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Invasion 06 - Callys Krieg

Invasion 06 - Callys Krieg

Titel: Invasion 06 - Callys Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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nicht mehr lange machen. Beeil dich jetzt. Du magst ja gut sein, aber du hast dir sicherlich auch einen Fluchtweg überlegt.« Seine Stimme klang angespannt, aber sanft.
    »Nein.« Sie rutschte auf dem Boden zu ihm hinüber und sah sich seine Wunde kurz an, ehe sie das Oberteil ihrer Seidenkombination aufriss, den zähen GalTech-Stoff wie Papier zerfetzte. Fix bildete sie eine Notkompresse daraus, schob seine Hände über die Wunde und drückte sie darauf, ehe er noch mehr Blut verlor.
    »Wenn man das verdammte Hiberzine braucht, ist nie welches da, wie?« Sie lächelte ihn an, was er freilich nur wie durch einen Nebel wahrnahm, und presste die andere Hand über die Eintrittswunde in seinem Rücken.
    »Du wirst mir nicht unter den Händen sterben.« Das klang fest und entschlossen, als wäre das einfach nicht erlaubt.
    »Ich glaube, ich liebe dich, wer auch immer du bist.« Er hustete, und dabei trat ihm blutiger Schaum auf die Lippen.
    Als die MPs nur Sekunden später durch die Tür hereingerannt kamen, war sie tatsächlich dankbar.
    »Er braucht Hiberzine. Sofort!«, befahl sie.
    Einer der MPs zog bereits eine Spritze aus dem Etui an seinem Koppel.
    »Captain Makepeace, oder wie Sie auch heißen mögen,
Sie sind verhaftet.« Der XO der Brigade, Colonel Tartaglia, hatte selbst die Führung der Gruppe übernommen. Dass sie hier waren, ging eindeutig auf einen Anruf von Pry – nein, General Stewart – zurück und war nicht etwa eine Folge der abgefeuerten Schüsse.
    »Ich weiß.« Sie brauchte jetzt nicht mehr seinen Blutverlust zu verhindern, weil ein weiterer MP ihren Platz eingenommen hatte, und so strich Cally mit einer blutbeschmierten Hand über sein Kinn, ehe seine Augen sich schlossen und zwei MPs sie in die Höhe zogen.
    »Sie schaffen General Stewart ins Lazarett.« Der Colonel wies auf drei MPs. »Die Übrigen nehmen sie mit. Und Vorsicht!« Er zeigte auf Beeds Leiche. »Sie ist höllisch gefährlich.«
    Basis Titan
Dienstag, 18. Juni, 19:45
    Im Shuttle meldeten sich Jays PDA und sein AID im gleichen Augenblick. Da die Nachricht dringend war, was bei ihrem Spiel wohl nicht zutraf, schaltete das Spiel automatisch auf Pause und öffnete die eingehende Datei.
    Jay reagierte als Erster, von der Nachricht keineswegs überrascht. Zu seinem Pech vergisst der menschliche Körper im brutalen Überlebenskampf erworbene Reaktionen so lange nicht, wie er selbst fit ist. Tommy Sunday war sehr fit.
    Jays verzweifelter Sprung – ein perfektes Flying Tackle in der Sprache des Sports – warf Sunday zwar aus seinem Sitz, aber der Schlag, der seine Luftröhre zerschmettert hätte, traf sein Ziel nicht, sondern glitt harmlos an seinem schützend gehobenen Arm ab.
    In dem engen Cockpit des Shuttles war Tommys Größe kein Pluspunkt. Trotzdem war Jays Kampftechnik, die er als Ringer im Team seiner Schule gelernt hatte, der durch ständiges Training zu einer wahren Kunst entwickelten Kampftechnik des erfahrenen Veteranen nicht gewachsen.
Menschen kämpften zwar nicht wie Posleen, aber Tommy wusste aufs Jota genau, wozu sein Körper fähig war; darüber hinaus hatte er ein paar schmutzige Tricks drauf, von denen der andere noch nie gehört hatte.
    Später konnte Tommy die präzise Reihenfolge der Etappen jenes verzweifelten Kampfes nie exakt schildern. Zumindest erzählte er es jedes Mal anders. Eines stand allerdings für ihn fest: Als Papa O’Neal schließlich zur Tür hereinkam und ihn neben Jays Leiche sitzend vorfand, bemüht, Luft zu holen und mit höllischen Schmerzen im Unterleib, wo ihn ein Kniestoß Jays getroffen hatte, fehlte Jay ein Auge, zwei seiner Finger sowie sein Genick waren gebrochen. Und im Übrigen war er eindeutig mausetot.
    »Hast du’s bereits zur Erde geschickt?«, fragte der Ältere, als wäre das Bild, das sich ihm bot, die selbstverständlichste Sache der Welt, und stieg über die Leiche, um an das Kommunikationsgerät zu kommen.
    »Nein, bis jetzt noch nicht.« Tommy schüttelte den Kopf, wuchtete sich hoch und ließ sich vorsichtig auf einem Sessel nieder.
    O’Neal räusperte sich lautstark und tippte ein paar Augenblicke auf den Tasten herum, verschlüsselte die Daten und schickte sie durch ein kompliziertes System von Funkrelais, die sie als dreimal wiederholten Rauschimpuls, eingebettet in ein routinemäßig abgefangenes Stimmsignal, zur Erde schickten.
    »Was machen wir mit ihm?«, fragte Tommy und deutete mit einer Kopfbewegung auf die Leiche.
    »Wir legen ihn ins Frachtabteil. Dort ist

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