Invasion 02 - Der Angriff
Trainingsfahrzeuge einfach umwerfend; Training mit scharfer Munition ist buchstäblich sinnlos. Und deshalb sind unsere Etats so wahnsinnig überhöht, dass sich jeder von uns allein aus dem Munitionsetat einen Cadillac kaufen könnte. Und da bliebe sogar noch eine Menge übrig. Jedenfalls«, schloss er seine Erklärung, »das eigentliche Problem ist nicht, dass wir über kein Gerät verfügen, sondern dass wir noch nicht das gesamte Personal bekommen haben.«
»Mir war nicht bewusst, dass es mit Ausnahme von leitenden Offizieren und Unteroffiziersdienstgraden eine Personalknappheit gibt. Bei Ihnen klingt das ja jetzt so, als würden Sie von ganz gewöhnlichen Soldaten oder Offizieren auf Kompanieebene sprechen.«
»Ja, Sir, genau das tue ich. Wir warten immer noch auf zwanzig Prozent unseres Personals in den unteren Diensträngen, in erster Linie Frauen und zurückgerufene Veteranen und Ausbildungskader.«
»Frauen haben Sie gesagt? Frauen?«
»Vor kurzem ist die Entscheidung gefallen, Frauen auch für den Dienst mit der Waffe freizugeben«, antwortete O’Neal und paffte erneut. Er musste ein Schmunzeln unterdrücken, als er sah, wie der Colonel auf den Hinweis, dass Frauen in sein Bataillon kommen sollten, ein rotes Gesicht bekommen hatte. Aber am Ende gelangte er zu dem Schluss, dass hier Diskretion angezeigt war. »Nach meiner Kenntnis warten wir auf vier weibliche Offiziere, zwei First Lieutenants, die von anderen Waffengattungen zu uns versetzt worden sind, und zwei Ensigns; Teufel noch Mal, ich kriege gleich zwei von denen. Außerdem kriegen wir eine Ladung Privates und runderneuerte Unteroffiziersdienstgrade, darunter einen meiner Platoon Sergeants. Die Mädchen durchlaufen im Augenblick alle die Infanterieausbildung. Die anderen sind im Augenblick im Auffrischungstraining, falls sie zurückgerufen worden sind, oder befinden sich noch bei ihren Einheiten.«
»Oh, welche Freude!«
»Yes, Sir. Besser jetzt als damals, als es hier noch die Ausschreitungen gab; ich mag gar nicht daran denken, was da hätte passieren können. Und dann, wenn sie hier ankommen, müssen wir sie neu auf GKA trainieren. Es gibt ja immer noch kein GKA-Trainingszentrum.«
»Richtig. Also ich werde mich nicht kaputtmachen und versuchen, meinen gesamten Stab durch persönlichen Einsatz zu ersetzen. Bis es qualifizierten Ersatz gibt, sind Sie amtierender G-3. Holen Sie mir die anderen Kompaniechefs der Reihe nach her. Ich werde sie in Anbetracht der allgemeinen Zustände hier für den Augenblick einfach übernehmen.«
»Das ist nur teilweise deren Schuld, Sir. In vielen Fällen lässt sich der herrschende Zustand auf direkte Anweisungen von Major Stidwell zurückführen.«
»Na schön, wir werden ja sehen, ob ich mich dieser Meinung anschließen kann. Okay, wer ist der Dienstälteste?«
»Captain Wolf, Charlie-Kompanie.«
»Schaffen Sie ihn mir her.«
»Yes, Sir.«
»Und dann machen Sie sich daran, den Ausbildungsplan zu überarbeiten. Wir haben keine sonstigen Aufgaben, die uns da stören würden, und ich halte viel von Ausbildung. Sobald die neuen Leute hier eintreffen, möchte ich, dass wir draußen im Feld sind, und zwar vierundzwanzig Stunden täglich und sieben Tage die Woche, bis Mama uns erlaubt, dass wir wieder aus dem Regen reinkommen. Machen Sie mir ein Trainingsprogramm, das Ihre wildesten Träume übersteigt.«
»Yes, Sir!«
»Und behalten Sie bei Ihrer Planung immer eines im Auge: Unsere Aufgabe besteht darin, uns zwischen die Posleen und die Zivilbevölkerung zu stellen. Unser Auftrag besteht darin, unsere Bevölkerung zu retten. Und diese Aufgabe werden wir erfüllen. Ein Scheitern kommt nicht in Frage!«
3
Attanta, Georgia,
United States of America, Sol III
1025 EST, 15. Januar 2009
Said England unto Pharaoh, »I must make a man of you,
That will stand upon his feet and play the game;
That will Maxim his oppressor as a Christian ought to do. «
And she sent old Pharaoh Sergeant Whatisname.
It was not a Duke nor Earl, nor yet a Viscount –
It was not a big brass General that came;
But a man in khaki kit who could handle men a bit,
With his bedding labelled Sergeant Whatisname.
»Pharaoh and the Sergeant«
Rudyard Kipling, 1897
Und England sprach zum Pharao: »Ich mach nen Mann Aus dir,
der auf eigenen Füßen seinen Stand gut hält,
Unterdrücker wie ein Christenmensch mit dem MG beharkt«,
und sie schickten Pharao Sergeant Dingsbums hin.
Keinen Herzog oder Earl, auch keinen Viscount
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