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Invasion 06 - Callys Krieg

Invasion 06 - Callys Krieg

Titel: Invasion 06 - Callys Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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normalerweise gar nicht erst zur Titan-Basis geschickt.
    Nachdem sie seine Korrespondenz erledigt hatte, was darauf hinauslief, nach hingekritzelten Notizen zu diktieren, was ihrer Meinung nach als Antwort angebracht war, diese Antwort ausdruckte, sie Beed für etwaige Änderungen vorlegte, ihm dann einen weiteren Ausdruck zur Genehmigung brachte, ehe sie sie wegschickte – und zu dem Zeitpunkt lag bereits ein weiterer Stapel Papier in seinem Ausgangskorb. Sie stellte fest, dass er mehrere Vorwände gebrauchte, um in ihr Büro zu kommen, scheinbar um irgendwelche Arbeiten zu überprüfen. Danach zu schließen, freilich, wie er dabei jeweils viel zu dicht hinter ihr stand und ihr die Hand auf die Schulter legte, wenn er Bemerkungen machte, die stets plausibel, aber nie unbedingt notwendig waren, konnte man deutlich erkennen, dass der General dabei nicht nur die Arbeit im Sinn hatte. Seinem Profil hatte sie entnommen, dass er verheiratet war, eine Tatsache, die er ihr gegenüber bisher noch nicht erwähnt hatte und die auch, da er keinen Ring trug, nicht offenkundig war. Sie hatte den Unterlagen ebenfalls entnehmen können, dass seine Frau siebenundvierzig und nicht verjüngt war. Sie hatte ihn zur Basis Titan begleitet, aber Cally konnte sich sehr gut vorstellen, dass die arme Frau nicht mit ihm Schritt halten konnte.
    Kurz nach halb zwölf kam er herein und zog demonstrativ ein paar Schubladen in Aktenschränken auf und blätterte in den Unterlagen.
    »Sie haben die Sachen gut organisiert, Sinda. Seit Sie jetzt hier ein System eingerichtet haben, sollte es viel
leichter sein, etwas zu finden, wenn ich es brauche.« Er sah auf seine Armbanduhr und dann wieder sie an. »Zeit fürs Mittagessen. Wie wär’s, wenn wir uns ein Sandwich schnappen und Sie mir beim Mittagessen das neue Ablagesystem erklären?«
    »Selbstverständlich, Sir. Wann möchten Sie gehen?«
    »Ich dachte jetzt gleich, Captain.« Er sah sie mit einem entwaffnenden Lächeln an. »Ich weiß nicht, wie das bei Ihnen ist, aber mein Magen fängt zu knurren an.«
    »Du liebe Güte, Sir, das geht natürlich nicht. Lassen Sie mir nur einen Augenblick Zeit, um eine Liste der Dateien auszudrucken, dann bin ich so weit.« Sie lächelte ihn freundlich an, wandte sich dann ab und sagte mit leiser Stimme etwas zu ihrem PDA. »So. Jetzt können wir die Liste beim Hinausgehen an dem Drucker von CID abholen.«
    Er trat einen Schritt von der Tür zurück, wollte ihr offenbar den Vortritt nach draußen lassen und schob sie dann sanft – und völlig unnötig – mit der Hand am Rücken hinaus. Eine Hand, die er gleich wieder wegnahm, als sie um die Ecke bogen und den allgemeinen Empfangsbereich betraten.
    Der General wartete, während sie hinten am Flur den Ausdruck holte. Als sie dann den Raum verließen, machte Anders den Eindruck, als wäre sie völlig in die holografische Darstellung irgendeines Formulars vertieft.

    Der Sturm auf das Mittagessen hatte noch kaum begonnen, und deshalb brauchten sie nur kurz auf einen Wagen zum Korridor zu warten.
    »Gibt es im Quadranten von Fleet Strike eine Cafeteria oder etwas Ähnliches?« Cally legte den Kopf etwas zur Seite und sah ihn fragend an.
    »Da wäre die Messe, der Offiziersclub und eine Snack-Bar in der Mannschaftskantine. Das Essen im Offiziersclub ist recht anständig, aber dort ist es immer ein wenig … voll. Kein guter Ort für ein Arbeitsessen«, sagte er.
    Der Grill, in den er sie brachte, befand sich in einer der
oberen Etagen. Die Nischen bestanden aus hohen GalPlas-Wänden, die man so eingestellt hatte, dass sie das Licht in einem rosigen Braun reflektierten, das an Kirschholz erinnerte. Der niedrige Geräuschpegel und der etwas hohle Klang der Stimme des Kellners, als der sich vorstellte und ihnen ihre Speisekarten gab, verrieten ihr, dass das Lokal über elektronische Schalldämpfung verfügte. Niedriges Niveau. Aus dem Augenwinkel sah sie eine kleine, runde Scheibe, die hinter dem Serviettenhalter hing.
    Er bestellte ein Roastbeef-Sandwich, sie einen Hühnchensalat auf Pitabrot.
    »So, Sie wollten mir das Ablagesystem erklären«, lud er sie mit einer aufmunternden Handbewegung ein.
    »Yes, Sir. Ich habe die Akten aufgeteilt in Hauptquartier, CID, und dann die verschiedenen Einheiten. Und darunter ist es dann alphabetisch.«
    »Darf ich die Liste sehen?« Er wartete nicht ab, bis sie sie ihm gab, sondern griff nach dem Papier und streifte dabei keineswegs zufällig ihre Hand. Seine Augen musterten dabei

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