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Invasion 06 - Callys Krieg

Invasion 06 - Callys Krieg

Titel: Invasion 06 - Callys Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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die ihren und warteten auf eine Reaktion. Sie gestattete sich ein verschwörerisches Aufblitzen.
    Wäre schließlich nicht das erste Mal, dass sie bei einem Auftrag Sex einsetzen musste, wahrscheinlich auch nicht das letzte Mal. Und im Bett war er wahrscheinlich eher mittelmäßig als regelrecht schlecht. Die meisten Männer waren das.

    Die wöchentliche Lagebesprechung fand am späten Nachmittag statt. Sie wurde immer dicht beim Wechsel zwischen der ersten und zweiten Schicht angesetzt, damit die oberen Dienstgrade beider Waffengattungen, gleichgültig zu welcher Schicht sie gehörten, daran teilnehmen konnten.
    Das sorgte dafür, dass der General das Büro verließ, und Cally schaffte es, sich genügend Arbeit zurechtzulegen, um Überstunden zu rechtfertigen. Es war auch eine gute Gelegenheit, sich unbeobachtet Zugang zu einigen
der CID-Räumlichkeiten zu verschaffen, um ein wenig herumzustöbern. CID arbeitete normal. Die bizarre Versessenheit des Generals auf Papier galt offenbar nicht für Dinge, die nicht durch seine Hände gehen mussten, und deshalb hatte sie gleich am ersten Abend einen großen Teil ihrer Suche per Computer erledigen können. Als Sekretärin des Generals hatte sie kein Problem, durch die Tür zu kommen, und anschließend galt es nur noch ihre Spuren zu verbergen. Sie hatte nichts von Interesse gefunden und hoffte, dass sie vielleicht auf Datenwürfel mit nicht direkt in den Systemen abgelegtem Material stoßen würde.
    Nach der ersten Schicht setzte das Hauptquartier zwei Militärpolizisten an der Endstation des Stützpunktzuges ein, um das Kommen und Gehen zu überwachen und dafür zu sorgen, dass Unbefugte draußen blieben, aber Anders und die CID-Agenten gingen gewöhnlich um siebzehn Uhr oder kurz danach weg. Sie wartete, bis fünf fünfundvierzig, ehe sie absichtlich eine Akte falsch ablegte, die der General beim Mittagessen erwähnt hatte, und ging dann zum Wasserspender, der bequemerweise drüben im CID stand.
    CID war ein Flur von sechs Büros, die alle an ein Besprechungszimmer grenzten. Die Wände zwischen den Türen waren mit Ausnahme der Namensschilder und der Schließplatten leer. In dem Büro neben dem Besprechungsraum stand der Wasserspender, und dort lagerte auch Beeds Papiervorrat. Als sie an den geschlossenen Türen vorbeiging, konnte sie die Türschilder eines jeden Büros betrachten und etwaige Stimmen hören. Aus den geschlossenen Türen und der herrschenden Stille war mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit zu schließen, dass die Agenten bereits alle nach Hause gegangen waren.
    Sie nahm am Spender einen Schluck Wasser und lauschte dann noch einmal einen Augenblick, ehe sie das Büro verließ und vorsichtig die Bürotür von Agent Carlucci öffnete. Die Türen der Agenten waren natürlich versperrt, aber da der General jederzeit eine Akte verlangen
konnte, stand sie auf der Liste der Leute mit Generalzugang.
    Carluccis Schreibtisch bestand aus massivem Plastikmaterial. Die meisten Einrichtungsgegenstände waren das, da vor Ort reichlich organisches Material vorhanden war und deshalb nicht von der Erde oder anderen Orten im Sol-System hertransportiert werden musste. Seine Pinwand war erfrischend schwach bestückt, sie enthielt lediglich sein Abschlusszertifikat aus dem Ermittlerkurs und eine Tafel mit einer Belobigung für zehn Jahre Dienst im CID. Auf dem Schreibtisch: ein altmodisches Foto seiner Frau und nicht viel mehr. Auf dem Boden stand ein Ficus in einem Plastikkübel und ein Boston-Farn in einem Topf, der auf einem Plastikständer stand, dessen Lackierung Schmiedeeisen vortäuschen sollte. Abgesehen von einem Trainingsgerät für die Handmuskeln, drei verpackten Proteinriegeln und zwei Drei-Kilo-Hanteln enthielt sein Schreibtisch nichts außer Staub, und sie achtete sorgfältig darauf, darin keine Spuren zu hinterlassen.
    Weiter in Bakers Büro. Es war dem von Carlucci ganz ähnlich, andere Pflanzen, kein Foto. An seiner Wand hing ein gerahmter Monet-Druck. In seinem Schreibtisch lag ein Würfel ohne Etikett. Sie las ihn in den Aktivspeicher ein. Sah aus wie Musikdateien, aber sie würde sich den Inhalt heute Abend jedenfalls gründlich ansehen, um ihn nach versteckten Daten zu durchsuchen. Wäre nicht das erste Mal, dass wichtige Daten unter irgendetwas völlig Harmlosem versteckt gewesen wären.
    Li war ziemlich neu und hatte mit Ausnahme eines tropisch aussehenden Baums mit großen, glänzenden Blättern noch nichts in sein Büro gebracht. Nicht einmal staubig war

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