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Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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war eine echte Katastrophenmeldung.
    Die Kehrseite der Medaille war freilich, dass Sharon O’Neal ganz entschieden Zeit zum Entspannen brauchte. In den letzten paar Tagen hatte sich ihre Miene zwar etwas aufgehellt, aber das war hauptsächlich Fassade. Dass sie Urlaub brauchte, stand außer Zweifel.
    Na gut. April Weston war weit davon entfernt, jemandem eine verdiente Vergünstigung zu neiden. Wenn Onkel AI Bledspeth diesen Urlaub für eine gute Idee hielt, dann war er das auch. Aber wenn sie herausbekam, wer da im Hintergrund Fäden gezogen hatte, dann würde der oder die Betreffende nichts zu lachen haben. Sie mochte sich gar nicht ausdenken, wer da mit wem konspirierte.

    »Nathan!«, hallte es erfreut.
    Monsignore O’Reilly sah sich über die Schulter um und stand auf, um seinen Besucher zu begrüßen. »Paul, wie geht es dir?«
    Der lebhaft wirkende kleine Mann mit dem schütteren Haar trug einen maßgeschneiderten Seidenanzug, in dessen Stoff purpurne und grüne Fäden eingewebt waren, die das weiche Licht des Century Club-Speisesaals auffingen. Er lächelte seinem alten Freund zu und schüttelte ihm lebhaft die Hand.
    »Oh, sehr gut, mein Freund, wirklich gut.« Er wurde von einem Indowy begleitet. Inzwischen wirkten die Aliens nicht mehr wie Zirkusmonstrositäten, dennoch sah man nur selten einen in der Öffentlichkeit. Paul des Jardins wies mit einer sparsamen Handbewegung auf den Alien. »Monsignore Nathan O’Reilly, ich möchte Sie gerne mit dem Indowy Aelool bekannt machen.«
    O’Reilly wusste, dass Indowy jegliche körperliche Berührung für unschicklich hielten. Ähnlich den Japanern pflegten sie sich, je nach Status ihres Gegenübers, unterschiedlich tief zu verbeugen. Da er keine Ahnung hatte, welchen Status der Indowy unter den Galaktern einnahm und auch den Rang des Indowy nicht kannte, wäre es vergebliche Liebesmühe gewesen, sich an einer angemessenen Verbeugung zu versuchen. Deshalb beließ er es dabei, leicht das Haupt zu senken.
    Er war sich auch nicht sicher, welchem Geschlecht der Indowy angehörte. Man hatte die Wahl zwischen männlich, weiblich und Transferneutrum, und es gab keinerlei Diskriminierung. Sie waren auch sehr schwer voneinander zu unterscheiden: die Indowy verfügten nicht über auffällige Geschlechtsmerkmale wie etwa Brüste, und die subtileren Merkmale – also ihr Äquivalent etwa weicherer Haut und gerundeter Hüften – waren nur schwer wahrzunehmen. Nach kurzer Überlegung entschied er sich deshalb dafür, dass es wohl am besten wäre, sich des neutralen Geschlechts zu bedienen. Männliche und weibliche Indowy hatten nur selten etwas dagegen einzuwenden, wenn man sie versehentlich als neutral ansprach, wohingegen Transferneutra im umgekehrten Fall leicht belustigt reagierten.
    Der Indowy strahlte eine Aura der Ruhe und des Friedens aus, die man bei seinesgleichen nur selten feststellte, wenn sie unter Menschen waren. Normalerweise waren die kleinen Geschöpfe nervös wie Katzen in einem Raum voller Schaukelstühle. Der hier zuckte nicht einmal beim Anblick von Menschen, die Fleisch aßen.
    »Indowy Aelool, ich sehe dich.« Er hatte die Galakter hinreichend studiert, um ihre Grußformen zu kennen. Tatsächlich hatte er die Galakter sogar so ausführlich studiert, dass er drei extra-terrestrische Sprachen beherrschte. Weshalb Paul ihn im Club aufgespürt hatte, war ihm immer noch ein Rätsel. Normalerweise pflegten sie sich unter Ausschluss der Öffentlichkeit und an geheimen Orten zu treffen. Das war höchst unprofessionell und könnte eine wichtige Zelle beschädigen. Er war wütend; Paul war dringend zu raten, einen verdammt guten Grund für sein Verhalten zu haben.
    »Bitte.« Er wies auf den Tisch. »Setzt euch.« Der Schaden, falls ein solcher eingetreten war, war bereits angerichtet. Da konnte er ebenso gut gute Miene zum bösen Spiel machen.
    »Ich bin froh, dass du hier bist, Nathan«, sagte Paul und nahm Platz. Einer der im Hintergrund bereit stehenden Kellner huschte herbei und tauschte den hochlehnigen Ledersessel gegen einen für Indowy gebauten Spezialsessel aus. Nathan hatte nicht gewusst, dass der Club über solche Stühle verfügte, andererseits wunderte es ihn nicht. Der Century Club war schließlich einer der exklusivsten Clubs von ganz Washington und in Anbetracht seiner hochkarätigen Klientel vermutlich auf jede Art galaktischer Besucher vorbereitet. »Der Indowy Aelool wird in Kürze off-planet reisen und ich wollte, dass du Gelegenheit

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