Invasion 03: Der Gegenschlag
Keeton. »Haben sie überlebt?«
»Könnte man sagen, Sir«, erwiderte der Colonel. »Ihre Türme sind oben an Bun-Bun angekettet.«
»Oben … angekettet?«, fragte der General. »Ich nehme an, da steckt eine Story dahinter. Haben Sie sie eingesetzt?«
»Nein, Sir. Nicht, weil mein Kanonier nicht gewollt hätte. Und, ja, Sir, da ist eine Story.«
»Ich muss das fragen: Wo sind die Chassis?«
»Betty Gap, Sir«, antwortete Ryan. »Wir haben exakte Ortsangaben dafür. Glauben Sie mir, die kommen dort nicht weg.«
»Lassen Sie mich raten«, sagte Keeton. »Sie haben sie gesprengt?«
»Nein, das nicht«, sagte der Pionier.
»Sagen Sie's mir später. Ich ahne, dass es nichts Gutes sein wird. Gentlemen, Sie haben Ihre Befehle. Führen Sie sie aus. Sobald wir das Gap zurückerobert haben und Bun-Bun repariert ist, erwarte ich, dass Sie im Tal vorrücken.«
»Yes, Sir«, sagte Mitchell.
»General Keeton, over.«
»Madame President«, sagte General Horner, »wir haben jetzt die Situation, von der ich gesprochen habe.«
Die Präsidentin blickte auf das Bild auf ihrem Monitor und schüttelte den Kopf; falls die Übertragung nicht stark gestört war, war das Gesicht des Offiziers grau. »General, sind Sie okay?«
»Ja, Ma'am, das schon«, erwiderte Horner. »Aber die Überreste der Truppen von Rabun Gap sind das nicht. Die Posleen haben Balsam Gap im Handstreich genommen und sie abgeschnitten. Unser einziges noch verbliebenes SheVa befindet sich neben anderen Verbänden und deren Gerät im Kessel. Die meisten von ihnen könnten es schaffen, auf Sekundärrouten den Kessel zu verlassen, vorausgesetzt, die Posleen nehmen diese Stellungen nicht ebenfalls ein, aber wir brauchen Balsam Gap, um wieder Truppen ins Tal bringen zu können.«
»Sie wollen dort ebenfalls Atomwaffen einsetzen«, sagte sie.
»Ja, Ma'am, das will ich«, erwiderte Horner. »Außerdem möchte ich die volle taktische Freigabe für den Rest dieses Feldzugs.«
»Damit Sie den Beschuss leiten können?«, fragte sie bitter.
»Nein, Ma'am«, antwortete er mit einem Lächeln wie ein Tiger. »Ich habe vor, das einem Colonel zu übergeben.«
»Jetzt würde ich mir wünschen, dass unsere MetalStorms angeschlossen wären«, sagte Captain Chan. »Das wird verdammt blutig werden.«
Das SheVa schwankte hin und her, als es sich das Scotts-Creek-Tal hinaufarbeitete, das mehr oder weniger parallel zum Highway 23 verlief. Das Tal war ein verschlungener Komplex aus kleinen Hügeln und Senken, das an einen Hinderniskurs für ein SheVa erinnerte; Reeves hatte in den letzten beiden Stunden zweimal kehrtmachen und eine neue Route ausarbeiten müssen. Aber das unebene Terrain, das das Vorwärtskommen des SheVa behinderte, sollte auch den eingeschlossenen menschlichen Verbänden helfen, ihre Stellungen zu verteidigen.
»Und eng wird es auch werden«, meinte Pruitt über das Interkomm. »Wenn auch hoffentlich nicht zu eng; meine Nukes sind gut gebaut, nämlich 100 kt. Im Vergleich dazu waren die Explosionen in den Bergen bloß kleine Streicheleinheiten.«
»Ach was, das waren Streicheleinheiten«, schnaubte Chan. »Wir haben die ja erst nachher bemerkt.«
»Na ja, zu der Zeit haben Sie geschossen, Ma'am«, mischte Kitteket sich ein. »Sie können's mir glauben, wenn man nicht gerade in einem Wolf sitzt, dann wirken sie nicht wie Streicheleinheiten. Okay, ich habe jetzt sämtliche Einheiten und ihre Funkcodes zusammengeschaltet. Das Mechanikerteam ist zu seinem Treffpunkt unterwegs. Und ich habe auch neue Nachrichten über das Reparaturbataillon; die haben nicht nur Reparaturgerät, sondern auch Panzerung zum Aufsetzen.«
»Cool«, meinte Pruitt. »Das klingt ja so, als hätten die vor, uns in den Nahkampf zu schicken.«
»Das könnten wir jetzt brauchen«, sagte Mitchell unbehaglich.
»Die Posleen-Position habe ich auch auf den neuesten Stand gebracht«, fügte Kitteket hinzu. Plötzlich blühte die Karte auf, die sie alle betrachtet hatten, zeigte neue Daten. Die Gegend rings um Dillsboro war von roten Posleen-Markern übersät.
»Wir brauchen Nachschub, sonst sind wir am Ende ein schmelzender Haufen Schlacke«, sagte Reeves.
»Es reicht schon ein Plasmatreffer an den Ketten, und wir sind im Eimer«, gab Indy zu bedenken.
»Na schön, dann müssen wir eben in Deckung bleiben«, erklärte Pruitt. »Das ist ja hier gar nicht so schwierig.«
»Wo kommen die Daten denn her, Kitteket?«, wollte Colonel Mitchell wissen.
»Auf den Hügeln sind
Weitere Kostenlose Bücher