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Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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steigen sollen. Und manchmal brauchen die eine kleine Lektion. Kapiert?«
    »Harold«, sagte Mike senior und wünschte sich plötzlich sehnlichst, er wüsste, was hier eigentlich gespielt wurde, »das hier ist mein Haus. Hier gehöre ich hin. Ich bin alt, Mann. Wirklich alt.«
    »Ist doch egal, Mann. Ich bin auch alt«, sagte der Besucher und breitete die Arme aus, »und schau mich an. Die wollen erfahrene Leute. Und bei den ganzen Einberufungen sind die verdammt schwer zu finden. Der Computer hat deinen Namen ausgespuckt, und das war wie ein Zeichen des Himmels.«
    »Ich hab mich schon gefragt, warum du so gut aussiehst. Runderneuert?«, fragte O’Neal.
    »Wir kriegen alles, was man sich wünschen kann«, sagte Harold. Er beugte sich vor und machte eine weit ausholende Handbewegung. »Was auch immer du willst, wir kriegen es. Keine Frage. Was du willst.«
    Mike nickte ernsthaft und begriff schließlich, wohin das Gespräch sie geführt hatte. Dies hier war nicht ein Angebot, das man ablehnen konnte. Harold hatte ihm erklärt, dass er mit einer Gruppe zu tun hatte, die außerhalb der verfassungsmäßigen Grenzen stand, Zugang zur galaktischen Medizintechnik hatte und jede Waffe und jede sonstige Unterstützung bekommen konnte, die sie sich wünschte. Die Tatsache, dass niemand auch nur entfernt geahnt hatte, dass es eine solche Gruppe gab, deutete darauf hin, dass niemand je darüber gesprochen hatte. Nie.
    Und da O’Neal nicht die Absicht hatte, sich einer solchen Gruppe anzuschließen, würde das erfordern, dass er auch nie darüber sprechen konnte.
    Dass sein ehemaliger Schüler Cally im Zimmer gelassen hatte, war raffiniert. Harold nahm vermutlich zu Recht an, dass Mike ihn nicht vor dem Mädchen würde töten wollen. Harold andererseits würde keinerlei Skrupel dieser Art haben. Eines der Probleme, wenn man beim Militär ist, besteht darin, dass man sich seine Bekannten nicht auswählen kann und auch nicht die Leute, die man ausbildet. Was Harold anging, so hatte Mike senior ihn immer insgeheim verachtet. Der Mann war ein ausgemachter Psychopath. Wenn er versehentlich ein achtjähriges Mädchen erschoss, würde er dabei nichts verspüren, bloß den Rückstoß seiner Waffe.
    Und damit steckte Mike in der Zwickmühle, und zwar einer, von der er keineswegs sicher war, dass er sie überleben würde. Harold besaß ebenso viel Erfahrung wie er und war physiologisch Jahre jünger. Da Harold wusste, dass Mike senior sein Ansinnen durchaus auch ablehnen konnte, war er zweifellos bewaffnet und darauf vorbereitet, Mike und Cally zu töten. Und ebenso war er darauf vorbereitet, jedes Ablenkungsmanöver zu ignorieren oder zu beenden. Wenn Mike auch nur Anstalten machte, aufzustehen, würde das vermutlich das Gespräch beenden. Endgültig.
    Ihm blieb also keine andere Wahl, als auf das Spiel einzugehen. Natürlich würde Harold das argwöhnen – und das würde es umso interessanter machen.
    »Na ja«, sagte Papa O’Neal und legte die Fingerspitzen aneinander – der Augenblick des Nachdenkens war ganz kurz gewesen, eben ein Blitz; da sollte nichts gewesen sein, was seine plötzliche Erkenntnis verriet –, »das ist ein interessantes Angebot.« Und während er das sagte, ertönte sein Piepser. Erneut.
    Harold beugte sich vor, so schnell, dass eine Kobra im Vergleich dazu langsam gewirkt hätte, und seine Hand fuhr an seine Seite, aber Papa O’Neal blieb einfach ganz ruhig sitzen und hoffte, dass alles gut ging. Als Harold ebenfalls erstarrte, lächelte Mike. »Piepser.«
    Harold lachte. »Hä. Ja. Deiner?« Der Agent beugte sich vor, beide Hände auf den Oberschenkeln.
    Die Waffe war entweder an seiner Seite oder in einem Schnell-Zieh-Halfter am Rücken. Und wer in drei Teufels Namen sollte da jetzt zu Besuch kommen? Papa O’Neal hob sein Hemd, so dass man den Piepser sehen konnte. Eine völlig normal wirkende Bewegung, als er es jetzt seitlich wegzog. Er konnte nur hoffen und darum beten, dass Harold immer noch glaubte, dass er keine Ahnung hatte.
    Haralds Hände blieben auf seinen Schenkeln sichtbar. Also an der Seite. Papa O’Neal tat so, als würde er interessiert das kleine Display des Piepsers betrachten. »Mein Sohn«, log er. »Er ist zu seiner Einheit unterwegs.«
    Die Sensoren zeigten ein weiteres Fahrzeug. Diesmal wurde schweres Metall angezeigt. Entweder ein großer Truck oder ein Van, der Metall geladen hatte. Als er das letzte Mal eine solche Signatur gesehen hatte, waren er und seine Kumpel von Dahlonega

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