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Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Kabelgesellschaften sich alle Mühe gaben, ihre Netze mit Hilfe des Internet neu aufzubauen, hatten die meisten Menschen auf die nationalen Breitbandstationen geschaltet und benutzten diese als primäre Informationsquelle.
    Die regulären Medien hatten immer noch einen beachtlichen Anteil an diesem Bereich, aber viele Zuschauer waren bereits mit dem immer noch in Entwicklung befindlichen Medium hinreichend gut vertraut, um sich ihre eigenen Informationsquellen zu suchen.
    Die meisten »alternativen« Nachrichtenquellen waren so überlastet, dass ständig Server ausfielen. Trotzdem waren genügend Server übrig geblieben, dass die Zuschauer zu Hause sich ein eigenes Bild davon machen konnten, was wirklich »neu« war. Zum ersten Mal wurde deshalb ein großer Krieg praktisch ungehindert in jede Wohnung geschickt.
    Die Zuschauer hatten die Wahl zwischen Live-Übertragungen aus dem Inter-Vehicular-Information-System, die klar erkennen ließen, wo Kämpfe stattfanden, oder Live-Videos aus Kampfanzügen, die entweder zu irgendwelchen Gefechten unterwegs waren oder sogar daran aktiv beteiligt. Ein Gefecht zwischen der Fünfhundertachten Mobile Infantry des First Battalion und einer kleinen Landung außerhalb von Richmond, Washington, hatte die höchste Sehbeteiligung in der Geschichte und übertraf sogar die letzten Stunden der Schlacht von Fredericksburg. Die Tatsache, dass die Kämpfe in der besten Sendezeit stattfanden, hatte damit zu tun.
    Und die »Show« mit der höchsten Sehbeteiligung, die diese Schlacht betraf, wurde nicht etwa von einem der regulären Sender übertragen. Vielmehr lieferten mehrere große Suchmaschinen eine Website, die eigentlich den Streitkräften vorbehalten war, wenn man »Kämpfe, Nachrichten« eingab. Diese relativ kleine Website hatte während der vollen drei Stunden, die die Schlacht dauerte, beinahe sechzig Millionen Simultanverbindungen. Das ganze Geschehen wurde von Text »Popups«, Beschreibungen der beteiligten Einheiten und erklärenden Grafiken »kommentiert«.
    Der »Kommentator« war ein ehemaliger Colonel der Army, der trotz des Verjüngungsprogramms zu alt war, um noch einmal einberufen zu werden. Seine Expertenanalyse wurde von einem Team von Internet-Freaks zusammengetragen und dann allein in den Vereinigten Staaten interaktiv von über hundert Millionen Menschen angeklickt. Er sagte nicht nur das exakte Ergebnis der Schlacht voraus, sondern lieferte auch eine bis auf zwei Anzüge genaue Vorhersage der eigenen Verluste. Das Video wurde mit Audioclips aus der Schlacht und weisen Kommentaren über ähnliche Schlachten bis zurück zu Sargon und Hammurabi ergänzt. Häufig wurde Sun Tzu zitiert, was in den meisten Suchmaschinen, die zu der Site geführt hatten, zu Überlastungen führte. Und der Hauptsponsor, die Herstellerfirma der Barrett-Sturmgewehre, erlebte den höchsten Bestelleingang, den ihre Site je hatte verkraften müssen. Sie und alle die angelinkten Verkaufsaußenstellen waren total überlastet.
    Die »großen Medien« ignorierten freilich diese Eingriffe in ihren Marktanteil und konzentrierten sich weiterhin auf jene Taktiken, die sich in der Vergangenheit als für sie erfolgreich erwiesen hatten.
    Als daher die Menge vor den Gewehren der Marines zurückwich, drängten die Reporter vor. Die Schreie der hysterischen Flüchtlinge, die der Verlust ihrer Häuser und des ganzen, über Jahrzehnte angesammelten Besitzes bereits an den Rand der Verzweiflung getrieben hatte, wurden live in die ganze Welt gesendet.
    Der Marine Captain legte dem Präsidenten die Hand auf die Brust und hielt ihn zurück, während der Rest der Kompanie Aufstellung nahm. »Erst, wenn es sicher ist«, knurrte er.
    Präsident Edwards, der immer noch den verhassten Helm in der Hand hielt, nickte bloß. Der Lärm der Plastahlpanzer, die durch die Ausstiegsluken ins Freie trampelten, und das Dröhnen des Dieselmotors übertönte jedes Geräusch von draußen. Aber einen Augenblick später schob der Leiter der Truppe den Kopf durch die Tür.
    »Sir«, sagte er mit angespannter Miene. Er steckte in einer Zwickmühle. In der Menge konnte jeden Augenblick ein Aufruhr ausbrechen, und der Einzige, der dem vielleicht Einhalt gebieten konnte, war der Präsident. Andererseits war das so gefährlich, dass es einem Albtraum gleichkam.
    Captain Hadcraft legte die Hand an den Helm und fluchte dann. Da er auf Lautsprecher geschaltet hatte, wurde jede Silbe getreulich übertragen. »Sir«, sagte er und packte den

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