Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Invasion 06 - Callys Krieg

Invasion 06 - Callys Krieg

Titel: Invasion 06 - Callys Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
Vom Netzwerk:
sie während der Arbeit nicht gegessen, aber irgendwie musste sie die Pizza ja loswerden, und da sich im Magen der Freundin nichts davon finden würde, hatte es auch keinen Sinn, ihm welche aufzuzwingen. Die Pizza war ein Problem, aber falls davon je etwas herauskam, würde sie ohnehin an einem anderen Ort ein anderes Gesicht tragen. Manchmal konnte man da einfach nichts machen. Herrgott, dass heute auch alles schief gehen musste.
    Schließlich hatte sie aus Petane so viele Informationen herausgepresst, wie er in seinem Gehirn hatte. Wie Robertson
gesagt hatte, war nichts davon von einer Größenordnung, die es gerechtfertigt hätte, einen Verräter dreißig Jahre am Leben zu lassen. Und wenn niemand im Establishment von Fleet Strike sich die Mühe gemacht hatte, ihn gegen die Verhördrogen höheren Niveaus zu immunisieren, würde man ihm auch nichts anvertrauen, was wichtig genug war, um wirklich nützlich zu sein. Er war nicht wachsam genug, um abzulehnen, als sie ihm einen der unmarkierten Weinkartons anbot, und trank durstig aus dem Glas, das sie einem der Schränke entnommen hatte.
    Zeit, hier sauber zu machen. Meine Meinung über Team Hector ist jetzt wirklich auf dem Tiefpunkt. Dass die das mitgemacht haben! Eine andere Spritze in dem Päckchen enthielt eine winzige Menge eines Farbstoffs, der sich biologisch schnell abbaute, aber bei geschicktem Einsatz sehr echt wirkende Nadelspuren hinterließ.
    Unglücklicherweise baute sich das Präparat nur dann richtig ab, wenn das Subjekt noch lebte, also musste sie sich sein Wimmern anhören, während sie ihm mehrfach in die Venen stach und jeweils eine winzige Menge von dem Zeug injizierte. Als sie das auf der Schule hatte üben müssen, war das alles andere als erfreulich gewesen. Ihre Nervosität gegenüber Nadeln hatte ihr das genommen, aber der Farbstoff brannte ziemlich.
    Als sie genügend Stiche angebracht hatte, um überzeugend zu wirken, wartete sie fünf Minuten und fesselte ihm dann die Hände und die Füße aneinander statt an den Stuhl. Die Wirkung der Verhörpräparate ließ jetzt nach, aber er stand immer noch hinreichend unter Drogen, um wenig Widerstand zu leisten, als sie ihn sich über die Schulter legte und ihn ins Schlafzimmer trug. Für ihre aufgewertete Muskulatur stellte sein Gewicht kein Problem dar, aber seine Größe war hinderlich – insbesondere weil er nicht völlig reglos war und immer wieder zuckte.
    Im Schlafzimmer tat sie die geschmacklosen, aber notwendigen Dinge, derer es bedurfte, um den Schauplatz für die Leute von der Gerichtsmedizin vorzubereiten, und
gab ihm dann seine abschließende Injektion, bereitete ein zweites Glas mit den Lippenspuren der Freundin und mit Schlafmittel versetztem Wein vor und stellte die beiden Gläser auf den Nachttisch neben das Bett. Den Inhalt des zweiten Weinkartons spülte sie in den Ausguss und hatte dann zwei saubere, leere Behälter für den Küchenabfall.
    Sie war dabei, den diversen Müll – gebrauchte Plastikfesseln, Knebel, Spritzen – beiseite zu schaffen, als sie plötzlich das unerwartete Bedürfnis verspürte, ins Bad zu eilen. Sie übergab sich heftig in die Toilette und fluchte halblaut vor sich hin, als sie sich nachher das Gesicht mit Toilettenpapier säuberte und sich vergewisserte, dass jeder noch so winzige Rest des unwillkommenen Beweismaterials gründlich hinuntergespült worden war. Anschließend schrubbte sie noch die Toilettenschüssel aus. Dass die Freundin für ihren Besuch ein wenig sauber gemacht hatte, würde durchaus plausibel sein und daher nicht auffallen.
    Genau der richtige Zeitpunkt für eine Darmgrippe. Ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich das letzte Mal krank war. Und schwanger bin ich ganz sicher nicht, Gott sei Dank. Sie kehrte in die Küche zurück und setzte ihre Säuberungsarbeiten fort.
    »Du kannst mit der Aufzeichnung aufhören, Buckley. Lege es unter … sagen wir mal ›Hector-Archiv‹ ab.«
    »Jetzt müssen wir uns beeilen, oder? Nicht, dass es viel Sinn hätte.«
    »Nein, Buckley. Ich bin hier praktisch fertig. Du kannst die KI Emulation auf Stufe zwei zurückstellen.«
    »Aber … aber … aber … na schön …« Der Buckley verstummte. Wenn die Dinge gut liefen, war er nie sonderlich begeistert.

    Vor elf zu Hause. Cally sah auf die Uhr und nahm sie vom Handgelenk. Für eine Solomission war das zumindest gar nicht schlecht.
    Die Aktentasche mit all dem belastenden Beweismaterial wanderte mit ihr ins Motelzimmer, genau nach

Weitere Kostenlose Bücher