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Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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denn hier im Stab tätig? Und da dieses Hauptquartier absolut leer zu sein scheint, wo zum Teufel stecken die alle?«, beendete er seine Tirade.
    »Major Stidwell hat die Funktion seines eigenen G-3 übernommen, Sir, da Planung ohnehin seine Spezialität war. Tatsächlich hat er fast alle anderen Stabsfunktionen auch mit erledigt, nur die S-4 nicht.«
    »Vielleicht hätte ich etwas darauf Rücksicht nehmen sollen, dass man ihm einfach zu viel zugemutet hat«, sinnierte der Colonel.
    »Nein, so weit würde ich nicht gehen, Sir. Einen S-4 gibt es ohnehin nur, weil man uns einen Versorgungsoffizier geschickt hat, einen ›Mustang‹-Lieutenant, der für die S-4-Po-sition assistieren sollte. Wenn das nicht der Fall gewesen wäre, hätte Major Korinthenkacker Stidwell ohne Zweifel auch diese Zuständigkeit noch an sich gezogen.«
    »Oh«, sagte der Colonel und verzog das Gesicht.
    »Außerdem haben wir genügend Captains als Kompaniechefs, Sir, von denen jeder freiwillig zusätzliche Aufgaben zu übernehmen bereit gewesen wäre, wenn Stidwell nur ein Wort gesagt hätte. Nein, im Hinblick auf Offiziere mit der Eignung für Kompaniechefs sind wir wesentlich besser dran als die Line- und die Guard-Einheiten.
    Stidwell war nur der Ansicht, dass er, wenn er die Entscheidungen traf, auch sicher sein konnte, dass sie richtig waren«, meinte O’Neal und schnaubte dabei. »Der Himmel weiß, was gewöhnliche Captains ohne seine wertvolle Erfahrung an Entscheidungen getroffen hätten. Möglicherweise hätten die – nun – ›unzulässige Initiative hinsichtlich des Ausbildungsplans‹ an den Tag gelegt, oder, dem sei Gott vor, mit dem GKA-Training begonnen, ehe sämtliche Besprechungen über die Implementierung dieses neuen Geräts abgeschlossen waren.«
    »Wenn ich richtig informiert bin, haben Sie damit einschlägige Erfahrungen, oder nicht?«, fragte der Colonel mit unbewegter Miene.
    »Ja, Sir, das habe ich«, sagte O’Neal und wurde plötzlich todernst. »Er hat sich sogar, um es genau zu sagen, sehr darum bemüht, mir ein Kriegsgerichtsverfahren wegen Insubordination anzuhängen.«
    »Und haben Sie sich der Insubordination schuldig gemacht?«, fragte der neue Bataillonschef, gespannt darauf, welche Antwort ihm das eintragen würde. Doch die Spannung hätte er sich ersparen können.
    »Sir, ich habe nicht einem Befehl den Gehorsam verweigert, sondern so vielen, dass ich mit Zählen gar nicht erst anfangen will«, erklärte O’Neal mit Entschiedenheit.
    »Warum?«
    »Ich dachte nicht, dass jemand es wagen würde, mich vor ein Kriegsgericht zu stellen, Sir, und wenn ich vor der Wahl stand, ungehorsam zu sein oder meine Kompanie im Kampf umkommen zu lassen, dann war die Entscheidung ja nicht schwer.«
    »Warum wären Ihre Leute denn umgekommen?«, fragte Hanson.
    »Sir, Stidwell hat mit der Ausbildung genauso angefangen, wie die das mit den Two Falcon auf Diess getan haben. Ja, Sir, ich habe das am eigenen Leib erlebt und mitgemacht, und ich war nicht bereit, es ein zweites Mal durchzumachen; das war ein heiliger Eid, den ich bei den Seelen meiner Toten geschworen habe. Wir hatten damals Knappheit an Anzügen und haben das heute noch, die Einheit hat noch nicht genügend Anzüge erhalten, und nur einige wenige Soldaten, die von anderen GKA-Einheiten zu uns überstellt worden sind, haben sie. Also wollte er, dass jeder Einzelne sämtliche Anzugteile auswendig lernt, mit den Posleen-Blitzkarten arbeitet und all das. Mit anderen Worten: die Leute zu Tode langweilen. Was ich versucht habe, ihm zu erklären, war, dass ich mir durch … gewisse sekundäre Kanäle … eine Unmenge Milspecs besorgt habe, VR Brillen für Ausbildungszwecke.« Mike räusperte sich und paffte an seiner Zigarre.
    Colonel Hanson lächelte. Er musste sich ins Gedächtnis rufen, dass dieser Offizier zwar über außergewöhnliche Erfahrung mit Anzügen und sogar deren praktischen Einsatz unter Feindberührung hatte, aber keineswegs ausführliche Erfahrung als Offizier . Einheiten, die nicht hinreichend versorgt waren, hatten es seit undenklichen Zeiten verstanden, sich das nötige Gerät zu besorgen. Solange diese Aktivitäten auf ein Mindestmaß beschränkt blieben und unter Kontrolle waren, war das kein Problem.
    »Wir hätten schon vor Wochen bei achtzig Prozent Simulation Kampftraining im Feld durchführen können«, fuhr Mike fort, nachdem er zu dem Schluss gelangt war, dass der Colo-nel ihm keine unangenehmen Fragen nach der Herkunft der Milspecs

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