Invasion 02 - Der Angriff
Menge drängte jetzt wieder vor, um besser sehen zu können, was da vor sich ging, und die Reporter verschafften sich gewaltsam Platz, als Captain Hadcraft eintraf. Er stellte nicht einmal eine Frage, sondern trat bloß mit einem Injektor vor und fing die beiden fallenden Körper auf. Er reichte die Mutter einem Angehörigen seiner Gruppe, drückte das Kind an die Brust und eilte zu den Panzern zurück.
»Captain?«, fragte der Präsident. Das alles war so schnell und reibungslos gegangen, dass eine Reaktion gar nicht möglich gewesen war, und der Anzug hatte bereits wieder die halbe Strecke zu den Fahrzeugen zurückgelegt.
»Ich bringe ihn in das Krankenhaus, Sir. Sorgen Sie dafür, dass hier Ruhe eintritt.«
Der Präsident schüttelte den Kopf und lächelte. Gute Untergebene zu haben war ein Geschenk des Himmels. Die Menge drängte immer noch vor, aber für eine kurze Ansprache war genug Platz. Es wäre besser gewesen, erhöht zu stehen, um mehr Leute sehen zu können und gesehen zu werden, aber er musste eben das Beste daraus machen.
Er sah sich um, entdeckte eine Frau, die einigermaßen gefasst erschien. »Was brauchen Sie? Zelte? Die sind bereits hier, und mehr kommen nach. Was sonst?« Sein Blick war wie ein Laserstrahl, auf seine Frage nicht zu antworten war unmöglich.
Einen Augenblick wirkte sie verblüfft, dann antwortete sie. »Zu essen. Die meisten von uns haben fast nichts. Und es hat schon Prügeleien wegen Essen gegeben. Wir brauchen auch mehr Schutz. Hier drinnen ist die Hölle.« Ihre Augen weiteten sich dabei, und sie sah sich um.
»Okay.« Er nickte. »Ich werde sofort etwas unternehmen, aber …« Er sah sich um. Er musste zu der Menge sprechen, aber da war kein Podium, keine Tribüne, nichts. »AID, ich muss höher stehen.«
»Das lässt sich machen. Ich kann Sie einfach mit Antigravitation hochheben. Aber das könnte negativ wirken.«
Der Präsident schüttelte den Kopf. Sich zu erheben wie Christus wäre kein gutes Bild. »Na ja, ich kann ja schließlich nicht gut jemandem auf die Schultern steigen.« Der Anzug wog eine halbe Tonne und war mit Munition voll geladen.
»Wenn Sie es wünschen, kann ich das Effektivgewicht des Anzugs auf beinahe Null reduzieren. Dann könnten Sie auf Agent Rohrbachs Schultern steigen. Ich kann ihn auch stabilisieren, damit Sie nicht herunterfallen.«
»Tu es«, sagte der Präsident und sah Rohrbach an. »Sie haben gehört?«
»Ja«, sagte der vierschrötige ehemalige Footballspieler mit zweifelndem Blick.
Als der Präsident spürte, wie er leichter wurde, kletterte er auf die Schultern des Agenten. Seine Beschützer drängten sich um ihren Schutzbefohlenen, um zu verhindern, dass er von der Menge bedrängt wurde.
Er blickte einen Augenblick lang in die Runde und entschied, dass er mit einem Scherz beginnen musste. »Hallo, Leute, ich komme von der Regierung und bin hier, um euch zu helfen!«
Ein paar der Zuhörer rissen verblüfft Mund und Augen auf, aber einige schmunzelten sogar.
»Ganz ernsthaft«, fuhr er fort, immer noch über Verstärker, aber nicht mehr so laut, weil die Menge sich inzwischen einigermaßen beruhigt hatte. »Hilfe ist unterwegs. Ich selbst werde hier erst dann weggehen, wenn sie eingetroffen ist. Aber Sie müssen auch mithelfen! Dort drüben liegen Zelte, die aufgebaut werden müssen. Ich werde weitere Soldaten herschicken, damit die mithelfen, aber mit ein wenig Organisation hätten Sie die Zelte auch schon längst selbst aufbauen können. Lebensmittel«, fuhr er fort und hielt dann inne. »AID?« Auch das wurde über Lautsprecher übertragen.
»Sir?«
»Gibt es irgendwo eine größere Feldkücheneinheit, die man hierher schicken könnte? Eine in der Nähe?«
»Ja, Sir. Die Versorgungskompanie für die Dreiunddreißigste Division befindet sich weniger als vier Meilen von hier.«
Der Präsident ließ den Blick über die Menge schweifen. »Ich werde die hierher in Bewegung setzen. Und andere Einheiten zu den anderen Camps. Sie haben Ihrem Land Ihr Bestes gegeben, und jetzt bekommen Sie etwas von dem, was Ihnen gehört, zurück.
Aber Sie müssen mithelfen . Zusammenarbeiten! Helfen Sie sich gegenseitig! Dort drüben ist ein Krankenhaus«, sagte er und wies über seine Schulter. »Wenn es hier Verletzte gibt, dann helfen Sie ihnen, dass sie dort hinüberkommen. Die Starken sollen den Schwachen helfen, bis wir unser Leben wieder neu aufgebaut und in Ordnung gebracht haben!«
»Wann können wir nach Hausei «, hallte eine
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