Invasion 03: Der Gegenschlag
anzugreifen wird nicht leichter sein als von dieser«, sagte Anderson und verzog dabei das Gesicht. »Wir haben ein wenig Artillerie und einigermaßen Infanterie. Leicht … wird es ganz sicher nicht sein, aber ich bin überzeugt, dass wir es schaffen können. Die Scharfschützen der örtlichen Miliz sind immer noch dabei, die Posleen oben im Savannah-Tal in ihrem Vormarsch aufzuhalten. Aber wenn wir zwischen die Posleen-Verbände geraten … dann sind wir erledigt. Also müssen wir den Pass zurückerobern, das muss hohe Priorität haben.«
»Ja, natürlich«, nickte Ryan erneut nach kurzem Nachdenken. »Es darf wirklich nicht dazu kommen, dass die sich zusammenschließen.«
»Vielleicht schaffen wir es, sie aufzuhalten«, sagte Anderson nicht sehr überzeugt. »Versuchen werden wir es jedenfalls.«
Ryan blickte zum Himmel auf und rieb sich nachdenklich das Kinn. »Ich … hätte da eine Idee.«
»Yes, Sir?«, fragte der Captain erwartungsvoll.
»Wir haben ein SheVa, und es ist neu mit Munition versorgt worden.«
»Oh«, machte Anderson. »Hat es Munition für Flächenbeschuss?«
»Ja. Haben Sie noch Funkverbindung mit dem Kommando Ost?«
»Ja«, nickte Anderson. »Ob Sie es glauben oder nicht, wir haben sogar Bildübertragung.«
»Gut«, grinste Ryan. »Ich möchte General Keetons Gesicht sehen.«
General Keeton nickte in der ruckeligen Art, die auf eine langsame Internetverbindung deutete. Ryan erinnerte das immer an einen Cartoon, den sein Dad gemocht hatte. Max Headroom hatte der geheißen.
»Major Anderson, wie ich sehe, haben Sie ja immer noch den Finger in der Deichwand.«
»Yes, Sir«, erwiderte der Captain. »Und ich bin Captain, Sir.«
»Nein, das sind Sie nicht mehr«, widersprach der General. »Wer sind diese anderen Gentlemen?«
»Sir, ich bin Major William Ryan, Pionierkorps.«
»Und ich Major Robert Mitchell, Kommandant von SheVa Neun.«
»Ist das die Wumme mit dem großen Hasen drauf?«
»Yes, Sir«, erwiderte der Major und seufzte dabei leicht.
»Wie man so hört, haben Sie die letzten paar Tage das Tal ziemlich zugerichtet, Major«, sagte der General streng. »Möchten Sie sich dazu äußern?«
»Yes, Sir«, erwiderte der Major. Der General würde ihn jetzt vermutlich durch die Mangel drehen, und das war eigentlich nicht fair. Aber so war das beim Militär eben manchmal. »Angesichts meiner Verantwortung für die Luftverteidigung des Korps waren das notwendige Kriegshandlungen.«
»Welche erwischt?«, fragte Keeton.
»Sir, nach unseren Unterlagen haben wir in den letzten zwei Tagen acht bestätigte Abschüsse von Lampreys und K-Deks, und wir schätzen, dass weitere neun bis zehn zu schwer beschädigt wurden, um weiterhin einsatzfähig zu sein. Alle von der Kamera erfasst. Offen gestanden bin ich der Meinung, dass wir das Doppelte hätten schaffen müssen, aber das bedarf der Auswertung, sobald wir das Tal zurückerobert haben.«
Der General überlegte eine Weile und nickte dann. »Sie wollen also sagen, dass Bun-Bun wie üblich mächtig rumgeballert hat und sich nicht einmal die Mühe gemacht hat, Namen festzuhalten.«
Mitchell sah mit weit aufgerissenen Augen auf den Bildschirm. »Ja, Sir.«
»Ich werde jetzt etwas tun, und wenn Sie deshalb Anderson Ärger machen, dann reiße ich Ihnen den Arsch auf, verstanden?«
»Yes, Sir?«, erwiderte Mitchell.
»Sie sind zum Colonel befördert. Sämtliche Mitglieder Ihrer Mannschaft werden um eine Rangstufe befördert. Über die Auszeichnungen sprechen wir später.«
»Yes, Sir«, sagte der frisch gebackene Colonel mit halb erstickter Stimme. »Danke.«
»Jetzt fangen Sie bloß nicht gleich vor Rührung an zu heulen; Sie wissen schließlich, dass Sie aller Wahrscheinlichkeit nach ganz schön im Dreck stecken. Schließlich haben Sie keine Chance, dieses Monstrum aus dem Tal rauszuschaffen. Und nach allem, was ich von den Nachrichtendiensten höre, gibt es da etwa eine Milliarde Posleen, die bloß darauf warten, Sie in den Arsch zu ficken.«
»Das wollten wir gerade diskutieren, Sir«, schaltete Major Ryan sich ein.
»Ryan, Sie sind der Knabe, der das Lincoln Memorial in die Luft gejagt hat, stimmt das?«
»Yes, Sir«, erwiderte Ryan.
»Und Sie sind jetzt für die Brücke zuständig?«
»Yes, Sir, darüber …«
»Jagen Sie sie nicht hoch, solange wir nicht zu Ende geredet haben, ich bin nämlich gar nicht sicher, ob ich sie gesprengt haben möchte.«
»Yes, Sir.« Ryan hielt kurz inne. »Ich … ich denke, wir sind da
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