Invasion 06 - Callys Krieg
Sie sehr hungrig sind, aber ich bin es jedenfalls. Teilen wir uns eine Große?«
»Klingt gut. Bilde ich mir das ein oder riecht es hier drinnen nicht so … nach Smog … wie draußen?«, fragte sie.
»Das bilden Sie sich nicht ein. Lin hat zusätzliche Filter einbauen lassen, und die Pflanzen helfen auch. Er sagt, die Luftverschmutzung sei schlecht für die Hefe, was immer das bedeutet. Also, Ma’am, was mögen Sie gerne auf Ihrer Pizza?«
»Alles und zusätzlichen Käse.« Makepeace grinste wie ein kleines Kind.
»Äh … Ma’am, wie wär’s mit con tutto , aber ohne Anchovis?« Er ging zur Theke und sah sich nach ihr um, schob eine Augenbraue hoch.
»Einverstanden.«
»Eine große Müllpizza, extra Käse und ohne Katzenfutter.« Er musterte die schmächtige Brünette hinter der Theke neugierig. »Hi, Suzannu, nett, Sie wieder mal zu sehen. Wo ist Lin?«
»Seine Frau ist krank, also helfe ich hier ein paar Tage aus, bis es ihr wieder besser geht. Hab’s kapiert, einmal Müll ohne Katze, zusätzlich Käse. Kommt in einer Viertelstunde. Wollen Sie was dazu trinken?« Sie stellte zwei leere Becher auf die Theke. »Tut mir Leid, hab nicht viel Zeit, um mich zu unterhalten. Weiß gar nicht, wo mir der Kopf steht und wie ich das alles hier schaffen soll, bloß ich und Jon, und wir haben wirklich Hochbetrieb .«
Ganz wie er das erwartet hatte, als er seinen Ausweis rauszog und ihn durch den Leser zog, versuchte Makepeace zu bezahlen, aber das ließ er nicht zu, und sie ging nicht so weit, einen Befehl daraus zu machen. Wahrscheinlich würde er sie beim nächsten Mal bezahlen lassen. Was? Augenblick mal – nächstes Mal? Sie ist nicht einmal
ein Drittel so alt wie du, du Idiot, und außerdem strohdumm. Komplikationen brauchst du bei diesem Job ganz sicherlich nicht. Also, nach dem Job – sie ist immer noch nur ein Drittel so alt wie du und strohdumm, aber … sie ist offensichtlich volljährig und, hey, Hirn ist schließlich nicht alles. Und Wahnsinnstitten hat sie.
Sie bekamen ihre Drinks und nahmen Platz, was einen Augenblick lang Verwirrung auslöste, weil beide einen Platz mit Blick zur Tür suchten. Er ließ ihr den Vortritt. Sie war Captain, und er lief hier als Lieutenant. Der Tür den Rücken zuzuwenden, nervte ihn, aber da konnte man nichts machen.
»Weshalb sind Sie eigentlich zu Fleet Strike gegangen, Pryce?«
»Um aus der SubUrb rauszukommen, für die Runderneuerung, um off-planet gehen zu können, das Universum sehen, Posties wegpusten. Reicht das, Ma’am?«
»Also, wenn Sie nicht mit Ma’am aufhören, wird das ein langer Abend, Pryce. Außer Dienst können Sie das Ma’am getrost weglassen und einfach Makepeace sagen, okay?«
»Okay. Und warum sind Sie ausgerechnet zu Fleet Strike gegangen?« Er vertilgte das erste Drittel seines Drinks.
»Um von der Farm zu kommen. Für die Verjüngung. Um wenigstens von einer Welt ein bisschen mehr zu sehen zu bekommen, ohne gleich Kolonistin werden zu müssen. Ich wollte nicht Farmersfrau auf der Erde werden und auch nicht auf irgendeinem anderen gottverlassenen Planeten. Zuhause hatte ich nicht die leiseste Chance. Mein Bruder wird die Farm übernehmen, und ich hätte inzwischen entweder drei kleine Kinder haben und mir dort, wo ich aufgewachsen bin, als Farmersfrau den Hintern aufreißen können. Oder hier sein. Ich habe mich für hier entschieden. Und wenn die mich rausgeschickt hätten, um Posties kaltzumachen, na ja, die sind immerhin der Grund, dass ich nie meine Großmutter mütterlicherseits kennen gelernt habe, also haben die, schätze ich, noch was von meiner Familie gut.«
»Die Verjüngung war mir auch wichtig, aber am Ende wäre ich genau deswegen beinahe doch nicht dazu gegangen. Wo ich herkomme, mag man keine Runderneuerten«, sagte er.
»Vielleicht wird das Vorurteil nicht mehr so groß sein, wenn wir in fünfzig Jahren rauskommen. Oder die Präparate sind dann allgemein verfügbar, und es gibt keinen Grund mehr, darauf neidisch zu sein.« Sie zupfte am Tischtuch.
»Optimist.« Er grinste, und sie grinste zurück, und in diesem Augenblick war sie für ihn so schön, dass er einen Augenblick den Atem anhielt und sie bloß anstarrte.
Als er schließlich wieder einatmete, ging das ganz plötzlich, und dann hingen ihre Augen aneinander, und beide hatten aufgehört zu lächeln. Suzannu zerstörte den Zauber, indem sie seinen Namen rief und eine Pizzaplatte auf die Theke schob. Er nutzte die Chance, den Blick von ihr loszureißen und
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