ich? Und schalte den verdammten Helm ein.«
    »Woran erinnern Sie sich?«, fragte das AID erneut.
    »Dass ich im Untergeschoss von Qualtren eine Lagerhalle betreten habe.«
    »Erinnern Sie sich, was in dem Untergeschoss passiert ist?«
    »Nein.«
    »Erinnern Sie sich an Sergeant Reese?«
    »Yeah. Ist er am Leben?«
    »Gerade noch. Sie sind dort auf einige Posleen gestoßen. Als Sergeant Reese auf sie schoss, traf er mit kinetischen Geschossen ein paar Kanister Öl. Dabei kam es zu einer Treibstoffnebelexplosion, was wiederum die Jericho-Ladungen ausgelöst hat …«
    »Ich bin unter Qualtren«, rief Mike in plötzlicher entsetzter Erkenntnis.
    »Ja, so ist es. Sie befinden sich unter ungefähr ein-hundertsechsundzwanzig Metern Gebäudeschutt.«

28
Fort Indiantown Gap, Pennsylvania, Sol III
    0025, 5. August 2007

    Pappas' Augen standen offen, sein Rücken war gerade, die Arme vor der Brust verschränkt, und er blickte kampflustig. Trotzdem schlief er in Wirklichkeit.
    Es war nach Mitternacht, als der schwankende Bus knirschend an der von Militärpolizei bewachten Einfahrt zum Fort Indiantown Gap zum Stillstand kam. Der Busfahrer hatte sich die letzten Minuten über den roten Flammenschein in der Ferne gewundert, aber die Begrüßung durch den Militärpolizisten verdrängte jeden Gedanken daran aus seinem Bewusstsein. Er lehnte sich aus dem Fenster, um zu fragen, wo er die Rekruten und ihren humorlosen Sergeant hinbringen sollte, aber ehe er die Frage stellen konnte, beantwortete der MP das schon.
    »Ich hab keine Ahnung, wo die Scheißkerle hin sollen, bei wem sie sich melden sollen oder was, zum Teufel, mit ihnen geschehen soll. Sonst noch Fragen?«, fragte der Mann in aggressivem Tonfall.
    Pappas' Augen klappten auf, und noch ehe er ganz wach war, war er aus dem Bus gesprungen und hielt den MP mit einer Hand am Kragen seines Battle Dress in die Höhe.
    » Du Scheißkerl, was soll denn das für eine Antwort sein? «, herrschte er ihn an. Der zweite MP in dem Wachhäuschen fuhr in die Höhe und griff nach seiner Beretta.
    » Wenn du die Waffe ziehst, klopfst du am Donnerstag in Leavemvorth Steine, du Saftarsch! «, sagte der wütende Pappas und richtete seinen durchbohrenden Blick auf den zweiten MP. Nach all den Problemen ihrer Fahrt war das jetzt einfach zu viel. Der MP nahm die Hand von der Pistolentasche und nahm Haltung an.
    »So«, sagte Pappas, dessen Wut schon ein wenig nachgelassen hatte, »was gibt's denn hier für ein Problem, Private?« Er ließ den MP ein Stück herunter, sodass dessen Füße den Boden berührten, ließ ihn aber nicht ganz los.
    Der MP hatte in letzter Zeit eine ganze Menge Probleme gehabt und auch genügend Gelegenheit, sich im waffenlosen Kampf zu üben. Aber noch nie hatte ihn jemand so schnell und so vollkommen außer Gefecht gesetzt, und diese Erkenntnis setzte ihm schwer zu. Dieser Sergeant in der grauen Seidenuniform, die ihn als ein Mitglied der beinahe unantastbaren Eingreiftruppe der Flotte auswies, war ein wahrer Muskelberg. Und in dem schwachen Licht und im roten Schein der Flammen im Hintergrund machte ihn das zu einer geradezu surrealen Gestalt von schier urwelthafter Stärke und Wut, vergleichbar einem Vulkan auf zwei Beinen, die so dick wie Baumstämme waren. Der Private machte sich schnell eine neue Einschätzung seiner Umgebung zu eigen.
    »Sergeant«, der Muskelberg war ganz eindeutig ein Sergeant, obwohl die Fleet-Streifen auf seiner Schulter nur schwer auszumachen waren, »wir haben eine Menge Probleme …«
    »Ich will hier keine Probleme hören, Private, ich will Antworten.«
    »Sergeant, ich habe keine. Es tut mir Leid.« Der Private sah so aus, als würde er gleich in Tränen ausbrechen, und Pappas sah sich plötzlich genötigt, ebenfalls eine neue Bewertung seiner Umgebung vorzunehmen.
    »Was zur Hölle geht hier vor?«, fragte er, ließ den Mann los und strich ihm glättend über den Kragen seines Battle Dress. Dann wanderte sein Blick zu den Flammen in der Ferne. »Was, zum Teufel, geht hier vor?«, wiederholte er dann und schüttelte den Kopf.
    »Sarge, – äh – Sergeant«, verbesserte sich der MP schnell, »der ganze Scheißladen hier ist außer Kontrolle.« Er hielt inne und schüttelte den Kopf.
    »Sergeant«, sagte sein Kollege, »tut mir Leid, dass wir so durcheinander waren, aber wir wissen wirklich nicht, wo wir Ihre

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