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Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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einem Anzug? Nee, aber k.o. ist er gegangen, und diesmal hat er gewartet, bis einer ihn wieder ausgräbt. Das musste er wohl auch, wo er doch fünfzig Stockwerke tief in dem Gebäude steckte und mit einem Viertelkilometer Raumschiff oben drauf«, beendete Captain O’Neal seinen Bericht schmunzelnd.
    »Auf Private Buckley!«, brüllte General Crenaus und hob sein Cognacglas.
    »Auf Private Buckley!«, brüllte Captain O’Neal. »Und auf all die anderen armen Teufel, die die Maske der Hölle tragen!«, schloss er mit leicht bitterem Unterton.
    »Hört, hört«, tönte General Taylor nach der kurzen Stille, die eingetreten war, und dann hoben alle die Gläser und tranken. »Nennen Sie das so, Mike?«
    »Ist es das denn nicht, Sir?«, fragte Captain O’Neal und schwankte leicht wie eine Eiche im Wind. »Ich mag ja Witze machen, dass das Ganze geil gewesen sei, aber immerhin ist das eine Panzerung, mit der man selbst eine beschissene Atomexplosion übersteht. Das haben wir nämlich und das werden wir in Zukunft wieder müssen. Was habe ich denn die letzten zwei Wochen getan? Dorthin zu gehen, wo sonst keiner hin kann, tun, was keiner tun kann, bis es uns nicht mehr gibt.
    Aus irgendeinem gottverdammten Grund, den keiner kennt, stehen uns fünfmal so viele Posleen bevor, als auf Barwhon und Diess eingesetzt waren. Und wir alle wissen das ganz genau. Eine gewaltige Übermacht ist das. Und da kommen keine großen Schiffe durch, dazu ist deren Feuerkraft viel zu groß!
    Und deshalb werden wir von dem Augenblick an, wo die Posleen landen, von jeder Versorgung durch GalTech abgeschnitten sein, bis die Flotte stark genug ist, um uns zu Hilfe zu kommen und die Landungsschiffe zu erledigen. Und das bedeutet zehn kleine MI-Soldaten … neun kleine MI-Soldaten … acht kleine MI-Soldaten, bis wir schließlich singen ›Lob und Dank dem Herrn, dass nicht mehr mehr von uns da sind, weil dann einer alles allein trinken kann‹. Und ich muss meine Kompanie in diesen Strudel von A-Bomben und Gas und HV-Geschossen führen und gegen die Posleen in deren eigenem Revier kämpfen, mit einer Chance von tausend zu eins und dazu noch all die anderen Soldaten beschützen, die nicht über das richtige Gerät verfügen.
    Yes, Sir«, beendete Mike seinen Redeschwall. »Ich habe das Zeug konstruiert und gebaut und lebe damit und nenne es die Höllenmaske, und alle, die es tragen, sind die Verdammten!«, endete er mit leiser Stimme.

17
    Lunar Orbit, Sol III

    2230 EDT, 13. September 2009

    »Da soll doch der Teufel hineinfahren!« Wenn jemand zugegen gewesen wäre, als Captain Weston die E-Mail vom Flottenhauptquartier auf Titan öffnete, wäre er wahrscheinlich verblüfft gewesen, wie umfangreich ihr Wortschatz an Verwünschungen war. Sie schimpfte und fluchte eine volle Minute vor sich hin, ohne sich dabei auch nur ein einziges Mal zu wiederholen. Am Ende ihrer Tirade verstummte sie plötzlich, als ihr bewusst wurde, welchen Stress ihr ihr neues Kommando verursachte.
    In der kurzen Zeit, die sie jetzt hier war, war so ziemlich die einzige klare Erkenntnis, die sie hatte ziehen können, dass die Situation noch wesentlich schlimmer war, als sie das erwartet hatte. Sie begriff jetzt, dass es seitens ihres XO nicht nur einer herkulischen Anstrengung bedurft hatte, alle Systeme in Gang zu halten, sondern darüber hinaus auch noch geradezu unglaubliches Glück. Jede dieser improvisierten Reparaturen, Flicken und Ersatzsysteme konnte buchstäblich von einer Sekunde auf die andere ausfallen. Und dann würde man sagen, dass Captain April Weston nicht ganz so kompetent war, wie manche das immer angenommen hatten. Ihre Karriere würde dabei nicht gleich in die Binsen gehen, aber verdammt peinlich würde es schon sein.
    Nicht, dass sie sich über Peinlichkeiten große Sorgen gemacht hätte. Ohne den ausgefallenen vorderen Schirm würde jeder Marschflugkörper der Posleen, der die anderen Verteidigungsanlagen durchbrach, leichtes Spiel haben. Und wenn ein 20-Kilotonnen-Atomsprengkopf in Kontakt mit dem Rumpf ihres Schiffes kam, war damit jede künftige Sorge hinsichtlich ihrer Karriere ohnehin gegenstandslos.
    Über kurz oder lang mussten die Ersatzteile auftauchen. Und ihr XO verstand sich hervorragend darauf, sie dem Stützpunkt abzuschwatzen und die Indowy dazu zu veranlassen, ihre Quartiere zu verlassen und die Teile zu installieren. Dass dieses Goldstück jetzt »unverzüglich« und ohne jegliche Vorwarnung einen zweiwöchigen Urlaub antreten sollte,

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