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Invasion 06 - Callys Krieg

Invasion 06 - Callys Krieg

Titel: Invasion 06 - Callys Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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das Essen zu holen.
    Sinda dabei zuzusehen, wie sie ein Stück Pizza aß, war faszinierend. Sie nahm es mit einer Hand und stützte die Pizzaschnitte mit zwei Fingern der anderen ganz vorn unter der Spitze. Er war fest überzeugt, dass sie sich alles, was auf dem Teig lag, in den Schoß kippen würde, aber das tat sie nicht. Sie biss vorsichtig ab und schloss die Augen, um den ersten Bissen voll zu genießen.
    »Mmmm. Das schmeckt herrlich.« Sie schlug die Augen wieder auf und biss ein zweites Mal ab, und Stewart bemerkte, dass er sie nicht nur anstarrte, sondern dass er sich selbst nichts genommen hatte und die Pizza kalt werden ließ. Er legte sich ein Stück auf seinen Teller und rückte ihm mit Messer und Gabel zu Leibe. Ja, zu ihm würde es passen, das ganze Stück zu nehmen und sich etwas davon auf die Hosenbeine fallen zu lassen, aber das würde einen peinlichen Flecken auf seiner Seide hinterlassen, und er hatte keine Lust, sich vor Sinda zum Narren zu machen.
    Du bist zu alt für sie, du Idiot, schalt er sich, aber trotzdem verzichtete er auf irgendwelche peinlichen Tollpatschigkeiten.

    »So, Pryce, und was machen Sie für den General, ich meine, abgesehen davon, dass Sie Neuankömmlinge über die Vorgeschichte seines Kommandos informieren?«
    »Und Schnittchen herumreichen?« Er grinste.
    Sie musste lachen, und dabei bewegte sie leicht den Kopf, und das Licht fiel auf ihr Haar. Er sah ihr in die Augen. Sich nicht ganz auf Makepeaces wirklich spektakulären Oberkörper zu konzentrieren, das erforderte ziemlich große Willenskraft.
    »Ich koordiniere die Wochenberichte der Agenten und die Dienstag- und Donnerstagsonderberichte über wichtige Ermittlungen«, sagte er.
    »Heißt das organisiertes Verbrechen?«
    »Jo, die Tongs.« Er nickte.
    »Ich habe die Unterlagen gelesen, aber daraus konnte ich nicht entnehmen, weshalb ihr nicht einfach mit denen Schluss macht.« Sie hatte den Kopf etwas zur Seite gelegt und war jetzt ganz Wissbegierde.
    »Das hat man versucht. Vor etwa zwanzig Jahren.« Während er sprach, beugte sie sich vor, die Hände auf dem Tisch verschränkt, und lauschte gebannt. »Plötzlich kamen die Reisearrangements von Fleet Strike völlig durcheinander, es kam zu unmöglichen Verspätungen, zu Problemen mit der Schiffsverpflegung, und die Umweltbedingungen in den Quartieren fielen ständig aus. Also hat der General von Fleet Strike mit dem General von Fleet gesprochen, und das Ende vom Lied war, dass wir die Tongs als legitime, bürgerliche Organisationen behandeln und nur individuelle Mitglieder verhaften, die wir bei regelrechten Straftaten erwischen.«
    »Okay.« Sie nickte, aber ihr leicht glasiger Blick ließ ihn argwöhnen, dass sie noch nicht ganz verstanden hatte.
    »Was haben sie dann hinsichtlich all der Probleme in der Flotte unternommen?«, fragte sie.
    »Fleet hat sie gelöst«, antwortete er langsam.
    Sie nickte wieder, und er hatte alle Mühe, nicht laut aufzulachen.
    Wenn dies eine normale Verabredung gewesen wäre
oder überhaupt eine Verabredung, hätte er jetzt über den Tisch gegriffen und ihre Hand gehalten, und dann hätten sie vielleicht eine zweite Runde Getränke bestellt und wären sitzen geblieben und hätten sich nach dem Essen noch eine Weile unterhalten. So sagte sie, sie habe noch Einkäufe zu machen, und er meinte, er habe in seinem Quartier noch einiges zu erledigen, und sie gingen getrennte Wege.
    Auf dem Transitwagen zu seinem Quartier sah er immer wieder ihr platinblondes Haar und die Lichtreflexe darauf und wie Sinda über eine seiner scherzhaften Bemerkungen lachte, wie sie Schmolllippen bekam, wenn sie an ihrem Glas nippte. Und dann war die Fahrt schon vorüber, als hätte sie überhaupt keine Zeit in Anspruch genommen.

12
    Cally öffnete die Tür zu ihrem Apartment und trug ihre Einkäufe hinein. Dies war erst ihr zweiter Tag, aber das langweilige Grün der Wände und das graue Mobiliar gingen ihr schon jetzt auf die Nerven. Sie warf einen großen, roten Schal über den hässlichen grauen Nachttisch aus Plastik, der zum Zimmer gehörte, stellte die Glasvase, die sie gekauft hatte, auf den Tisch und tat gelbe Seidenrosen hinein. Dann befestigte sie zwei Poster mit Einhörnern und Pegasussen – oder hieß das Pegasi? – an den Wänden. Zugegeben, seltsamer Geschmack, aber sie hatte schon Bettdecken mit hässlicheren Motiven gehabt. Zumindest waren die Bilder farbenfreudig. Sie hatte sogar eines gefunden, das nicht in Pastelltönen gehalten war.
    Was

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