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Invasion 06 - Callys Krieg

Invasion 06 - Callys Krieg

Titel: Invasion 06 - Callys Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Ersten ist sie nicht unkontrollierbar. In diesem Fall haben die Kontrollsysteme versagt, weil sie nicht befolgt wurden. Zum Zweiten ist ihre Bereitschaft zu töten kein natürliches menschliches Verhalten. Jeder einzelne unserer Attentatsspezialisten ist sehr sorgfältig manipuliert worden mit dem Ziel, einen Menschen zu schaffen, der bei voller Zurechnungsfähigkeit imstande ist, auf Anweisung zu töten. Diese Manipulation muss mit größter Präzision geschehen. Zum Dritten hatte sie einen rationalen Grund, ihre Handlung als nicht gegen die tatsächlichen Interessen der Bane Sidhe als Ganzes gerichtet wahrzunehmen.
Der einzige tatsächliche Schaden, der dabei angerichtet wurde: dass es die Leute in Verlegenheit gebracht hat, die es unterlassen haben, neuerdings die Entscheidung, Petane am Leben zu lassen, zu überprüfen. Zum Vierten handelt sie immer noch völlig im Einklang mit den festgelegten Kontrollparametern und hat im Laufe von über dreißig Jahren der Bane Sidhe viel mehr Nutzen als Schaden gebracht. Wenn die Bane Sidhe willens war, aus pragmatischen Gründen Petane zu halten und weiterhin zu nutzen, dann sollte sie in viel höherem Maße willens sein, weiterhin Cally O’Neals Ausbildung und Talente zu nutzen.«
    »Diese letzte Feststellung kann ich dazu benutzen, um meine Leute davon zu überzeugen, dass es richtig ist, den nächsten planmäßigen Einsatz durchzuführen, insbesondere in Anbetracht seiner Bedeutung und unter der Voraussetzung, dass Sie mir versichern, es ist hochgradig unwahrscheinlich, Miss O’Neal werde bei diesem Einsatz die falsche Person oder falsche Personen töten. Das übergeordnete Thema der Loyalitätsstandards spricht Ihre Feststellung allerdings nicht an«, erklärte der Indowy.
    »Bei allem Respekt, Aelool, wir werden das nicht genauso sehen wie Ihre Leute, weil wir, nun ja, weil wir nicht Sie sind. Wenn Ihre Leute von uns erwarten, dass wir, nun ja, Indowy sind, die man für gewaltorientierte Einsätze verwenden kann, werden Sie enttäuscht sein. Jede Lösung, die wir hier finden, wird die Unterschiede zwischen der Psychologie unserer beiden Spezies in Betracht ziehen müssen«, sagte Vitapetroni.
    »Al, Sie sollen uns hier helfen .« O’Reilly seufzte. »Das will ich auch. Ich bin kein Fachmann für Xeno-Psychologie, aber mir ist wohl bewusst und ich weiß auch zu schätzen, dass Loyalität für die Indowy so etwas wie eine Einbahnstraße ist. Hundertprozentig. Vom individuellen Clanmitglied für den Clan. Bei Menschen funktioniert das nicht so. Wenn die Indowy mit dieser menschlichen Eigenschaft nicht klarkommen können, wird diese Allianz nicht funktionieren. Sie dürfen einfach menschliche
Mitglieder der Bane Sidhe nicht als Mitglieder Ihres Clans betrachten. Das würde zu … unrealistischen Erwartungen führen«, beharrte er.
    »Uns ist sehr wohl bewusst, dass Menschen keine Indowy sind, vielen Dank.«
    »Aber nicht bewusst genug . Andernfalls hätten Ihre Leute verstanden, dass es sich bei der Loyalität ›von oben nach unten‹, also der von der Organisation zum Individuum, nicht etwa um irgendein exzentrisches Detail der Etikette handelt, sondern um etwas beim Umgang mit Menschen in einer Organisation entscheidend Wichtiges. Man hätte dann Petanes Status überprüft. Dafür, dass das nicht geschehen ist, nehme ich einen Teil der Schuld auf mich. Ich hätte nicht von einem höheren Maß an wechselseitigem Verständnis ausgehen dürfen, als tatsächlich vorhanden war. Ich hätte Sie ausdrücklich über die organisatorischen Gefahren informieren sollen, die die Petane-Entscheidung mit sich brachte, konkret gesagt, die Gefahren, die darin lagen, die Entscheidung nicht periodisch zu überprüfen, um festzustellen, ob es immer noch gerechtfertigt war, den Mann weiterleben zu lassen. Dieser Teil, mich also nicht zu vergewissern, dass Sie diese Notwendigkeit begreifen oder dass unser Stützpunktkommandant hier sich nicht darüber im Klaren war, dies unbedingt thematisieren zu müssen, ist meine Schuld.« Der Psychiater klopfte sich mit der Hand auf die Brust.
    »Und würden Sie dann sagen, dass es unsere Schuld war, Sie nicht zu verstehen?« Aelools Hand, die das Glas hielt, spannte sich.
    »Keineswegs. Ich würde sagen, dass wir gelernt haben, einander besser zu verstehen. Wie wir das herausgefunden haben, war nicht gerade angenehm.« Er verzog das Gesicht. »Ich will ja nicht wie ein Gehirnklempner klingen, aber ich denke, beide Seiten müssen ein wenig darüber

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