Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
Vom Netzwerk:
zumindest aus. Boote, die bei ruhiger See einfach verschwinden. Und die Freihändler führen einen ständigen Krieg mit diesen Mistkerlen von Mariellitos , die sich einbilden, sie würden hier den Handel kontrollieren.« Der Händler runzelte die Stirn und sah zu seinem Schiff hinüber, wie um sich zu vergewissern, dass es noch intakt und vorhanden war.
    »Haben Sie viel Ärger gehabt?«, fragte Mike.
    Der Händler schnaubte, lächelte grimmig und schüttelte dann den Kopf. »Nein … jetzt nicht mehr.« Er schien nicht geneigt, das näher zu erklären.
    »Das andere Problem ist, dass auf vielen Booten das GPS und das Loran ausfallen; die Systeme sind einfach nicht für so lange Einsatzzeiten auf See gebaut. Und die meisten Händler sind keine richtigen Seeleute, Sie wissen schon, Typen, die den Kurs nach dem Wind und den Sternen finden. Und wenn die ihr GPS verlieren, dann sind sie verloren: echt verloren. Da war einer, der von Los Pinos nach Key West gefahren ist. Eine Strecke von nicht einmal zweihundert Meilen. Der blöde Hund ist schließlich in der Nähe der Bermudas aufgetaucht. Entmastet, ohne Wasser und halb verrückt. Ich werde nie begreifen, wie in drei Teufels Namen jemand es schaffen kann, die Bahamas komplett zu verfehlen .« Der hoch gewachsene Kapitän nahm einen Zug von dem Joint, den er in der Hand hielt. »So stoned kann doch gar niemand sein. Und das Verrückte ist, der Kerl hat noch nicht genug und will weitermachen.«
    Mike schmunzelte grimmig. Er hätte auch eine ganze Liste von Pannen schildern können, angefangen mit dem verpatzten Einsatz auf Diess. Aber die Situation auf den Keys hatte natürlich eine völlig andere Größenordnung.
    »Ich verstehe nicht, wie es so weit kommen konnte«, sagte Mike und machte mit der Bierflasche in der Hand eine weit ausholende Bewegung. »Wo zum Teufel stecken denn alle? Dass keine Touristen mehr kommen, kann ich ja verstehen, aber wo sind denn die ganzen Rentner?« Der gesamte Staat Florida war mal voll Rentner. Zugegeben, ein paar von ihnen hat man wieder zum Militärdienst einberufen und runderneuert. Aber das war doch sicherlich nur ein kleiner Prozentsatz. Wo also waren die anderen?
    »Das ist erst so nach und nach passiert«, erklärte Honest John. »Nicht bloß hier, sondern in ganz Florida. Zuerst sind die Touristen ausgeblieben. Dann sind die meisten Leute, die noch einen Hammer halten oder eine Presse bedienen konnten, ohne sich dabei die Finger abzuschneiden, in den Norden gegangen, um dort Jobs zu finden. Etwa um die Zeit hat die Fischereibehörde den Netzfischfang für die Gewässer um Florida wieder zugelassen, und eine ganze Menge haben sich daraufgestürzt. Als die Leute dann mitkriegten, wie schwierig das war, sind auch die weggegangen. Und all die Jungen hat natürlich das Militär geholt.«
    Er lächelte und nahm wieder einen langen Zug. »Mich selbst haben die auch wieder einberufen«, meinte er schmunzelnd. »Aber ein Freihändler bekleidet nicht nur eine kriegswichtige Position – dazu musste ich einen Kongressabgeordneten ziemlich aufwändig schmieren –, sondern ich konnte den Einberufungsausschuss auch davon überzeugen, dass es wirklich Verschwendung wäre, eine Menge Zeit und Geld in Reha zu investieren, um dann einen verkifften Petty Officer Drei zu kriegen.« Er grinste breit.
    »Jedenfalls, ehe wir richtig kapiert hatten, wie uns geschah, war die Bevölkerung der Keys auf unter zwanzigtausend gesunken, die meisten davon im Rentenalter. Die Pflegeheime und die ›Seniorenresidenzen‹ hatten Mühe, Pflegepersonal für ihre alten Leute zu bekommen. Einige von ihnen sind gestorben, weil einfach niemand da war, der sich um sie kümmern konnte.
    Und als dann Hurrikan Eloise durchkam, haben die das als Vorwand benutzt, um alle Rentner zu evakuieren, die nicht imstande waren, ›sich vollständig selbst zu versorgen‹. Jedenfalls hier unten in den Keys.
    Das hatte zur Folge, dass, wenn man einmal von Key West absieht, bloß noch die Fischer und ihre Familien hier geblieben sind. Laut Bundesgesetz muss Florida Electricity uns hier mit Strom versorgen. Aber nach dem Hurrikan wurde dieses Gesetz ›auf unbestimmte Zeit‹ außer Kraft gesetzt, weil nicht genügend Ersatzteile zur Verfügung standen. Zumindest haben sie das behauptet. Das war letztes Jahr.
    Und so ist es gekommen«, beendete der Kapitän seinen Bericht, »dass hier unten solches Chaos herrscht. Und das ist die reine Wahrheit.«
    Der Händler paffte erneut an seinem

Weitere Kostenlose Bücher