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Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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oder so etwas gedacht. Dann wären wir aus dem Schneider. Verdammt, ich habe ein Elektroauto versteckt. Wir könnten es mit Ersatzbatterien voll laden, es damit nach Miami und zurück schaffen und uns die Sachen besorgen, die wir brauchen.« Er schüttelte betrübt den Kopf. »Aber wir haben kein Windrad, und heutzutage kann man die auch nicht kaufen. Selbst wenn wir das Geld hätten. Und es würde auch nicht genügend Strom produzieren, um damit wirklich durchzukommen. Außerdem würde der erste Sturm es in Stücke reißen.«
    »Ay-aaaah-ah«, flüsterte Mike und pfiff einen Fetzen einer alten Melodie.
    Harry lächelte. »So schlimm ist es noch nicht. Die Wikinger haben uns noch nicht überfallen. Bis jetzt zumindest.«
    Mike lächelte auch. »Mir ist da was eingefallen. Wer ist Ihr Elektriker?«
    Harrys Stirn runzelte sich fragend. »Spielen wir jetzt ›Zwanzig Fragen‹?«
    »Darauf komme ich gleich«, antwortete Mike. »Sind das Sie?«
    »Nein«, schüttelte Harry den Kopf. »Es ist einer von den Jungs auf Bob Frenchs Boot.«
    »Okay«, erklärte Mike. »Dann müssen wir warten, bis Bob zurückkommt, um es zu installieren, aber bis dahin will ich Ihnen etwas zeigen, was ich zufälligerweise mitgebracht habe.«

    Ein guter Tag , dachte Bob French, als No-Name-Key in Sicht kam. Auch wenn die Welt dabei war, vor die Hunde zu gehen, hatten doch das Ausbleiben der Touristen, der knappe Treibstoff und die geringe Nachfrage den Fischbeständen gut getan. Da die jetzt vorherrschenden Fischfangmethoden mehr Druck auf das obere Ende der Nahrungskette ausübten, waren die Fischbestände bereits im ersten Jahr des Notstands deutlich gewachsen. Und seitdem waren die Fangmengen geradezu phänomenal angestiegen. An Stellen, wo er früher mit Glück einen Snapper zulässiger Größe gefangen hatte, gingen ihm jetzt Dutzende ins Netz. Wenn sie Hummerkörbe einholten, waren diese jetzt randvoll, und gelegentlich ging ihnen sogar ein richtiges Monstrum in die Falle, eine Art von Hummer, wie man sie in den Keys seit den sechziger Jahren nicht mehr erlebt hatte. Dabei hatte er immer gedacht, was die Alten da von mehreren Meilen breiten Herings- und Sardinenschwärmen erzählten, seien Märchen, bis er dieses Jahr selbst einen Schwarm dieser Größe gesehen hatte.
    Heute kam er mit einem Boot zurück, das bis an den Rand mit riesigen Groupers und Snappers voll gepackt war. Unglücklicherweise war das freilich keine reine Freude. Jeden Monat sanken die Preise tiefer in den Keller, und dazu kam noch, dass die offizielle Handelsgesellschaft in Kriegsdollars bezahlt oder bestenfalls in FedCreds. Der Kriegsdollar war bewusst inflationär angelegt, und deshalb schossen die Preise fast genauso schnell nach oben, wie die Fischpreise nach unten gingen. Es hätte genau andersherum sein müssen, aber das war es nicht.
    Er vermutete, ach was, alle Fischer vermuteten, dass es nicht so geplant war. Aber da sie so gut wie keine Verbindung zum Festland hatten, sah es so aus, als würde überhaupt nichts passieren. Zu guter Letzt hatte er seine gehorteten Benzinscheine benutzt, um nach Miami zu fahren und sich zu beklagen. Nachdem man ihn zwei Tage lang in den Büros der Fischereibehörde von einer Abteilung in die andere geschubst hatte, hatte er umkehren müssen. Wenn er nicht fischte, würde er sich bald arbeitslos an Land finden.
    Dabei ging es ihm noch besser als den meisten seiner Kollegen. Sein Boot war schuldenfrei und darüber hinaus eines der größeren, die noch im Einsatz waren. Zwei oder drei der Jungs, die für ihn arbeiteten, hatten ihre Boote abgeben müssen, weil sie mit den Raten nicht nachgekommen waren. Er konnte seiner Crew nicht viel zahlen – die meisten wurden ohnehin in Naturalien, also mit Fisch, entlohnt –, aber immerhin hatten sie Arbeit. Die Gemeinden hatten sich enger zusammengeschlossen, so dass niemand verhungern musste und jeder ein wenig zusätzlich hatte. Aber richtig viel hatte niemand, auch er und Harry nicht.
    Was passieren würde, wenn die Invasion schließlich kam, war eine ganz andere Frage. Etwas, worüber man sich ein anderes Mal Sorgen machen konnte. Heute galt es, eine Bootsladung Fische auszunehmen, die dafür sorgen würde, dass er noch höhere Benzinschulden ansammelte.
    Er lief knapp vor der Tide ein und sah endlich etwas, was ein Lächeln auf sein Gesicht zauberte. John Samuels lag im Hafen, und das war die erste gute Nachricht seit langem.
    Alle nannten Samuels »Honest John«, was freilich ein

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