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Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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höchst unklug, dass Fleet Strike sie nicht mit in das Truppeninventar aufgenommen hatte. Ihm war zwar bewusst, dass der dafür gefundene Ersatz in jeder Hinsicht besser war, aber die schlichte Polyesterdecke vermittelte einfach ein wohliges Gefühl, was man vom Nachfolgemodell nicht behaupten konnte. Außerdem war zu bedenken, dass die GalTech-Version praktisch nicht zu haben war, während die Fabrik in South Carolina, die Ponchofutter herstellte, im Drei-Schicht-Betrieb arbeitete und über reichlich Vorrat verfügte. Man hatte sie vor kurzem auf der Warteliste für Produktionsanlagen im Sub-Urb Bereich hochgestuft, weil ihr Produkt als »wichtig für den Kriegseinsatz« klassifiziert worden war. Nicht schlecht für eine Ersatzdecke.
    Mike rieb sich die Stoppeln am Kinn und gelangte zu dem Schluss, dass sie noch akzeptabel waren. Eines der GalTech-Produkte, mit dem er sich besonders angefreundet hatte, war Enthaarungscreme. Damit konnte man nicht nur das Haar entfernen, sondern verhinderte auf fast einen Monat jegliches Wachstum. Logischerweise war es ebenso knapp wie alles andere, und Mike streckte deshalb seinen Vorrat, indem er zwischendurch Rasierklingen benutzte. Aber er befand sich noch in der Endphase der Wachstumssperre und konnte daher noch für ein paar Tage auf das Rasieren verzichten.
    Er rieb sich das Gesicht, sah sich in dem von Ameisen wimmelnden schäbigen Zimmer um und schüttelte den Kopf. Und machte die zwei Schritte, derer es bedurfte, um das Bad zu betreten. Vom Spiegel war der Großteil seiner Silberschicht abgeblättert, so dass Mikes Gesicht wie das eines Leprakranken wirkte, und zu allem Überfluss war an der linken Ecke ein großes Stück herausgebrochen. Er klappte den Klodeckel hoch, verrichtete sein morgendliches Geschäft und lächelte über den mit Blockbuchstaben beschrifteten Zettel, den die Eigentümerin mit Reißzwecken in Augenhöhe an der Wand befestigt hatte.
    In Anbetracht der herrschenden Wasserknappheit war der Gebrauch der Spülung nach bloßem Urinieren verboten. Um diesem Gebot Nachdruck zu verleihen, stand auf dem Zettel »Kein Spülen nach dem Pinkeln, das erledigt sich von selbst«. Auf dem Spülkasten stand eine Plastikflasche mit Bleichmittel, und Mike maß bedächtig einen Schraubdeckel voll von dem Zeug ab und kippte es in die Kloschlüssel, um das Ammoniak zu neutralisieren.
    Als er nach seiner Katzenwäsche herauskam, war Sharon wieder zurück im Zimmer.
    »Wenn du dich beeilst, kriegst du vielleicht noch Frühstück«, sagte sie und lächelte. Sie hatte einen Strauß Tropenblumen gepflückt, den sie jetzt auf den Tisch mit der zersprungenen Resopalplatte legte.
    Mike lächelte ebenfalls und schüttelte den Kopf. »Nicht gerade das, was wir uns vorgenommen hatten, wie?«
    »Na ja, das Ritz-Carlton ist es nicht«, räumte sie ein.
    Sie waren beide mehrmals auf den Keys gewesen, aber jedes Mal knapp bei Kasse. Diesmal hatten sie vorgehabt, im besten Hotel von Key Largo abzusteigen. Schließlich verdienten sie beide jeweils etwa so viel wie ein General vor dem Krieg, und darüber hinaus hatte Mike eine Menge Prämiengelder für Diess bekommen.
    Die Flotte operierte nach dem Reglement der Föderation, einem komplizierten Regelwerk, das unter anderem auch eine Vorschrift hinsichtlich von Militäreinheiten eroberter oder geborgener Vermögenswerte enthielt und in Kraft gesetzt worden war, als die Posleen zum ersten Mal in den Föderationsraum eingedrungen waren. Solche Vergünstigungen sollten die chronisch armen Indowy dazu veranlassen, ihre pazifistischen Neigungen zurückzustellen und in das galaktische Militär einzutreten. Dieser Versuch war zwar jämmerlich gescheitert, aber man hatte die entsprechenden Regeln deshalb nicht wieder gestrichen.
    Von den Posleen aufgegebenes militärisches Gerät, darunter Tausende von Schiffen, die sie auf Diess zurückgelassen hatten, fiel unter die Kategorie von »Bergung«. Es gehörte den Streitkräften, die es erobert oder zu seiner Eroberung beigetragen hatten.
    Den menschlichen Streitkräften auf Diess war das nicht gleich bewusst gewesen. Sie hatten die Tausende von System- und Interstellarschiffen einfach liegen lassen, bis ein Darhel-Kommissionär darauf hingewiesen hatte, dass sie für die Entfernung des Geräts vom Planeten verantwortlich seien. Auf den Einwand der Militärs, sie verfügten nicht über die Einrichtungen, um die Schiffe zu entfernen, hatten die Darhel sich erboten, das zu übernehmen.
    Der

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