Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Invasion 01 - Der Aufmarsch

Invasion 01 - Der Aufmarsch

Titel: Invasion 01 - Der Aufmarsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
Vom Netzwerk:
diese.308-Kugeln im Schützenverein von Fort Bragg um sie schwirrten.
    Okay, das Ding hielt also Kugeln auf. Aber das Feld reichte nur etwa zwei Meter nach allen Richtungen und hielt an, sobald es ein Hindernis berührte. Hielt an. Es hüllte sich nicht um das Hindernis. Es hielt einfach an, und das war ziemlich dämlich, wenn man es sich recht überlegte. Man sollte es auf etwas aufstützen können und sich nicht einfach auf das verlassen, was es festhielt, was auch immer das sein mochte. Er hatte sich mit seinem AID darüber unterhalten, und dabei hatte sich herausgestellt, dass das verdammte Ding eine Art Sicherung hatte. Also hatte er sich noch einmal sein AID zur Brust genommen und es davon überzeugt, dass sie ja schließlich ein Erprobungsbataillon mit Erprobungsgerät waren und deshalb auch die Pflicht hatten, Experimente anzustellen. Das AID war mit seinen Protokollen zu Rate gegangen und hatte ihm offenbar beigepflichtet, denn es hatte die Sicherheitssperren des Geräts einfach freigegeben. Duncan vergewisserte sich, dass die Einheit auf Armeslänge von ihm entfernt war und schaltete sie ein. Das persönliche Kraftfeld erzeugte eine fokussierte, schwache Energieebene etwa in der Weise analog zu einem Laserstrahl wie das eine Linie zu einer Ebene ist, also nicht analog. Die Einheit war so konstruiert, dass sie auf eine Dauer von fünfundvierzig Minuten einen Kreis von zwölf Meter Durchmesser erzeugte. Auf maximale Reichweite ausgedehnt, konnte man auch eine Fläche von 1250 Quadratmetern sichern, ehe die Leistung aussetzte, aber dann nur für drei Millisekunden. Im Wesen war das Feld zweidimensional und erstreckte sich zwanzig Meter weit nach allen Richtungen, durchschnitt die Zwischenräume zwischen Atomen und riss gelegentlich das eine oder andere Proton oder Elektron aus seiner Bahn.
    Man konnte mit dem Kraftfeld jegliches Material durchschneiden, Stahlträger, Bettzeug, Wandschränke – und im Augenblick unglücklicherweise die Gliedmaßen von Sergeant Duncans Zimmerkollegen. Die Schnittstelle, die dünner als ein Haar war, reichte vom Vorratsraum im Keller, wo sie unter anderem einen ganzen Karton Kugelschreiber durchschnitt und eine Riesensauerei anrichtete, bis hinauf zum Dach, wo sie ein Leck erzeugte, das nie völlig geflickt wurde. Als der ganze Stützpunkt dann von den Posleen überrannt wurde, war das Leck im Dach allerdings nicht mehr von Belang. Außerdem überstieg der Durchsatz der Einheit die Parameter der supraleitenden elektronischen Eingeweide, und die Abstrahlhitze stieg auf über 200° Celsius an.
    »Verdammter Mist!«, schrie Sergeant Duncan und ließ das plötzlich rot glühende Kästchen fallen, während seine Pritsche auf den Boden sackte. Als der Boden sich dann wieder gesetzt hatte, rutschte er nach vorne, ebenso wie sein Zimmerkollege auf der anderen Pritsche. Der Zimmerkollege stieß einen durch Mark und Bein gehenden Schrei aus, als seine Beine unterhalb der Knie plötzlich seitlich wegrutschten und hellrotes Blut aufspritzte und die Militärdecke durchtränkte.
    Sergeant Duncan hatte schon genug hässliche Unfälle gesehen, um zu reagieren ohne lang nachzudenken. Er schlang blitzschnell Fallschirmleine um die Beinstümpfe. Das Messer eignete sich als Spannhebel für die erste Kompresse, er platzierte es sogar so, dass es die Leine nicht durchschnitt. Die zweite Adernpresse verlangsamte den Blutverlust mit Hilfe eines sich selbst spannenden Knotens, wie man ihn häufig bei Abschleppmanövern benutzt. Der arme Teufel brüllte Verwünschungen und fing dann zu weinen an; für einen Mann wie ihn kam der Verlust beider Beine praktisch dem Tod gleich.
    »Vergiss es«, knurrte Sergeant Duncan, schob einen Schraubenzieher unter die zweite Adernpresse und drehte ihn so lange herum, bis der Blutstrom aufhörte. »Heutzutage kann man sie nachwachsen lassen.« Sein künftiger Ex-Zimmerkollege begann bereits glasige Augen zu bekommen, als die Auswirkungen des Blutverlustes einsetzten, begriff aber, was Duncan meinte, und nickte, ehe er die Besinnung verlor. »Da bin ich viel beschissener dran«, flüsterte Duncan schließlich und drückte sich die verbrannte Hand gegen die Brust, während er die Steigung zur Tür hinaufkroch. »Sani!«, brüllte er in den Flur; dann sank er am Türstock zusammen und starrte mit ausdruckslosem Blick auf den Boden, der sich in Richtung auf den spiegelglatten Schnitt neigte.

    Sergeant First Class Black betrat das Büro des Bataillons-Kommandanten, nahm

Weitere Kostenlose Bücher