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Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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unglaublich albern wirkenden Ausdruck wäre Paul fast an seinem Wein erstickt, den der Kellner ihm inzwischen gebracht hatte, aber der Indowy kopierte die Grimasse nur überrascht und gab ein paar schrille Töne von sich, wie ein Kätzchen, das sich den Schwanz in der Tür eingeklemmt hat. Er hielt sich die pelzbedeckte Hand über den Mund, konnte aber nicht aufhören. Im ganzen Saal drehten sich Köpfe herum, als sie das seltsame, unangenehme Geräusch hörten.
    »Wo haben Sie das gelernt?«, fragte der Indowy, der es endlich geschafft hatte, sein Winseln einzustellen. Bei den Indowy war dieser Laut so etwas wie Gelächter, und es fiel ihnen ebenso schwer, es zu unterdrücken, wie das bei Menschen der Fall war. »Das war die beste menschliche Kopie von ›ironischer Zustimmung‹, die ich je gesehen habe.«
    »Ich studiere Anthropologie«, sagte der Jesuit bescheiden. »Und es gibt nichts , das besagt, ›anthro‹ dürfe sich nur auf menschliche Wesen beziehen … Sie sollten mich erst sehen, wenn ich ›peinliche Verlegenheit‹ von Darhel zeige. Ich habe geübt.«

18
    Fort Myer, Virginia,
    United States of America, Sol III

    0710 EDT, 14. September 2009

    »Ob Sie nun verkatert sind oder nicht, Sie werden jedenfalls heute Morgen die Einsatzbesprechung leiten«, sagte Captain Jackson, der in Mikes Kabuff geschlendert kam.
    Mike drehte sich um und sah ihn an, wobei er das eine Auge geschlossen ließ und das Gefühl hatte, in seinem Kopf wäre ein Dampfhammer am Werk. »Nur damit Sie Bescheid wissen: Ich war noch nie im Leben verkatert. Diese scheußlichen Kopfschmerzen, die mich im Augenblick völlig fertig machen, sind reiner Zufall und hängen wahrscheinlich damit zusammen, dass ich wegen der Besprechung Lampenfieber habe. Was überhaupt nichts damit zu tun, dass ich versucht habe, im Umgang mit hartem Alkohol viel erfahrenere und besser ausgebildete Offiziere unter den Tisch zu trinken.«
    »Gilt das auch dafür, dass Sie im Augenblick kein helles Licht vertragen können und einen scheußlichen Geschmack im Mund haben?«, fragte der stets wie aus dem Ei gepellt wirkende Adjutant. Mike war sich ziemlich sicher, dass die Uniform maßgeschneidert war und nicht aus dem Laden für Offiziere kam. So wie die von Mike stammte sie vermutlich von Brooks Brothers oder Halberds. Das Tuch war erkennbar besser, und die Uniform saß makellos.
    »Richtig. Außerdem setzt in drei Minuten die GalMed ein. die ich gerade genommen habe, und dann ist Schluss mit den Kopfschmerzen. Welchem Umstand verdanke ich die Ehre, Captain, Sir?«
    »Ich glaube sogar«, sagte Captain Jackson und lächelte, »dass Sie mir ein wenig Dienstalter voraushaben, Captain, Sir.«
    »Ah, das erklärt vielleicht diesen wirren Blick, der mir schon immer an Ihnen aufgefallen ist.«
    »Da muss ich widersprechen, der Blick kommt von meiner Stellung als Adjutant.«
    »Damit bin ich vertraut«, pflichtete Mike ihm bei und zuckte dabei leicht. »Ich habe das auch eine Weile gemacht. Gott sei Dank musste ich wenigstens keine richtigen Adjutantenpflichten erfüllen; im Grunde genommen war ich einfach der Spinner vor Ort, den die für das GalTech-Programm brauchten. Aber da für einen richtigen Adjutanten gar kein Bedarf war, fanden die es bequem, mich dort unterzubringen.«
    »Das habe ich gehört. Ich habe auch gehört, dass Sie sich mit Krallen und Zähnen dagegen gewehrt haben.«
    »Nun, als Adjutant übt man eine hochgradig politische Tätigkeit aus, womit ich Ihnen nicht zu nahe treten will. Ich habe einfach kein Talent dafür, Canapes auszuteilen.«
    »Ganz im Gegensatz zu uns Ringträgern?«, fragte der neue Adjutant, schob dabei die rechte Augenbraue hoch und machte eine eher unbewusste Bewegung mit seiner rechten Hand, wobei das Licht kurz auf seinen West Point-Ring fiel.
    »Ich gebe ja zu, dass ich bisher erst einen einzigen mittelmäßigen West Point-Absolventen kennen gelernt habe«, sagte Mike mehrdeutig.
    »Danke.« Die Stirn des Captains runzelte sich. »Wieso habe ich eigentlich plötzlich den Verdacht, dass das, obwohl es so klingt, eigentlich gar keine Lobpreisung für West Point ist?«
    »Wie schon gesagt, welchem Umstand verdanke ich die Ehre?«, fragte Mike.
    »Na ja, zunächst einmal lässt der General sich entschuldigen. Er wird es nicht schaffen, noch vor der Besprechung mit Ihnen zusammenzukommen; da haben sich plötzlich andere wichtige Dinge ergeben, aber er sieht Sie dann beim anschließenden Empfang.«
    »Sagen Sie dem General, ich

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