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Invasion 04 - Die Rettung

Invasion 04 - Die Rettung

Titel: Invasion 04 - Die Rettung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Kaliber 40-cm, aber an dem Punkt hörte die Ähnlichkeit auch schon auf. Ähnlich wie moderne Panzergeschütze handelte es sich um Glattrohrkonstruktionen, die ihre Granaten mit sehr hoher Geschwindigkeit verfeuerten. Die Geschütze benutzten als Treibmittel Elektroplasma, waren mit verlängerten Rohren und sekundären Abschusskammern ausgestattet, um einen »Pfeil« aus abgereichertem Uran von der Dicke eines Baumstamms auf zweitausendfünfhundert Meter pro Sekunde zu beschleunigen. Der Abschuss eines einzigen Penetrators, der einen Posleen-Lander zerstören konnte, erzeugte einen Rückstoß, der dem von sechs Geschützen eines Schlachtschiffs entsprach.
    Wegen der gewaltigen Energien, die hier auftraten, hatte es sich als notwendig erwiesen, ein gigantisches Rückstoßsystem mit Stoßdämpfern von der Größe eines kleinen Unterseeboots zu entwickeln. Dieses Geschütz ließ sich vergleichsweise leicht in den wenigen ortsfesten Befestigungsanlagen einbauen, der eigentliche Bedarf bestand aber an mobilen Geschützplattformen.
    Die meisten Entwicklungsteams warfen das Handtuch, als ihnen diese Aufgabe gestellt wurde, aber die Shenandoah-Valley-Planungskommission akzeptierte einfach, dass die Plattform größer sein musste, als man sich bisher hatte vorstellen können. Und das war die Geburtsstunde des SheVa-Geschützes.
    SheVas waren einhundertzwanzig Meter lang und hundert Meter breit; sie bewegten sich auf gewaltigen Ketten, auf denen ein »Turm« saß, der aussah wie eine Fabrikhalle aus Stahl. Hinten im Turm verbarg sich ein massiv gepanzertes Magazin für die acht Granaten des Hauptgeschützes, von denen jede Einzelne wie eine Kreuzung zwischen einer Gewehrpatrone und einem Marschflugkörper für den Interkontinentaleinsatz aussah. Das an ein Auslegersystem montierte Geschützrohr ragte wie ein gigantisches Teleskop aus dem Turm und wirkte trotz seiner Größe im Vergleich zu dem massiven Aufbau so, als hätte man es erst nachträglich hinzugefügt.
    Das SheVa bestand aus drei Hauptteilen: dem eigentlichen Geschütz und seinem Trägersystem, dem monströsen »Turm« und dem Antriebssystem.
    Das Geschütz selbst war ein sechzig Meter langes »Bull«-Mehrkammernsystem. Das Treibmittel bildete ein Elektroplasmasystem, das eine elektrische Ladung erzeugte und Antriebskräfte freisetzte, die jedes normale chemische Treibmittel um ein Mehrfaches übertrafen. Infolge der über die Entfernung nachlassenden Energie war das Rohr mit sekundären Abschusskammern an der Seite ausgestattet, die dem gigantischen Projektil zusätzlichen Antrieb verliehen. So ließen sich Penetratorgeschosse einsetzen, die mit einem äußeren abwerfbaren Treibkäfig ausgestattet waren und eine Geschwindigkeit von fast zweitausendfünfhundert Meter pro Sekunde erreichten, eine Geschossgeschwindigkeit, die vor dem Bau der SheVa-Geschütze als unmöglich gegolten hatte.
    Das Geschütz war auf einem drehbaren Turm- und Hebesystem montiert, die es im Zusammenwirken möglich machten, von praktisch unter null Grad bis »senkrecht« zu schießen – schließlich war das SheVa ja in erster Linie als Flugabwehrkanone entwickelt worden.
    Statt des normalen Systems aus Pulverbeuteln und Granaten, wie es allgemein in der Artillerie benutzt wurde, wo zuerst die eigentliche »Kugel« geladen wurde und dann von hinten Pulversäcke in die Kammer gerammt wurden, verwendete das SheVa riesige Patronen, die wie eine Kreuzung zwischen einer Gewehrpatrone und einer Fernrakete aussahen und die im hinteren Bereich des Turms gelagert wurden. Beschädigungen des Turms galt es unter allen Umständen zu vermeiden: je nachdem, ob das System »Penetrator«- oder »Flächenbeschuss«-Munition geladen hatte, beförderte es zwischen achtzig und acht hundert Kilotonnen explosiven Materials. Unter anderem aus diesem Grund gaben sich reguläre Einheiten redlich Mühe, einen weiten Bogen um diese Monstrositäten zu schlagen.
    Um die ganze Maschinerie zu schützen, die teilweise nicht besonders gut gegen Wettereinflüsse gefeit war, wurde das ganze Geschütz von einem gigantischen »Turm« umschlossen, genauer genommen also einem schlichten Wetterschutz, der aber angesichts der besonderen Umstände schon für sich allein betrachtet eine Höchstleistung des Ingenieurbaus darstellte. Bei diesem »Schild« handelte es sich um einen Würfel von dreißig Meter Kantenlänge, der an der Geschützbettung anfing und sich mit dem Waffensystem drehte. Der Schild bestand aus fünfzehn Zentimeter

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