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Invasion 06 - Callys Krieg

Invasion 06 - Callys Krieg

Titel: Invasion 06 - Callys Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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wartete dann darauf, dass Pryce mit dem Abendessen zurückkam. Sie hatte ihn gebeten, Bier und Chicken Wings zu kaufen. Alle tranken zu Chicken Wings Bier.
    Heute hatten sie keine vorgegebene Zeitgrenze. Beeds Frau hatte offenbar endlich darauf bestanden, dass er einmal einen Abend zu Hause mit ihr verbrachte. Verdammt schade, diesen Abend damit vergeuden zu müssen, dass sie Pryce etwas ins Bier schüttete, aber ihr Job war wichtiger
als ihre Hormone. Außerdem, wenn sie herausfand, wer die undichte Stelle war, und das würde sie über kurz oder lang, würde alles ohnehin ohne ein Lebewohl zu Ende sein.
    Aber vielleicht würde sie das heute Abend noch nicht herausbekommen. Vielleicht war es dort, wo Beed bei seinen langen Inspektionsgängen hinging. Vielleicht sogar drüben im Gefängniskomplex. Sicher genug war der jedenfalls.
    Beed dazu zu überreden, sie mitzunehmen, würde ein Leichtes sein. Sie brauchte ihm bloß einen schwachen Vorwand zu liefern. Dieser geile Mistkerl würde sich die Gelegenheit bestimmt nicht entgehen lassen …
    Sie lächelte betrübt, als sie die Tür des Vorzimmers hörte. Wirklich jammerschade, dass sie das tun musste, aber sie wusste keine bessere Methode, sich die Zeit zu verschaffen, die sie brauchte um unbeobachtet suchen zu können, ohne ihm dabei einen Schaden zuzufügen. Nun ja, allenfalls einen Schaden an seiner Manneswürde. Sie brachte ihre Gesichtszüge unter Kontrolle und grinste, als er zur offenen Tür hereinkam.
    »Mhmm. Da riecht etwas gut.« Sie sog genießerisch die Luft ein. »Und das Abendessen riecht auch recht gut.«
    »Nett.« Er sah sie von der Seite an und holte die Bierflaschen und die Kartons mit den Chicken Wings aus der Tüte. »Wolltest du überhaupt etwas zu essen? Ich meine, wenn du nicht hungrig sein solltest …« Er grinste viel sagend.
    »Mhmm, ich hab tatsächlich Hunger. Ich meine, ich will essen. Zuerst.« Sie ließ die Augenlider ein wenig heruntersinken, damit es ihr anzumerken war, wie sehr sie sich nach ihm sehnte. Sie spürte einen Kloß in der Kehle. Manchmal hasste sie ihren Job.
    »Okay.« Er öffnete die Bierflaschen und ging seinen Bürosessel holen. Also brauchte sie die List gar nicht anzuwenden, die sie sich vorgenommen hatte.
    Es dauerte nur eine Sekunde, in die Schreibtischschublade zu greifen und zwei Tropfen in sein Bier fallen zu lassen.

15
    Springfield
Dienstag, 18. Juni, 19:30
    Wo zum Teufel stecken die? Morrison unterließ es bewusst, zum zehnten Mal auf die Uhr zu sehen, und war sich inzwischen einigermaßen sicher, dass man sie hereingelegt hatte. Er war jetzt seit einer Stunde hier, zwei Bier, einen Whiskey und zwei Ausnüchterungspillen lang. Die erste Pille hatte er genommen, ehe er das Lokal betreten hatte, die zweite gerade eben. Sie würden den Alkohol in seinem Magen abbauen, ehe er in seinen Blutkreislauf gelangte. Nun ja, größtenteils jedenfalls. Zehn Prozent kamen durch, aber damit kam seine Leber klar.
    Das Wexford Pub war eine kleine Kneipe, in der es Lammeintopf, Roggenbrot, fettige Fish and Chips und dazu Bier und billigen Fusel gab, billig oder eben so gut, wie man ihn sich leisten konnte. Dem Geruch nach begnügten sich die meisten Gäste hier mit dem billigsten Fraß, den sie kriegen konnten.
    Er gab sich alle Mühe, die drei Männer und die beiden Frauen nicht anzusehen, die im Pub verteilt waren und zu ihm gehörten, und tat so, als interessiere er sich für das Fußballspiel, das auf dem antiken Fernseher an der Wand ablief. Ein langweiliger Sport – nichts von wegen guten Zweikämpfen. Von dem Kommentar des Reporters konnte er bei all dem Gedudel, hauptsächlich alte Aufzeichnungen von irgendwelchen Pseudo-Folk-Songs, die ihm mächtig auf den Geist gingen, kaum etwas hören. Wenn die wenigstens nicht die kitschigsten Versionen ausgesucht hätten, die den Krieg überlebt hatten. Er wusste wirklich nicht, was er tun würde, falls die auch nur noch ein einziges Mal »Toora Loora Loora« spielen würden.

    Ein Dutzend Gründe konnte er sich ausmalen, alle davon recht unerfreulich, weshalb die Zielpersonen nicht erschienen waren. Unglücklicherweise sah ihr Geh-zur-Hölle-Plan für den Fall ihres Nichterscheinens vor, dass sie zwei Stunden über den verabredeten Zeitpunkt hinaus an Ort und Stelle blieben, weil sie keine andere Wahl hatten und vielleicht doch noch Glück haben würden.
    Zum wiederholten Mal vermied er es, auf die Uhr oder nach seinen Leuten zu sehen.
    Morrison hasste das Warten. Das erzeugte

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