Invasion 03: Der Gegenschlag
hinauffuhr, bezeugen. Darüber hinaus waren die Posleen, die noch am Leben waren, durch die Überführung vor Artilleriebeschuss geschützt. Im Grunde genommen war dieser Artilleriebeschuss daher nutzlos.
Wenn er damit gerechnet hätte, auf nennenswerten Widerstand zu stoßen, hätte er die Artillerie Nebelgranaten feuern lassen, etwas, womit die Posleen im Allgemeinen nicht sonderlich gut zurechtkamen. Aber man war davon ausgegangen, dass ein Nuke alles erledigen würde. Falsch. Und bis sie den Beschuss änderten, würde der Angriff Erfolg gehabt haben oder gescheitert sein; als sie die letzte Kurve passierten und unter Beschuss gerieten, hatten sie keine vierhundert Meter mehr vor sich.
Er traf sofort seine Entscheidung; die anderen Panzer nützten ihrem Einsatz gar nichts, nur die Bradleys. Es galt, die Infanterie schleunigst ins Zielgebiet zu bringen.
»Panzerteam einnebeln und durch Zielposition fahren. Infanterie absteigen und vorrücken.«
Er bückte sich und trat durch die Truppentür, tat das in exakt dem Augenblick, als das HV-Geschoss die Frontwanne seines Bradley traf.
Buckley schwankte vor und zurück, als der Bradley kreischend zum Stillstand kam, und rollte dann nach hinten, als die Truppentür aufging und das rote Licht der untergehenden Sonne ins Innere des Fahrzeugs fiel.
»Kommt schon, ihr Affen! Wollt ihr ewig leben?« Er sprang nach draußen und ging auf die Knie, als er am Türrahmen hängen blieb. Als er wieder aufstand und sich umdrehte, konnte er sehen, dass der Rest seiner Truppe wie erstarrt drinnen wartete.
»Okay!«, brüllte er. »Ihr steckt in der größten Zielscheibe, die es hier gibt!«
Er warf sich mit einem Satz auf den Mittelstreifen und ließ sich hinunterrollen. Die gute Nachricht war, dass jetzt sämtliche Plasma- und Railgun-Schüsse über ihn hinwegpfiffen. Die schlechte Nachricht war, dass er deshalb nicht aufstehen konnte.
Einen Augenblick später folgte ihm einer der Privates aus seiner Gruppe in den Graben, landete auf ihm und trieb ihm den Atem aus der Lunge.
»Vielleicht wollen Sie mir vom Rücken steigen, Private?«, knurrte er.
Der Private murmelte eine Entschuldigung und ließ sich seitlich herunterrollen, als ein zweites Mitglied seiner Gruppe in den Graben gerollt kam. Aber gleich darauf fing sich ihr Bradley, der sich gerade wieder in Bewegung gesetzt hatte, ein HVM ein.
Buckley schüttelte den Kopf, um wieder hören zu können, und sah sich um. Die Panzer hatten sich offenbar eingenebelt und Kurs auf den Pass genommen, aber keiner von ihnen hatte es geschafft. Es waren vier gewesen. Einer brannte hinter ihm auf dem Mittelstreifen. Die drei anderen waren über die Front verstreut, der der Zielposition am nächsten stehende, keine hundert Meter davon entfernt. Er hatte einen katastrophalen Treffer abbekommen, und der Turm lag fünfzehn Meter entfernt auf dem Boden, wo er sich tief eingegraben hatte.
Er hatte zwei Privates bei sich, und das war alles. Er konnte vorne und rechts hören, wie jemand auf die Posleen im Pass feuerte, aber wer es war, konnte er nicht erkennen. Das Einzige, was er überhaupt sehen konnte, war eine Überführung, die offensichtlich die Posleen vor Artilleriebeschuss schützte. Oh, und einen K-Dek. Und der stieg gerade links von der Kreuzung auf.
Freude.
»Aber immerhin stecke ich nicht in einem Anzug!«, knurrte er.
Besonora tippte den jüngeren Kessentai an der Schulter an, als der Oolt'poslenar taumelnd aufstieg. »Versuche, tief zu bleiben; wir müssen dieses Geschütz finden und vernichten, sonst ist alles verloren.«
»Ich werde es versuchen, Oolt'ondai«, antwortete der Kessentai. »Aber ich bin sehr wenig geflogen.«
»Tue dein Bestes.«
Der Oolt'ondai verließ die Kommandobrücke und arbeitete sich mühsam zu den äußeren Bereichen vor. Er war keiner von denen, die die von den Alldn't entwickelten Schwerkraftspiralrampen verfluchten, welche die Hauptverbindung zwischen den einzelnen Bereichen darstellten; eines Tages würden die Posleen imstande sein, Alldn't-Gerät nicht nur zu kopieren, sondern zu modifizieren. Bis dahin mussten sie mit ihm vorlieb nehmen, so, wie es war.
Zu den Dingen, die sich ändern mussten, wenn es nach ihm ging, war die Tatsache, dass die Dinge allem Anschein völlig willkürlich im Schiff verteilt waren. Auf die Weise waren die Personalquadranten überall im Schiff verteilt. Der Abschnitt mit dem letzten »Reaktions«-Oolt beispielsweise befand sich im oberen
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