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Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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steht es mit seinen Erinnerungen an Sie, Sir? Können Sie sich vorstellen, dass Sie ihm damals vielleicht eine schlechte Beurteilung geschrieben haben?«
    »Aber was Ihren First Sergeant angeht …«
    »Der ist ein Marine«, sagte O’Neal und schmunzelte. »Yes, Sir, ich weiß. Na ja, solange wir nicht irgendwelche Landeoperationen an feindlichen Ufern machen müssen, sollte ja alles funktionieren. Für so etwas ziehe ich tatsächlich einen Marine vor.«
    Colonel Hanson warf ihm einen fragenden Blick zu und ließ die letzte Tafel in den Karton fallen. » Pourquoi? «
    Plötzlich verfinsterte sich Mikes Miene; er hob seine Zigarre und sah Hanson mit fragender Miene an. Als sein Gegenüber nickte, zündete er sie mit einem Zippo an, in das ein schwarzer Panther auf einem Felsen eingraviert war. Er paffte ein paar Mal und sagte dann: »Na ja, Sir …«, paff, »die Airborne haben die Tradition …«, paff, paff, »… dass es bei ihnen immer rein und raus geht. Bumm-Bumm-Danke-Mädel.« Paff. »Außerdem hat bei den Airborne das Zuschlagen-und-wieder-Abhauen Tradition.« Ein tiefer Zug, paff, paff. »Mhm, El Sol Imperial . Verdammt schwer zu finden, seit überall alles knapp wird.« Plötzlich hörte die affektierte Manier auf, und er stieß mit der Zigarre zu, als wäre sie ein Florett.
    »Die Lage, in der wir uns befinden, entspricht viel eher der Tradition der Marines, ganz besonders, wenn man an den Zweiten Weltkrieg und an Korea denkt. Schwere Ziele, und die gegen jeden halten, der kommt, gegen ganze Wellen von Angreifern auch ohne viel Unterstützung. Um jeden Preis halten, und wenn es notwendig ist, bis zum letzten Soldaten krepieren und dabei die ganze Zeit dem Feind so schwere Verluste wie möglich zuzufügen. Kein Rückzug, keine Kapitulation und kein Pardon, Sir.«
    Plötzlich sah Mike wie in einer Vision eine schmale Straße, die beiderseits hoch aufragende Wolkenkratzer säumten. Die Straße war voll gestopft mit gelben Zentauren im Kampf Bajonett gegen Bomaklinge, mit einer belagerten Division deutscher Panzergrenadiere. Die Leichen der Posleen und der Deutschen lagen hoch aufgetürmt herum und versperrten ihm den Weg. Ihr rotes und gelbes Blut hatte sich miteinander vermischt und strömte als orangeroter Fluss in ein Meer unter einer fremden Sonne.
    Er senkte den Kopf und machte sich einen Augenblick lang an seiner Zigarre zu schaffen, während er sich alle Mühe gab, das Bild vor seinem inneren Auge loszuwerden. »Verdammt, jetzt ist sie ausgegangen.«
    Colonel Hanson ließ sich schwer in seinen Drehsessel fallen, während Mike wieder sein Zippo hervorholte. Er griff in die Brusttasche und zog ein Päckchen Marlboro Reds heraus. Viele Jahre hatte er gebraucht, sich das Rauchen abzugewöhnen, aber die Galakter hatten dafür jetzt eine Pille, und außerdem hatten sie für Militärpersonal dem Krebs, jeder Art von Herzkrankheit und Emphysemen ein Ende gemacht, also … »Alles klar bei Ihnen, Captain?«, fragte er und klopfte sich einen Sargnagel zurecht.
    »Yes, Sir. Mir ist bloß gerade etwas eingefallen«, sagte Mike und sah dem anderen gerade in die Augen.
    »Ich … wir können uns keine Vorgesetzten leisten, die eine Kriegsneurose mit sich rumschleppen.«
    »Sir, ich habe keine Kriegsneurose«, widersprach O’Neal und übertönte damit ein Konzert innerer Stimmen. »Ich bin vielmehr einer der wenigen Leute, die Ihnen außerhalb von Barwhon oder Diess über den Weg laufen, die mental auf diese Invasion vorbereitet sind. Weil ich sie nämlich Tausende von Stunden durchgespielt habe, und zwar schon vor Diess. Diess war sozusagen bloß das letzte Tüpfelchen auf dem I. Sobald Sie Ihr AID haben, können Sie sich ja vergewissern.« Er sog an seiner Zigarre. Seit Diess hatte er dem Tabak und dem Alkohol ziemlich kräftig zugesprochen. Das würde sich eines Tages rächen. »Dieser Krieg wird eine ganz besondere Hölle werden, Sir, und zwar für jeden einzelnen Amerikaner. Dicker kann die Scheiße einfach nicht mehr kommen.«
    Colonel Hanson nickte nachdenklich. Was O’Neal da sagte, machte durchaus Sinn. »Was uns wieder zu unseren augenblicklichen Alltagsproblemen führt. Jetzt, wo ich diesen widerlichen Schwachkopf los bin – wie ist denn die Lage? Der G-1 hat nicht einmal gewusst, wer eigentlich das Sagen hat, und er hatte nicht die leiseste Ahnung von GKA-Gerät, aber er hat immerhin gemeint, die Versorgungssituation sei so durcheinander, dass man es sich schlimmer gar nicht vorstellen kann. Wer ist

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