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Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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seufzte und machte sich nicht die Mühe, die Augen zu öffnen. »Annehmen.«
    »Mike?«
    »General.«
    Eine kurze Pause. »Wir haben es versucht.«
    »Ich weiß.«
    Wieder eine Pause. »Wir haben ein Problem …«
    »Flüchtlinge.«
    »Ja«, seufzte der General.
    Jetzt schlug Mike die Augen auf. Inzwischen konnte das AID praktisch seine Gedanken lesen, und deshalb erschien plötzlich auf der Ladebrücke des Lasters ein Hologramm der Gefechtszone. Diejenigen Soldaten, die wach waren, sahen einander voll Unbehagen an. Plötzlich, ohne einen Befehl des Offiziers von Fleet Strike, schwebte auf der abgedunkelten Ladebrücke des LKWs ein Hologramm der Gefechtslage in den östlichen Vereinigten Staaten. Die Lichter des hinter ihnen dahin rollenden LKWs überlagerten es teilweise, aber das AID polarisierte die Fläche sofort und erzeugte eine Schattenzone.
    Das AID war für die meisten immer noch etwa ebenso geheimnisvoll wie ein Radio für einen Aborigine und auch ebenso fremdartig. Und so gut die Soldaten auch oberflächlich ausgebildet waren – die Technik war für sie immer noch verblüffend.
    Das AID skizzierte wahrscheinliche Bewegungsgeschwindigkeiten für die verstreuten Flüchtlinge in Arlington und anschließend die Zeit, die die Posleen brauchen würden, um sie zu erreichen, vorausgesetzt, das Neunte Korps hielt so lange durch wie erwartet. Dann skizzierte es die bestmögliche Verlegungszeit für das MI-Bataillon. Die drei Farbsäulen schnitten sich nicht.
    »Wir werden zu spät kommen«, sagte Mike leise. Alle rechneten damit, dass im letzten Augenblick die Kavallerie mit flatternden, gelben Wimpeln angeprescht kam. Nun, diesmal war die Kavallerie einfach zu weit entfernt und in alle vier Himmelsrichtungen verstreut. Nach all seinen sorgfältigen Vorbereitungen – zu spät, zu wenig!
    »Ich befehle trotzdem die Verlegung. Mein Gefühl sagt mir, dass der schlimmste Punkt in der Gegend der Brücke die Fourteen’th Street sein wird.«
    »Mhm«, nickte Mike, »Das macht Sinn. Das ist fast die letzte auf der Reihe, die nach Osten führt, dazu ein Engpunkt und alle wissen, wo sie ist.« Man konnte die Brücke vom Arlingtoner Friedhof aus sehen, sie führte direkt zum Lincoln Memorial.
    »Ja. Ich rechne damit, dass es dort, sobald die Flüchtlinge Feindkontakt haben, zur größten Stauung kommt. Und die Dritte Infanterie hat vor, die Südseite so lange es geht zu halten.«
    »Lassen Sie mich raten.«
    »Ja, richtig, der CO hat mehr oder weniger gesagt, dass die Posleen Arlington Heights nur über seine Leiche kriegen.«
    »Und das hat er wörtlich gemeint.« Die alte Garde war, wenn es um Arlington ging, fanatisch. Viel mehr, als wenn es um irgendeinen Präsidenten ging, dem ja immer wieder ein anderer folgte, oder um Denkmäler von geringerem Rang. Doch die Einheit hatte hauptsächlich zeremonielle Aufgaben und verfügte praktisch über keinerlei schwere Waffen.
    »Na ja, ich denke, ein weiterer dummer, symbolischer Einsatz wird auch nicht mehr schaden als alle anderen.«
    »Er ist unser Präsident, Captain O’Neal«, sagte der General leise. Die Zurechtweisung war eindeutig, aber Mike spürte auch, dass sie nicht von Herzen kam.
    »Ihr Präsident«, sagte Mike ebenso leise. »Beim Eintritt in die Flotte geben wir unsere Staatsbürgerschaft auf. Erinnern Sie sich daran? Sir?«
    Schweigen.
    »Haben Sie dem Bataillon schon gesagt, dass sie in Marsch gesetzt werden?«, fragte Mike, auch um das Thema zu wechseln.
    »Nein, ich werde jetzt dann gleich Major Givens anrufen, wenn wir fertig sind.«
    »Ich muss dort sein, General.« Mike schnippte das Hologramm mit einer Handbewegung weg und atmete aus. Es war so kalt, dass sein Atem im Scheinwerferstrahl des hinter ihnen rollenden LKWs wie weißer Nebel in der Luft hing.
    »Also, ich wüsste nicht, wie wir das schaffen können, Captain.«
    »Hubschrauber.«
    »Sind Sie wahnsinnig? Den holen die Posleen herunter, ehe Sie die Hälfte des Weges nach Indiantown Gap zurückgelegt haben! Verdammt, schauen Sie sich doch an, was mit dem Zweiten Bataillon passiert ist!«
    »Zufall«, konterte Mike und rief die Karte wieder auf. Diesmal griff er in die Darstellung ein, tippte Vektoren an und teilte Gefahrenstufen zu. »Shelly, Querverbindung zu General Horner.«
    Erst jetzt wurde den Soldaten auf der Ladebrücke des LKWs bewusst, mit wem der Fleet Captain gesprochen hatte. Sie zogen die Köpfe ein, als ob sie jeden Augenblick der Blitz treffen würde. Mike achtete nicht auf

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