Invasion 01 - Der Aufmarsch
Haltung an und salutierte zackig. Staff Sergeant Duncan folgte ihm im Gleichschritt und blieb in Habachtstellung stehen.
»Sergeant First Class Black meldet sich wie befohlen mit einem Mann zur Stelle«, sagte Sergeant Black mit leicht belegter Stimme.
»Rühren, Sergeant Black«, erwiderte Lieutenant Colonel Youngman. Er starrte Sergeant Duncan eine volle Minute lang an. Sergeant Duncan stand reglos vor ihm, schwitzte und las das Offizierspatent des Lieutenant Colonel an der gegenüberliegenden Wand; davon abgesehen hatte sich sein Verstand an einen sicheren Ort zurückgezogen, wo es keine Kriegsgerichtsverfahren gab. Er hatte das nachhaltige Gefühl, dass die jüngsten Ereignisse ein böser Traum gewesen waren, ein Albtraum. Etwas so Schreckliches gab es im wirklichen Leben einfach nicht.
»Sergeant Duncan, und damit wir uns richtig verstehen, meine Frage ist rein rhetorischer Art, was soll ich mit Ihnen machen? Sie sind ungeheuer tüchtig, wenn Sie nicht gerade mächtigen Scheiß bauen, und das tun Sie offenbar laufend. Ich habe mit dem Sergeant Major gesprochen, Ihrem Kompaniechef, Ihrem Zugführer und, nicht ganz protokollgemäß, Ihrem ehemaligen First Sergeant. Dabei habe ich bereits offiziell von Ihrem gegenwärtigen First Sergeant mehrere verschiedene Ansichten gehört.«
Youngman hielt kurz inne, und in seinem Gesicht arbeitete es. »Ich gebe zu, dass ich nicht weiter weiß. Wir rechnen damit, dass es mit Sicherheit in unmittelbarer Zukunft zu Kampfhandlungen kommt, und brauchen jeden ausgebildeten Unteroffiziersdienstgrad, den wir in die Hände bekommen, und damit kommt ein Abstecher nach Leavenworth« – bei der Erwähnung des berüchtigten amerikanischen Militärgefängnisses zuckten beide Sergeants zusammen – »und das ist noch das Wenigste, was Sie verdienen, praktisch nicht infrage. Aber dass Sie dorthin wandern, wenn ich Sie vor Gericht stellen lasse, ist Ihnen ja wahrscheinlich klar?«
»Ja, Sir«, antwortete Sergeant Duncan leise.
»Sie haben Sachschaden im Wert von dreiundfünfzigtausend Dollar angerichtet und Ihrem Zimmerkollegen beide Beine abgeschnitten. Wenn es diese neue galaktische«, er spuckte das Wort förmlich aus, »Medizintechnik nicht gäbe, wäre der Mann für den Rest seines Lebens ein Krüppel, und mir fehlt, so wie die Dinge stehen, ein erstklassiger Unteroffiziersdienstgrad. Er wird zunächst in Patientenstatus versetzt und anschließend ausgetauscht. Wie man mir sagt, wird es mindestens neunzig Tage in Anspruch nehmen, ihm neue Beine wachsen zu lassen, und das bedeutet, dass wir ihn mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht zurückbekommen werden. Also, wie schon gesagt, was soll ich mit Ihnen machen? Ich frage Sie ganz offiziell: Wollen Sie eine administrative oder eine richterliche Strafe? Das heißt, sind Sie bereit, das als Strafe anzunehmen, was ich anordne, oder wollen Sie, dass sich ein Kriegsgericht mit Ihnen befasst?«
»Administrativ, Sir.« Duncan gab innerlich einen erleichterten Seufzer von sich, diese Chance zu bekommen.
»Äußerst klug von Ihnen, Sergeant, aber dass Sie ein kluger Kopf sind, ist ja allgemein bekannt. Also schön, sechzig Tage Ausgangsbeschränkung, fünfundvierzig Tage Extradienst, ein Monat Sold und ein Streifen.« Der Colonel hatte praktisch seinen gesamten Ermessensspielraum ausgenutzt. »Oh, eines noch, Sergeant. Ich habe gehört, dass Sie zur Beförderung zum Sergeant First Class vorgesehen waren.« Er legte eine kurze Pause ein. »Da können Sie lange warten. Wegtreten.«
Sergeant Black nahm Haltung an, bellte »Rechts um!« und eskortierte Sergeant Duncan nach draußen.
»Sergeant Major!« Der Sergeant Major betrat das Büro, nachdem er Black und Duncan nach draußen geleitet hatte. »Yessir.«
»Setzen Sie sich mit den First Sergeants und mit dem S4 zusammen. Wir verstehen dieses Zeug nicht und haben nicht die Zeit, jetzt daran herumzubasteln. Für den Augenblick müssen wir uns auf grundlegende Infanteriekenntnisse konzentrieren; die Ergebnisse der letzten Trainingsrunde waren erschütternd.
Ich möchte, dass sämtliches GalTech-Gerät sofort weggeschlossen wird. Packen Sie alles, was geht, in die Waffenschränke, und den Rest halten Sie in den Vorratsräumen unter Verschluss, mit Ausnahme dieser verdammten Helme und AIDs. Und was Duncan angeht, so bin ich wirklich der Ansicht, dass er schon zu lange im Bataillon war, aber wir haben einfach zu wenige Unteroffiziersdienstgrade, deshalb kann ich ihn nicht wegversetzen. Was meinen
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