Invasion 03: Der Gegenschlag
mit Tommy zusammenleben«, antwortete Shari. »Und was deine Frage betrifft, ja, ich denke, ich werde ihn beim Wort nehmen. Er ist ein äußerst netter Mann und sehr sanft, wenn man bedenkt, wie … gefährlich … er ist. Und auf dieser Farm aufzuwachsen wird für die Kinder viel besser sein als das Leben in der Urb.«
»Also, für dich freut es mich, auch wenn ich es für mich bedauere«, sagte Wendy. »Und mit Tommy werden wir abwarten müssen. Er ist gerade zum Staff Sergeant befördert worden, also sollte es für mich möglich sein, in die Unteroffiziersquartiere zu ziehen. Die sind in Fort Knox, und es heißt, sie würden besser bewacht als das Gold. Damit kann ich leben; ich bin es einfach leid, mich mitten in einer Zielscheibe zu befinden.«
»Das ist der Stützpunkt der Zehntausend, nicht wahr?«, fragte Elgars. Sie hatte es sich auf dem Vordersitz auf Muellers Schoß bequem gemacht und schob jetzt vorsichtig sein schnarchendes Gesicht – er war gleich, nachdem er das Fahrzeug bestiegen hatte, eingeschlafen – von sich weg. »Dort würde man mich hinschicken, wenn Colonel Cutprice mich ›zurücknimmt‹?«
»Genau«, sagte Mosovich. »Und ich werde das empfehlen.«
»Danke, Sergeant Major«, sagte sie leise. »Ich wäre wirklich gern wieder bei einer Einheit. Ich habe einfach das Bedürfnis, wieder etwas Vernünftiges zu tun. Vielleicht liegt das daran, dass ich sonst nichts gelernt habe.« Sie sah zum Fenster hinaus, blickte in Richtung Osten und schüttelte den Kopf. »Was in drei Teufels Namen ist das denn? Und wo ist es hergekommen?«
Mosovich sah in die Richtung, in die sie deutete, und nickte. »Ich schätze, das Kommando Ost ist zu dem Schluss gelangt, dass wir ein wenig Unterstützung brauchen.«
Das SheVa-Geschütz war gerade dabei, östlich von Dillard in Stellung zu gehen. Im Norden, parallel zur Fernstraße, konnte man seine tief eingegrabenen Fahrspuren erkennen.
»Das ist ein SheVa-Geschütz«, sagte Mosovich. »Eine Waffe gegen Landers. Beim Korps-Hauptquartier haben wir noch eins, aber das haben sie nicht bemerkt, weil es getarnt war.«
Noch während er das sagte, strömte schäumende braune und grüne Flüssigkeit aus unauffälligen Öffnungen im unteren Bereich des Geschützes. Der Schaum härtete schnell aus und erzeugte einen Hügel, der sich um das Geschützsystem herum aufbaute.
Ein großer Sattelschlepper, der zwei gewaltige Messingkartuschen geladen hatte, fuhr an das hintere Ende des SheVa-Geschützes heran und kippte eine der Kartuschen nach oben, schob sie in eine Öffnung am hinteren Teil des Geschützes.
»Das sieht wie die größte … Patrone … aus, die ich je gesehen habe«, sagte Shari.
»Das ist es auch mehr oder weniger«, schaltete sich der mittlerweile aufgewachte Mueller in das Gespräch. »Die feuern Vollmantelgeschosse, keine Projektile, keine Kugeln mit Treibmittelbeuteln oder dergleichen. Das sind die größten Kartuschen, die man je hergestellt hat, und auch die kompliziertesten; unter anderem wird in dem System ein Plasmaverstärker eingesetzt, was voraussetzt, dass das Treibmittel von Resistoren durchsetzt ist. Sie werden nicht einfach nur mit Kordit oder dergleichen voll gestopft.«
»In einer Stunde wird das aussehen wie ein riesiger grünbrauner Hügel«, erklärte Mosovich. »Wenn dann Landers über den Horizont kommen, fährt es einfach heraus und beginnt mit dem Beschuss; der Schaum fällt relativ leicht ab. Und diese Tarnung mit Schaum geht viel schneller und einfacher, als beispielsweise Tarnnetze zu spannen.«
»Was verfeuert es denn?«, fragte Elgars und blickte immer noch wie gebannt auf die langsam hinter ihnen verschwindende Monstrosität.
»Einen sechzehnzölligen Kern mit nuklearem Innenleben«, sagte Mueller lächelnd. »Für die Posleen ist uns das Beste gerade gut genug …«
»Eigentlich Antimaterie«, erklärte Mosovich. »Das ist viel sauberer als das sauberste Nuke. Für die Lampreys ist das fast ein Overkill; sie werden davon ganz schön zerfetzt. Aber man braucht sie für die K-Deks, die Kommandoschiffe. Die sind größer und haben mehr innere Panzerung. Ich höre, dass es ein ziemlich spektakulärer Anblick ist, wenn sie das Eindämmungssystem eines Landers treffen.«
»Weshalb ist es hier?«, fragte Shari nervös. »Dieses Korps hatte doch schon eines, oder? Ich dachte immer, die wären ziemlich rar.«
»Sind sie auch«, meinte Mosovich nachdenklich.
»Wie gesagt, ich schätze, Kommando Ost ist zu dem Schluss
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