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Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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sie auf, als wäre sie eine Feder, und schob sie mühelos über den Steg.
    »Mike hatte ein kleines Geschenk mit.« Harry grinste.
    »Das ist kein Geschenk«, wandte der Besucher mit ernster Miene ein. »Nicht einmal eine Leihgabe. Zu den Dingen, die ich in meinem Urlaub erledigt habe, gehört es, Orte zu finden, wo man Energiedepots anlegen kann. Wir verteilen überall im Küstenbereich Energiequellen, um damit Anzugeinheiten aufzuladen, die hinter den Linien hängen bleiben. Als ich auf Diess war, hatten wir ständig das Problem, Energie zu finden. Deshalb habe ich drei Antimaterieaggregate mitgebracht. Die verfügen zwar nur über beschränkte Reserven, aber es reicht immerhin aus, um eine kleinere Stadt etwa ein Jahr lang mit Strom zu versorgen …« Er zuckte die Achseln und lächelte wieder.
    »Verdammt«, sagte der Kapitän und wuchtete ihm die nächste Wanne hinüber. »Danke.«
    »Na ja, und jede Einheit, die Strom braucht, hat Priorität«, erklärte Mike mit strenger Miene. »Streng genommen sind Sie nicht befugt, sich anzuschließen. Aber da Sie hier kein Energiegitter haben, ist es ja nicht so, dass sich dann sämtliche Keys anschließen würden.« Wieder zuckte er die Achseln und runzelte die Stirn. »Und bei dem Zustand, der hier herrscht, ist das das Wenigste, das ich für Sie tun kann. Sie dürfen die Anlage bloß nicht übermäßig beanspruchen. Sie ist so etwas Ähnliches wie eine wirklich große Batterie, und wenn die mal leer ist, ist sie leer.«
    »Also jedenfalls vielen Dank«, sagte Harry noch einmal und stapelte die letzte Wanne auf dem Steg auf. Seine Leute waren bereits dabei, Karren mit dem Fang zu beladen, um den Fisch ins Eishaus zu bringen, wo er ausgenommen werden konnte. »Das bedeutet, wir brauchen künftig keinen Treibstoff mehr für die Stromerzeugung zu vergeuden, und auf die Weise können dann die Boote länger draußen bleiben. Teufel noch mal, wir haben ja eine Satellitenschüssel, da können wir im Pub einen Fernseher anschließen und richtige Nachrichten reinbekommen.«
    »Das wird großartig sein, wieder Nachrichten zu empfangen.« Bob lächelte. »Wer weiß, vielleicht kriegen wir sogar bald wieder Telefon!« Er lachte. »Und Faxe …«
    »… und Handys …«, fügte Harry lachend hinzu. Die Wunderwerke der Elektronik, mit denen sie aufgewachsen waren, waren heute bereits ferne Vergangenheit, ähnlich wie Pferdewagen und Peitschen für frühere Generationen.
    »Na, dann haben Sie Spaß daran, solange Sie können«, sagte Mike düster. »Bei der ersten ernsthaften Invasion sind die Satelliten im Eimer. Und dann ist Schluss mit Fernsehempfang.«
    »Ja«, nickte Bob, »das ist wohl wahr. Aber es ist verdammt lange her, seit wir außer Radio irgendwelche Nachrichten bekommen haben. Dazu hätte ich eine Frage an Sie, wenn’s Ihnen nichts ausmacht.«
    »Raus damit«, sagte Mike mit einem Unterton von Argwohn.
    »Sie haben doch gesagt, dass Sie auf Diess waren, stimmt das?«
    »Ja, stimmt.«
    »Da war doch dieser Typ, der die Medal of Honor gekriegt hat. Die haben gesagt, er sei in eine Atomexplosion geraten und hätte das überlebt. Was ist denn da wirklich passiert?«

    Sharon quiekte und fuhr im Wasser herum, als Herman sie stupste.
    Karen lachte und klatschte dem Delphin auf die Seite, als er an ihr vorbeizog. »Auf den muss man aufpassen. Es hat schon seinen Grund, dass wir ihn nach Hermann Hesse benannt haben.«
    Auf der der Bucht von Florida zugewandten Seite der Insel hatten die zwei Frauen und Cally fast den ganzen Tag mit den großen Meeressäugern verbracht. Callys Liebling war Shirlie, die mit weniger als zweihundertfünfzig Kilo von den vier Delphinen die leichteste war. Die drei anderen waren männliche Tiere: Herman, der sich Sharon als Gespielin ausgesucht hatte, Charlie Brown und Ted. Ted war am Nachmittag für ein paar Stunden verschwunden, aber die anderen waren bei ihnen geblieben.
    Nicht, dass sie den ganzen Tag nur herumgetollt hätten. In dem Tümpel hatte sich eine gewaltige Ansammlung seltener Meeresorganismen angesammelt, gegen die man sich Luxusgüter eintauschen konnte. Sie hatten bereits sieben Spezies von Anemonen, einige Arten von Seeigeln, zwei verschiedene Hummerarten und noch verschiedene andere Lebewesen eingesammelt. Sharon sah Cally dabei zu, wie sie auf dem kleinen Delphin in die Tiefe ritt. In etwa fünf Meter Wassertiefe, ließ die Achtjährige dann ihr Reittier los und zupfte am Riff herum. Ein Schwamm, eine Spinnenkrabbe und eine Anemone

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