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Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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bist auch nicht gerade schön«, schnaubte er, zog sich die letzten beiden Gurte zurecht und griff nach seiner MP-5. Der Gurt saß gut, und O’Neal hüpfte kurz auf und ab, um sich zu vergewissern, dass nichts klapperte. »Und im Wohnzimmer sauber machen wird auch nicht gerade die reinste Freude sein.«
    »Dann tut’s mir Leid, dass ich ihn erschossen habe. Nämlich gar nicht.«

    Die Nummer eins der Mönche inspizierte das Fenster, durch das er ins Haus eindringen wollte. Dann zog er eine Mikrocam heraus und sah sich das Schlafzimmer dahinter genauer an. Offenbar unbenutzt, Bett gemacht, niemand zu sehen, keine persönlichen Gegenstände, aufgeräumt. Anschließend nahm er sich das Fenster selbst vor. Es war mit Magnetsensoren ausgestattet, aber die würden keine Schwierigkeiten bereiten. Aber Bewegungsmelder gab es im Raum. Er überbrückte die Alarmkontakte am Fenster, stemmte es auf und kletterte langsam ins Zimmer. Wenn man sich sehr langsam bewegte, nahmen einen die Sensoren nicht wahr. Falls sie auf derart langsame Bewegungen eingestellt waren, würden sie sonst bei jedem Lufthauch den Alarm auslösen. Er arbeitete sich bedächtig in den Raum hinein, und die Kamera auf seiner Schulter übermittelte das Bild an den Teamführer.

    »Sie sind im unteren Gästeschlafzimmer«, sagte Papa O’Neal. Der Kommandobunker war durch einen kurzen Tunnel mit der Küche verbunden. Aus ihm hatte er einen gut getarnten Ausblick auf die Umgebung des Hauses. Außerdem gab es Displays mit den Daten der über das ganze Grundstück und das Haus verteilten Sensoren. Die Sensoren waren nicht mit Alarmgebern verbunden und deshalb auf höchst mögliche Wahrnehmung geschaltet. Falschen Alarm von echtem zu unterscheiden war eine besondere Kunst. Aber das Schlafzimmer enthielt auch ein kleines Mikrofon und eine Kamera. Alte Gewohnheiten lassen sich eben nicht so leicht ablegen.
    »Wer ist es?«, fragte Cally, schob ihre Bullpup nach hinten und überprüfte die Minenschaltung. Sie hatte die Aufgabe, die Spaß machte: Sie sollte die Minen auslösen, wenn Papa O’Neal das sagte. Na ja, vielleicht ließ sie Papa O’Neal auch ein paar probieren. Wenn er nett war.
    »Mhm, lass mal sehen«, antwortete Mike senior. »Schwarzer Körperschutz. Schwarze Skimützen. Schwarze Waffen. Schwarze Stiefel. Mann! Der Weihnachtsmann?«
    »Polizei?«
    »Nein, das hätten die sonst in großen Lettern auf dem Rücken stehen«, sagte Papa O’Neal und deutete auf das Bild des Mönches, der sich verstohlen durch den Flur schlich. »Aber die sind gut. Wirklich schade, dass wir sie töten müssen.«

    Der Eindringling erstarrte am Eingang zum Wohnzimmer. Die Leiche, die da auf dem Ledersessel hing, war keiner der zu Beschützenden. Anscheinend war es die Zielperson. Seine Muskeln lockerten sich etwas.

    »Das ist eigenartig«, sagte Papa O’Neal.
    »Was?«, fragte Cally und überprüfte ihre Schaltkreise. Die Zünder waren so gebaut, dass man sie mit Niederspannung prüfen konnte, ohne dass sie explodierten. Lediglich zwei Stromkreise waren tot. Sehr gut. Und eine Claymore war unmittelbar hinter ihren Besuchern platziert. Sobald Papa O’Neal es sagte, würde sich ein komplettes Special Operations-Team in Hackfleisch verwandeln.
    »Er wirkt jetzt viel gelockerter. Wenn er Ersatzmann für Harold wäre, dann müsste er jetzt nervös geworden sein, nicht etwa ruhiger.«
    »Was könnte er denn sonst sein?«
    »Keine Ahnung. Aber seltsam ist es schon.«

    Der Teamführer sah den Techniker verblüfft an. Dann zuckte er die Achseln, zog sein Handy heraus und sah auf einen Fetzen Papier.

    Eine rote Lampe über dem Telefon im Bunker begann zu blinken. Papa O’Neal sah verblüfft hin und nahm dann ab.
    »Michael O’Neal senior?«, fragte eine Stimme mit einem schwachen, aber undefinierbaren Akzent.
    »Ja«, antwortete Papa O’Neal vorsichtig.
    »Sind Sie und Cally O’Neal bei gutem Befinden?«
    »Ja.«
    »Wenn ich fragen darf, wo sind Sie? Ganz allgemein, meine ich.«
    Mike senior schmunzelte grimmig. »In einem Kommandobunker, und ich beobachte Sie und Ihren Ersten, wie Sie sich den Kopf kratzen. Bitte lächeln für die Kameras.«
    »Ah«, sagte der Mönch vorsichtig. »Wir hatten Anweisung, Sie vor einem gewissen Harold Locke zu schützen, einem Agenten von … einem Agenten, der einen Kontrakt auf Sie hatte. Sind Sie wohlauf?«
    »Ja.«
    »Oh. Das ist gut. Dann werden wir uns zurückziehen.«
    »Okay«, nickte Papa O’Neal, immer noch etwas argwöhnisch. »Sie

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